Arnsberger Rat soll am 15. Juni über dringend benötigte Wasserfläche entscheiden

Die Stadt Arnsberg plant den Bau eines neuen Lehrschwimmbeckens am „Nass“, um neue Wasserflächen für das Schulschwimmen, Schwimmkurse sowie den Schwimmsport in Arnsberg zu schaffen.
Arnsberg/Hüsten – „Wir sind uns der großen Bedeutung der ausreichenden Wasserflächen im Stadtgebiet bewusst“, stellte Bernd Löhr, Geschäftsführer des Nass, jetzt bei der Vorstellung der Pläne für einen Anbau an das Freizeitbad in Hüsten, dar. „Es geht nicht, dass wir demnächst wegen fehlender Schwimmbecken einer Grundschul-Generationen das Schwimmen verwehren müssen.“ Bernd Löhr, Bürgermeister Ralf Paul Bittner und der 1. Beigeordnete Christopher Hilverling stellten in dieser Woche die Pläne vor, die dem Rat der Stadt Arnsberg am 15. Juni zur Abstimmung vorgelegt werden.
„Der letzte Anbau entstand vor zwei Jahren“, so Bernd Löhr. „Jetzt soll unter Einbeziehung des ehemaligen Bungalows am alten Freibad ein Lehrschwimmbecken mit Hubboden entstehen.“ Die Kosten in Höhe von etwa 5 Millionen Euro sollen durch einen Kredit der Stadt Arnsberg gesichert werden. Bürgermeister Bittner auf Nachfrage: „Förderprogramme, die wir in Anspruch nehmen können, dafür gibt es nicht.“ Vorab seien die politischen Entscheidungsträger mit auf den Weg genommen werden. Stimmen diese in der nächsten Ratssitzung dann auch dafür, sollen die Bauarbeiten möglichst ab September dieses Jahres beginnen. Löhr: „Dann kann das neue Lehrschwimmbecken Ende August 2024 an den Start gehen.“
Zur Verfügung stehen dann vier Bahnen in einer Wasserfläche von 10 mal 12,50 Meter. Der Hubboden ermöglicht eine Wassertiefe von Null bis maximal 1,80 Meter. Dieses Becken darf ausschließlich nur von Schulen, Vereinen, Schwimmgruppen sowie Anbietern von Präventions- oder Rehabilitationskursen genutzt werden. Der Bereich ist vom öffentlichen Badebetrieb getrennt, und bildete eine eigene Tarifzone, die sich den Nutzungsgebühren der Lehrschwimmbecken der Stadt Arnsberg orientiert.
Eine andere Option als den Neubau, um diesen Mangel an Lehrschwimmbecken zu beheben, stand in dieser Sache nicht zur Verfügung. Löhr stellte die Lage dar: „Nur das Lehrschwimmbecken Sauerstraße steht uns auf Dauer bereit. Voßwinkel wird aus hygienischen und bautechnischen Gründen auf Anordnung des Gesundheitsamtes des Hochsauerlandkreises zum 1. Oktober 2023 geschlossen. Herdringen ist bereits seit über drei Jahren geschlossen.“ Der Bürgermeister verwies darauf, dass mit Fördermitteln der Standort Herdringen neugebaut werden könne. Und für Voßwinkel habe er den Landrat mit Schreiben vom 3. Mai um Fristverlängerung gebeten. Bittner: „Bei jährlich steigenden Einschulungszahlen brauchen wir diese Lehrschwimmbecken.“
Andere eventuelle Alternativen wie eine Traglufthalle im Freibad „Storchennest“ seien finanziell zu teuer; mobile Schwimmcontainer, die das Land NRW im Rahmen eines Modellvorhabens ab August jedem Regierungsbezirk zur Verfügung stellt, seien zu klein. Und in Nachbarstädten könnten die Schwimmbäder mangels freier Kapazitäten nicht genutzt werden.