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Das sind die Gewinner des Heimat-Preises der Stadt Arnsberg 2022

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Von: Julius Kolossa

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Heimat Preis Arnsberg 2022
Für ihr Engagement zum Thema Heimat nahmen die Vertreter des Arbeitskreises Dorfgeschichte Voßwinkel, des Arbeitskreises für Dorfentwicklung und Heimatpflege (ADH) Müschede sowie des Heimatkreises Freiheit Hüsten von der Jury um Bürgermeister Ralf Paul Bittner (li.) den Heimat-Preis 2022 entgegen. © Julius Kolossa

Herausragendes Engagement würdigte die Stadt Arnsberg in dieser Woche bei der Verleihung des Heimat-Preises bei einem Festakt im Bürgerbahnhof Arnsberg.

Arnsberg - Dabei hatte die Jury, bestehend aus Vertretern der Stadtverwaltung Arnsberg um Bürgermeister Ralf Paul Bittner sowie Mitgliedern verschiedener Ausschüsse, vorab die Wahl aus sechs Wettbewerbsbeiträgen getroffen.

Der erste Platz:

Den ersten Preis und damit 3000 Euro bekam der Arbeitskreis Dorfgeschichte Voßwinkel für sein Projekt: „Krieg gegen das eigene Volk.“ Die Mitglieder des Arbeitskreises haben Antworten auf Fragen gesucht, die nur wenige stellen und Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes dokumentiert. Auf diese Weise haben sie den „vergessenen“ Opfern der NS-Diktatur im Dorf ein Gesicht gegeben und die Gräueltaten der menschenverachtenden Politik bis auf die Ebene der Dorfgeschichte heruntergebrochen. Die Ergebnisse übermittelt der Arbeitskreis in Form von Vorträgen und Veröffentlichungen sowie auf einer Gedenktafel am Voßwinkeler Ehrenmal. Michael Filthaut, zweiter Vorsitzender dieses Arbeitskreises, sagte dazu im Gespräch mit dem Sauerlandkurier: „Wir begannen mit den Recherchen anlässlich des 75. Jahrestags des Kriegsbeginns 1939, um damit einhergehende Veränderungen in unserem Dorf erkennbar zu machen. Doch den Stein ins Rollen brachte erst 2019 ein Gespräch am Schützenfest-Montag, als uns dabei der Vorschlag gemacht wurde, Einblicke in eine Akte eines Voßwinklers zu nehmen, der unter den Nationalsozialisten ermordet wurde.“ Seit dem haben die Arbeitskreis-Mitglieder viel Zeit und Arbeit investiert, um zu forschen. „Dabei stehen wir im Kontakt mit über 30 Archiven.“ Filthaut wies darauf hin, dass demnächst ein Buchprojekt über dieses Thema angestrebt werde.

Der zweite Platz:

Über den zweiten Platz und 1500 Euro für das Projekt „Dorfgeschichtlicher Rundweg – es stand einmal in Müschede“ freute sich der Arbeitskreis für Dorfentwicklung und Heimatpflege (ADH) Müschede. Die Jury zeichnete damit ein Projekt aus, mit dem Einwohner und Besucher die Dorfgeschichte „erwandern“ können: Auf einem Rundweg durch das Dorf erfahren sie Wissenswertes zu Gebäuden, Einrichtungen und Institutionen, die einmal Teil des Eulendorfes waren. Dazu hat der ADH 16 Verteilerkästen gesäubert, lackiert und zu Infostationen mit historischen Texten und Bildern umgestaltet.

Der dritte Platz:

Mit dem dritten Platz und 500 Euro würdigte die Jury die Arbeit des Heimatkreises Freiheit Hüsten, der eine aufwändige Recherche zur „Steinbruchbahn von 1898 bis 1956 – so kamen die Steine zur Möhne“ betrieben hat. Die Ergebnisse werden auf einer Informationstafel am Ruhrtalradweg in Höhe der Vogelstange in Hüsten präsentiert und erinnern an die logistische Bedeutung der Kleinbahn zur Anlieferung der Steine über den Bahnhof Hüsten-Ost zur Möhnetalsperre. Der Ort für die Infotafel ist nicht zufällig gewählt, denn es sind hier noch heute Überreste des ehemaligen Bahndammes erkennbar.

Alle Projekte werden ausgestellt

Die Engagementförderung der Stadt Arnsberg, die zusammen mit dem Zukunfts- und Strategiebüro Nachhaltigkeit den Heimat-Preis-Arnsberg begleitet, lädt in den kommenden Tagen ins Bürgerzentrum Bahnhof Arnsberg ein, um alle eingereichten Projekte kennenzulernen.

Die Ausstellung aller zum Wettbewerb eingereichten Projekte findet bis zum 28. Oktober in der Eingangshalle statt und ist Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr sowie am Freitag von 8 bis 12 zu sehen.

„Bei ‚Heimat‘ geht es um das Verbindende, um die Gemeinschaft und den Zusammenhalt. Es ist so wichtig, zu wertschätzen, was Menschen jeden Tag in unserem Land und in unserer Stadt im Großen und vielmehr im Kleinen leisten“, betonte Bürgermeister Ralf Paul Bittner anlässlich der Verleihung im Bürgerbahnhof Arnsberg.

Ein Dank ging auch an die drei Wettbewerbsteilnehmer, die leer ausgingen: den Arnsberger Heimatbund für den Nachbau der alten Wettersäule, den Arbeitskreis Niedereimer für Hinweistafeln zur Heimatgeschichte, und den Arbeitskreis Ortsgeschichte Holzen für seinen Einsatz um die Klosterlandschaft Oelinghausen.

Der Heimat-Preis wird vom NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung ausgelobt und gefördert.

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