Horror-Clowns auf Motorrollern: 20-Jähriger erfindet Verfolgungsjagd
Freiburg - Anzeigen wegen Horror-Clown-Attacken nehmen nicht ab. Die Polizei hofft, dass das Phänomen nach Halloween abflaut.
Weil er einen haarsträubenden Vorfall mit angeblichen "Horror-Clowns" frei erfand, droht einem 20-Jährigen aus Baden-Württemberg eine Anzeige wegen Vortäuschens einer Straftat. Wie die Polizei in Freiburg am Montag mitteilte, berichtete der alkoholisierte Mann, er sei in der Nacht zum Samstag von fünf sogenannten Horror-Clowns auf Motorrollern verfolgt worden.
Wer Angriffe erfindet, macht sich strafbar
Einer habe einen Baseballschläger bei sich gehabt, und die Bande habe ihm das Handy gestohlen. Allerdings zeigten sich laut Polizei in der Geschichte Ungereimtheiten, woraufhin der Mann schließlich die Wahrheit auspackte. "Er war betrunken im Bereich der Gleisanlagen gestürzt und dürfte hierbei sein Smartphone verloren haben", hieß es im Polizeibericht. Wer auf diese Weise versucht, von seinem eigenen Unvermögen abzulenken und eine Straftat erfindet, macht sich selber strafbar", warnten die Beamten.
Weitere Attacken in Freiburg und Bad Hersfeld
Ebenfalls bei der Freiburger Polizei wurde gemeldet, dass am Freitagabend ein zehn Jahre altes Mädchen von einem Mann in einem Clownskostüm erschreckt worden sei. Der Clown sei mit einem Messer in der Hand auf das Mädchen zugerannt, hieß es. Er trug demnach eine Horror-Clown-Maske, eine Perücke mit roten Haaren und einen Clownsanzug mit schwarz-weißen Streifen sowie rote Clownsschuhe. Eine Überprüfung durch die Polizei allerdings verlief ohne Ergebnis.
Im hessischen Bad Hersfeld soll indes nach Polizeiangaben am Sonntagabend ein Gruselclown einem 20-Jährigen mit einem Baseballschläger auf den Arm geschlagen haben. Das Opfer hatte demnach gerade sein Auto geparkt und war ausgestiegen, als der Clown angriff. Der junge Mann erlitt Prellungen am Arm, die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und sucht nach Zeugen des Angriffs.
Polizei hofft, dass Horror-Clown Trend wieder abflaut
Seit geraumer Zeit häufen sich bundesweit die Vorfälle mit maskierten Horrorclowns. Sie erschrecken Passanten, verfolgen sie mit Baseballschlägern oder Messern und verletzen sie mitunter. Einige Opfer wehrten sich zuletzt bereits - unter anderem mit Schlägen oder Reizgas. Die Polizei warnt vor Selbstjustiz und hofft, dass das Phänomen nach dem am Montag gegangenen Halloweentag wieder abflaut.
afp