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Tausende Tote bei Erdbeben in der Türkei und Syrien: Hoffnung auf Überlebende schwindet

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Von: Helena Gries, Karolin Schäfer, Katja Thorwarth, Niklas Kirk, Vincent Büssow

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Bei Erdbeben in der Türkei und Syrien sterben tausende Menschen. Helfende aus aller Welt sind in den Krisengebieten im Einsatz. Die Lage im News-Ticker.

Dieser News-Ticker ist beendet.

+++ 11.15 Uhr: Ein Erdbeben mit verheerenden Folgen: Mehr als 11.000 Menschen sterben in Folge der Naturkatastrophe. Forschende zeigen auf, warum es so tödlich war.

Erdbeben in der Türkei und Syrien: Mehr als 8100 Tote – Hoffnung auf Überlebende schwindet

Update vom Mittwoch, 8. Februar, 7.45 Uhr: Zwei Tage nach dem heftigen Erdbeben in der Türkei und Syrien steigt die Opferzahl schnell und stetig. Zehntausende Helfer versuchen, Verschüttete lebend zu bergen - auch nachts bei Kälte und Dunkelheit. Für viele Menschen kommt jedoch jede Hilfe zu spät. In der Nacht zum Mittwoch stieg die Zahl der Todesopfer Behördenangaben zufolge auf mehr als 8160. Über 39.200 Menschen wurden demnach verletzt. Alleine in der Türkei gibt es Oktay zufolge mindestens 5894 Tote zu beklagen und mehr als 34.810 Verletzte. In Syrien starben laut dem dortigen Gesundheitsministerium sowie der Rettungsorganisation Weißhelme 2270 Menschen. Die Hoffnung, bei teils winterlichen Temperaturen noch Überlebende unter den Trümmern eingestürzter Gebäude zu finden, schwindet zunehmend.

Zivilisten versuchen, in den Trümmern nach Überlebenden des Erdbebens zu suchen. Rettungskräfte suchen weiterhin nach Überlebenden in den Trümmern tausender Gebäude, die durch ein starkes Erdbeben und mehrere Nachbeben, die die Osttürkei und das benachbarte Syrien erschütterten, eingestürzt waren.
Zivilisten versuchen, in den Trümmern nach Überlebenden des Erdbebens zu suchen. Rettungskräfte suchen weiterhin nach Überlebenden in den Trümmern tausender Gebäude, die durch ein starkes Erdbeben und mehrere Nachbeben, die die Osttürkei und das benachbarte Syrien erschütterten, eingestürzt waren. © Tunahan Turhan/dpa

Nach Angaben Oktays sind rund 16 150 Rettungs- und Suchteams im Einsatz - sie seien in alle betroffenen Provinzen und Bezirke entsandt worden. Insgesamt seien rund 60.000 Helfer vor Ort. Der Regierungspolitiker sagte, dass in der Nacht zu Mittwoch internationale und lokale Teams vor allem in die Provinzen Adiyaman, Hatay und Kahramanmaras gebracht würden, teils auf dem Luftweg. Die Wetterbedingungen ließen solche Flüge zu, was die Arbeit erleichtere.

Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien: Zahl der Toten steigt auf über 7000

+++ 22.25 Uhr: Die Zahl der Toten nach dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet steigt weiter. Mittlerweile sind mehr als 7000 Menschen in beiden Ländern ums Leben gekommen. Nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad seien in der Türkei am Dienstagabend mehr als 5400 Tote geborgen worden. In Syrien lag die Zahl der Opfer bei über 1700. Da noch zahlreiche Menschen verschüttet sind, wird mit einem weiteren Anstieg der Opferzahlen gerechnet. 

Währenddessen sind in der Türkei Rettungskräfte aus bereits 36 Ländern im Einsatz, teilte der türkische Außenministers Mevlüt Çavuşoğlu der regierungsnahen Nachrichtenagentur Demirören Haber Ajansi (DHA) mit. Für Betroffene in den Erdbebenregionen stünden 50.000 Betten in drei Provinzen zur Verfügung.

Im Bürgerkriegsland Syrien gestaltet sich die humanitäre Hilfe schwieriger. Hilfsgüter sollen laut Damaskus nur durch Gebiete fließen, die von der Regierung kontrolliert werden. Die Vereinten Nationen haben eine Lösung angemahnt. „Dies ist eine Gelegenheit, die Politik beiseite zu lassen und sich auf das zu konzentrieren, was dringend benötigt wird, um Männern, Frauen und Kindern zu helfen, deren Leben durch eines der schwersten Erdbeben seit langem zerstört wurde, und wir hoffen, dass alle das im Hinterkopf behalten“, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric.

Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien: Erdogan ruft Notstand aus

+++ 14.32 Uhr: Einen Tag nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei ruft Präsident Recep Tayyip Erdogan den Notstand aus. „Wir stehen vor einer der größten Katastrophen in unserer Geschichte“, sagte Erdogan Berichten der türkischsprachigen Tageszeitung Hürriyet zufolge. Der Notstand gelte demnach für drei Monate in zehn betroffenen Städten, Schulen sollen bis zum 20. Februar geschlossen bleiben. Zugleich hatte Erdogan Medienberichten zufolge angekündigt, Hotels in der Touristenregion Antalya am Mittelmeer für Opfer der Beben öffnen zu wollen. Unterdessen wächst die Kritik an der Regierung des türkischen Präsidenten.

Das Ausmaß des verheerenden Erdbebens wird aktuell immer stärker sichtbar. Internationale Hilfe ist unterwegs in das Krisengebiet. Betroffene und Hilfsorganisationen sind auf Unterstützung angewiesen. Hier finden Sie eine Übersicht zu Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien.

+++ 12.55 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Öffnung aller Grenzübergänge zwischen der Türkei und Syrien gefordert. Somit solle schnelle humanitäre Hilfe auch in Syrien ermöglicht werden. Der aktuell offene Grenzübergang sei bei dem Erdbeben beschädigt worden, sagte die Grünen-Politikerin. Da die Versorgung der Menschen im Nordwesten Syriens ohnehin schon schwierig sei, „sollten alle internationalen Akteure - Russland eingeschlossen - ihren Einfluss auf das syrische Regime nutzen, dass die humanitäre Hilfe für die Opfer dort auch ankommen kann“, betonte Baerbock.

Erdbeben in der Türkei und Syrien: Großbrand in Hafen ausgebrochen

+++ 10.58 Uhr: In der Türkei ist nach dem Erdbeben ein Feuer im Hafen von Iskenderum ausgebrochen. Über dem Mittelmeerhafen seien dichte schwarze Rauchwolken zu sehen. Berichten zufolge wurde das Feuer von Containern verursacht, die während des starken Erdbebens im Südosten der Türkei umgestürzt waren. Nach Angaben der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu unterstützt ein Schiff der türkischen Küstenwache die Löscharbeiten, der Brand sei noch nicht unter Kontrolle.

+++ 10.33 Uhr: Nach den verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei sind noch unzählige Menschen unter den Trümmern verschüttet. Rettungskräfte suchten Medienberichten zufolge teils mit bloßen Händen bei eisiger Kälte die ganze Nacht hindurch nach möglichen Überlebenden. Die Suche über Nacht sei aufgrund von Sturm und fehlender Ausrüstung nur „sehr langsam“ verlaufen, hieß es von den Weißhelmen, die in den von Rebellen gehaltenen Gebieten Syriens aktiv sind.

Erdbeben in der Türkei: Mehr als 4300 Tote im türkisch-syrischen Grenzgebiet

Update vom Dienstag, 7. Februar, 6.20 Uhr: Nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet steigt die Zahl der Opfer immer weiter. Allein in der Türkei wurden laut einer am Dienstagmorgen veröffentlichten neuen Bilanz fast 3000 Menschen getötet. Damit stieg die Gesamtzahl der Todesopfer in der Türkei und Syrien auf mehr als 4300. Rettungskräfte suchten derweil bei eisiger Kälte die ganze Nacht hindurch und teils mit bloßen Händen nach möglichen Überlebenden.

Türkei und Syrien: Erdbeben im Grenzgebiet mit zahlreichen Toten

Erstmeldung am Montag, 8.00 Uhr: Gaziantep - Bei dem schweren Erdbeben in Gaziantep im Südosten der Türkei am Montagmorgen hat es zahlreiche Tote gegeben. Im türkisch-syrischen Grenzgebiet starben nach offiziellen Angaben alleine im Norden Syriens mindestens 111 Menschen. Es seien 111 Tote und 516 Verletzte in den Provinzen Aleppo, Latakia und Tartus festgestellt worden, erklärte das syrische Gesundheitsministerium am Montag. Das Beben hatte sein Epizentrum im Südosten der Türkei, nahe der Grenze zu Syrien. Türkische Behörden meldeten mindestens 76 Tote.

Die US-Erdbebenwarte USGS hatte die Stärke des Bebens in der Nähe von Gaziantep mit 7,8 angegeben. Laut der türkischen staatlichen Katastrophenschutzbehörde AFAD hatte das Beben eine Stärke von 7,4.

Erdbeben im Südosten der Türkei: Stärkstes Beben seit Jahrzehnten

Nach Angaben des USGS ereignete sich 15 Minuten später ein weiteres Beben der Stärke 6,7. In Onlinediensten veröffentlichte Bilder zeigten zerstörte Gebäude in mehreren Städten im Südosten der Türkei. In der Türkei sind nach Angaben des Innenministers mehrere Provinzen betroffen. Gebäude seien eingestürzt. Rettungsteams aus dem ganzen Land würden zusammengezogen. Man habe zudem die Alarmstufe vier ausgerufen und damit auch um internationale Hilfe gebeten. Es sei zu insgesamt 22 teils starken Nachbeben gekommen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan schrieb auf Twitter, „wir hoffen, dass wir diese Katastrophe gemeinsam in kürzester Zeit und mit möglichst geringem Schaden überstehen“. Die Menschen werden aufgefordert, sich im Freien aufzuhalten. Die Türkei liegt in einer der aktivsten Erdbebenregionen der Welt. 1999 waren bei einem Beben der Stärke 7,4 in Düzce im Norden mehr als 17.000 Menschen ums Leben gekommen. Das aktuelle Erdbeben gilt schon am frühen Morgen als eines der stärksten in den letzten Jahrzehnten.

Erst vor Kurzem hatte ein Erdbeben den Nordwesten der Türkei erschüttert. Auch in Istanbul waren Stöße zu spüren. (ktho/vbu/kas/AFP/dpa)

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