Diese Ideen haben die Neheimer für eine neue Gestaltung ihres Heimatortes

Wenn es um ihre Stadt geht, sind die Neheimer Bürger zur Stelle. Nun war im Pfarrheim an der Goethestrasse die Zukunftsfähigkeit und die neue Innenstadtgestaltung Neheims das Thema. Viele Interessierte waren gekommen, um ihre Ideen einzubringen oder einfach nur zuzuhören, wie es in der Zukunft weitergeht.
Neheim – Michaela Röpke, Fachbereichsleiterin „Planen, Bauen, Wohnen“ bei der Stadt Arnsberg, erklärte das Thema. „Arnsberg hat den Zuschlag aus dem Förderprogramm ,Zukunftsfähige Innenstädte' bekommen. Gemeinsam mit den Bürgern wollen wir Vorschläge und Ideen sammeln, wie die Gestaltung unserer Innenstadt für die Zukunft aussehen kann. Für die Ausarbeitung hat die Stadt Arnsberg die Stadtplaner von Reicher und Haase aus Dortmund dazu geholt.“
Kein Platz für die Jugend?
Christoph Krafczyk von Reicher und Haase führte als Moderator durch den Abend. Krafczyk erklärte den Zuhörern, dass bei einer Umfrage herausgekommen sei, dass das Durchschnittsalter der Innenstadtbesucher zwischen 50 und 52 Jahren liege. „Neheim steht gut da, es gibt viel Verkaufsfläche. Aber wo sind die jungen Menschen? Es muss mehr Vielfalt in die Stadt, zum Beispiel sollte das gastronomische Angebot erhöht werden. Ein neues Flair muss in die Innenstadt“. Um die Ideen zu sammeln, wurden die Anwesenden aufgefordert sich an verschiedenen Thementischen zu sammeln. „Wie nehme ich die Innenstadt wahr, wie soll sie sich entwickeln und wo schlägt das Herz der Innenstadt“, war das Thema an einem der Tische. Was sich hier vor allem heraus kristallisierte, war: Die Jugend hat keinen Platz. Abends beanspruchten sie den Marktplatz für sich. Dann gehe keiner mehr gerne alleine hier her, hieß es von mehren.
Der Neheimer Rolf Haase war sich sicher: „Hier soll Kommunikation für alle stattfinden. An den Markttagen ist das auch der Fall. Ansonsten ist der Marktplatz tagsüber eher leer.“
„Das Herz schlägt doch da, wo man wohnt“, bemerkte eine Anwohnerin. Die Themen an den Tischen hatten natürlicherweise Schnittmengen.
Ideen für den Marktplatz
So war „Eine City für alle“ auch mit dem Thema Wochenmarkt beschäftigt. „Was ist, wenn der Wochenmarkt einmal nicht mehr da ist“, fragte Christoph Krafczyk in die Runde. Gemeint war die große freie Fläche des Marktplatzes. „Viele hören es nicht gerne, aber der Marktplatz ist wirklich eine Marktplatte. Im Sommer heizt sich die Fläche dermaßen auf, dass keiner gerne diese freie Fläche überquert“, äußerte sich ein Anwohner.
Die Vorschläge gingen über eine Begrünung des Platzes, Bänke, Spielgeräte, Hochbeete, um die sich möglicherweise Familien mit Kindern kümmern könnten. Es müsse einfach bunter werden, so die allgemeine Meinung. „Eine Zusage konnte Michaela Röpke machen: „Um das Mobiliar werden wir uns in diesem Jahr noch kümmern“.
Wichtig war es gleichermaßen Stadt und Zuhörern, dass etwas geschaffen werden müsse, das kompatibel mit großen Stadtfesten sei. Franz Wiese aus Neheim hatte noch eine andere Idee, die große Zustimmung brachte. „Für die vielen Frauen, die in der Innenstadt arbeiten, wäre es eine große Erleichterung, wenn es innerstädtisch eine Kita gäbe. Es wäre morgens weniger hektisch und das Kind wäre in der Nähe.“
Verkehr der Zukunft
Auch der Verkehr der Zukunft war ein Thema. Hier ging es von besseren und mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, über freie Parkplätze bis hin zu selbstfahrenden Autos. Das konnte sich manch einer gut für den ÖPV vorstellen. Eben kleinere Einheiten mit selbstfahrenden Bussen. Aber auch mehr Lademöglichkeiten für E-Autos wurden gefordert, was für andere wiederum nur für eine Übergangszeit bis zu neuen Möglichkeiten der Fortbewegung mit dem Auto gesehen wurde.
Experimentierfelder in Planung
Ein weiterer Punkt war noch der unachtsam auf die Straßen und Anlagen weggeworfene Müll. Ist es die Uneinsichtigkeit der Jugendlichen? Fehlt die Kontrolle oder wird sich nicht genug gekümmert? Sind die Lösung des Problems auch in Neheim die Streetworker? Hier konnte die Antwort an diesem Abend nicht gefunden werden. „Das Konzept der Innenstadtplanung soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein“, erläuterte Christoph Krafczyk.
Für das nächste Jahr versprach er Experimentierfelder im öffentlichen Raum und ein nochmaliges Treffen mit den Interessierten.