Abfahrt für „Linie 1“: Das erwartet die Zuschauer im Erwachsenenstück auf der Freilichtbühne
Nach zwei Jahren Wartezeit heißt es für die Berliner U-Bahn „Linie 1“: Abfahrt auf der Freilichtbühne Herdringen.
Herdringen - Bereits 2020 stand das Berliner Musical auf dem Spielplan der Herdringer, doch dann kam das coronabedingte Aus. Jetzt aber lässt das Ensemble den Berliner Flair der 80er Jahre lebendig werden.
„Es ist schon immer mein Traum gewesen, dieses Stück auf unserer Bühne zu inszenieren. Ich freue mich wahnsinnig, dass es nun endlich nach dieser langen Wartezeit geklappt hat“, freut sich Regisseurin Saskia Senft auf die Premiere. Die 34-Jährige ist ein Eigengewächs und schon seit 20 Jahren Mitglied der Freilichtbühne.
Zum ersten Mal ist sie für ein Musical alleinverantwortlich. Dass sie vorher in der Jugendgruppe und später in den Ensembles von familien- und Erwachsenentheater neben den heutigen Darstellern gespielt hat, ist für sie kein Problem. Nach einer theaterpädagogischen Ausbildung ist sie sich sicher in dem was sie tut und hat den nötigen Respekt „Auch wenn wir uns alle gut kennen, gab und gibt es keine Probleme von der Schauspielerin auf den Regiestuhl zu wechseln. Das Ensemble akzeptiert mich und außerdem ist das Theater Teamarbeit. Alle tragen hier ihren Teil zur Aufführung bei.“
Jetzt kurz vor der Premiere ist das 50 Personen starke Ensemble längst beim Feinschliff. Dabei geht es nicht nur um Texte und Timing, Gesang und Choreographie. Auch die Kulisse einer U-Bahn muss genauso sitzen, wie die klassischen 80er Jahre Kostüme und der Berliner Slang. Es muss alles stimmen, wenn es um die große Liebe geht, der ein naives Dorfmädchen aus West-Deutschland in die damals geteilte Weltstadt folgt. „In eine Stadt, in der der Rockstar von ihr nichts mehr wissen will, wo die No-Future-Generation gegen alles ist, sich Punker, Alt-Nazis und verlorene Seelen in der U-Bahn-Linie 1 treffen. Hier wo die Sprache ehrlich und ungehobelt, mitunter fremdenfeindlich und sexistisch ist. Die MeToo-Bewegung kommt erst noch – in ferner Zukunft“, beschreibt die Freilichtbühne in der Ankündigung.
In Herdringen hat die Spielleitung Max Morlock übernommen. Wie Saskia Senft ist auch er ein Eigengewächs der Freilichtbühne. „Wir sind stolz, dass wir diese Qualität in der Spielleitung und Regie aus den eigenen Reihen stemmen können. Die langjährige, über Jahrzehnte andauernde Investition in den Nachwuchs zeigt Früchte“, ist Thomas Lepping nach den ersten Durchlaufproben begeistert.
Das Musical „Linie 1 – nächster Halt: Berlin“ ist untermalt mit Musik im Stil der 80er Jahre. Die Premiere ist am Freitag, den 15. Juli um 20 Uhr.
Karten gibt es im Ticketshop unter www.flbh.de und telefonisch unter Tel. 02932/39140. Weitere Informationen zu den Stücken und allen Aufführungsterminen gibt es unter www.flbh.de, auf Instagram: freilichtbuehne_herdringen und auch auf Facebook: Freilichtbühne Herdringen.