„Auf den Flügeln des Friedens“:Neheim erinnert an die Möhnekatastrophe vor 80 Jahren

„Auf den Flügeln des Friedens“ lautet das Motto des 80. Jahrestages der Möhnekatastrophe, an den am Samstag, 13. Mai, um 10 Uhr in der Stadtbibliothek Neheim erinnert wird. Der Heimatbund Neheim-Hüsten, die Agnes-Wenke-Sekundarschule, die Grundschule Rote Schule und die Stadtbibliothek präsentieren gemeinsam ein Veranstaltungsprogramm zur Erinnerung, darunter auch eine Ausstellung.
Neheim – Meinolf Padberg, Lehrer an beiden Schulen, stellte den Kontakt zum Heimatbund her, und hat mit den Schülern diese Vergangenheit aufgearbeitet. In der Ausstellung wird diese in zwei Teilen dargestellt. Alicia Sommer, zweite Vorsitzende des Heimatbundes: „Fotos mit Textbegleitung aus dem Archiv des Heimatbundes gehören dazu, die erinnern und mahnen.“
Der weitere Ausstellungsteil wurde von den Schulen gestaltet, die sich, so Padberg, „den Frieden auf die Fahne geschrieben haben.“ Es wurden 170 Friedenstrauben mit Wunschbotschaften und Friedenssprüchen geschaffen, die über der Ausstellung schweben wird. „Außerdem gehören sie zur Kunstinstallation „Botschaften der Friedenstauben“ der Agnes-Wenke-Schule auf dem Möhnefriedhof auf den sieben Grabstellen der Opfer der Möhnekatastrophe. Sie werden vom 17. bis 21. Mai dort zu sehen sein - Hinweisschilder dazu gibt es am Hauptportal des Friedhofs.“
Die Grundschüler und die Schüler der Agnes-Wenke-Schule bringen sich bei der Ausstellungseröffnung mit einem eigenen musikalischen Programm ein. Die Eröffnung ist um 10 Uhr durch Bürgermeister Ralf Paul Bittner. Zu sehen sind alle Exponate bis zum 10. Juni während der Öffnungszeiten dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, und samstags von 10 bis 13 Uhr.
Doch die in diese Ausstellung gesteckte Arbeit der beiden Schulen wirkt nach, wie Meinolf Padberg erzählt. Diese Projektarbeit habe dazu geführt, über den Frieden nachzudenken. „Darüber hinaus gibt es eine Kooperation der Roten Schule mit zwei Grundschulen im britischen Scampton.“ Von der im Zweiten Weltkrieg hier eingerichteten Luftwaffenbasis starteten am 17. Mai 1943 18 Flugzeuge mit insgesamt 133 Mann Besatzung, um die Talsperren Möhne, Sorpe und Eder zu bombardieren. 53 Mann starben bei dieser Aktion.
„Es gibt eine große Bereitschaft, für den Frieden zu arbeiten“, fasste Padberg die große Motivation in allen drei Grundschulen zusammen. Man schickt sich inzwischen Friedensbotschaften im Postkartenformat zu. „Und wenn am Jahrestag, Mittwoch, 17. Mai, ein Kinder-Friedenszug ab der Roten Schule startet, dann findet auch ein solcher Friedenszug in Scampton statt.“ Von 10.30 bis 11.30 Uhr sind die Kinder unterwegs. Weitere städtische Aktionen sind am 17. Mai um 14 Uhr die Kranzniederlegung am Mahnmal zur Möhnekatastrophe auf dem Möhnefriedhof, und um 15 Uhr ein ökumenischer Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist.
Eine Friedhofsführung zu den Gedenkstätten der Möhnekatastrophe auf dem Möhnefriedhof findet am Samstag, 20. Mai, um 14 Uhr statt. Fünf Stunden später, um 19 Uhr, liest der Autor Titus Müller in der Stadtbibliothek Neheim aus seinem Roman „Nachtauge“, der sich literarisch mit der Möhnekatastrophe auseinandersetzt. Karten kosten 12 Euro (ermäßigt 10 Euro) an allen drei Standorten der Stadtbibliotheken in Arnsberg, Neheim und Hüsten. Der Film „Gedenken an die Flut“ wird am Donnerstag, 1. Juni, um 18.30 Uhr in der Stadtbibliothek gezeigt. „Wilfried Lahme hat diesen Film, der zum 50. Jahrestag erstellt wurde, überarbeitet“, so Alicia Sommer.