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Mordversuch nach Streit um Kurdenkonflikt

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Frankfurt/Main - Der Streit um den Kurdenkonflikt findet nicht nur in der Türkei statt. Mitten in Deutschland soll er so eskaliert sein, dass ein Türke jetzt vor Gericht steht.

Wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes steht seit Freitag ein 41 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Frankfurt. Der Türke hatte im Februar dieses Jahres laut Anklage einem kurdischstämmigen Landsmann in den Oberschenkel geschossen und ihn dabei erheblich verletzt. Ein zweiter Schuss streifte demnach das Bein des 36 Jahre alten Opfers. Unmittelbar vor den Schüssen soll der mutmaßliche Täter laut Anklage gerufen haben: „Ich hasse Kurden“.

Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gab es bereits vor der Tat zwischen den Männern eine Auseinandersetzung in einem Café über den Kurdenkonflikt. Der Angeklagte habe den Kontrahenten daraufhin in einen Hinterhof in Frankfurt-Bockenheim gelockt, wo man gemeinsam noch eine Zigarette habe rauchen wollen. Statt der Zigaretten habe der Mann jedoch einen Revolver aus seiner Wohnung geholt.

Während der Angeklagte von einem „Denkzettel“ ohne Tötungsabsicht sprach, erklärte das Opfer, der 41-Jährige habe ihn töten wollen. Die Staatsanwaltschaft sieht das Mordmerkmal der Heimtücke, weil der Angeklagte in dunklen Hof ohne Vorwarnung geschossen und nur durch Zufall keine lebenswichtigen Organe getroffen habe. Der Angeklagte erklärte, dem Opfer gezielt in die Beine geschossen zu haben.

dpa

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