Was die künftige Entwicklung angeht, so spielt der Nachhaltigkeitsgedanke aber weiter eine Rolle. „Der Trend geht derzeit eher in Richtung weniger Quadratmeter und Aufstocken statt Neubauen auf der grünen Wiese.“ So werde beispielsweise an das Elternhaus angebaut, um auch Mehrgenerationenwohnen zu ermöglichen. „Zudem ist ein Wandel bei größeren Projekten und Mehrfamilienhäusern in Sicht. Auch diese werden mehr und mehr im Holzrahmenbau errichtet.“
Bei der Gartengestaltung geht der Trend ganz klar in Richtung Stauden- und Mischpflanzung und weg vom bodendeckenden Dauergrün, berichtet Volker Hilgenhaus, Geschäftsführer der Hilgenhaus Grünbau GmbH aus Rumbeck. „Diese Bepflanzung ist absolut bienen- und insektenfreundlich. Im Sommer wimmelt es hier nur so von Tierchen und Insekten. Darüber hinaus hat man von März bis Oktober ein schönes Blühbild.“ Insgesamt beobachtet er, dass eine naturnahe Gestaltung heute für viele Gartenbesitzer eine große Bedeutung habe.
Zu den Innovation der Branche zählen sicherlich auch Dach- und Fassadenbegrünungen. „Eine Dachbegrünung zum Beispiel bietet eine sehr hohe Dämmung und hält zugleich Regenwasser zurück, weil Pflanzen und Substrat das Wasser zunächst zwischenspeichern.“ Und der Nachhaltigkeitsgedanke spiegele sich in den Gärten auch an anderen Stellen wider, etwa bei der energiesparenden LED-Beleuchtung besonderer Formgehölze oder der smarten Steuerung des Bewässerungsmanagements mit Regenwasser.
Auch für die Kommunen haben Grünflächen mittlerweile einen hohen Stellenwert, die Zeit der grauen „Betonwüsten“ ist eindeutig vorbei. Laut Stadt Arnsberg habe sich dies insbesondere in den vergangenen 15 bis 20 Jahren entwickelt – und die Bedeutung werde künftig weiter zunehmen. Zum einen im Hinblick auf Klimaveränderungen, aber auch, weil multifunktionale Grün- und Freiflächen als Treffpunkte für alle Altersgruppen geschätzt würden, erläutert die Verwaltung. Als erfolgreiche Projekte werden unter anderem der Solepark in Hüsten mit interaktiven Spielgeräten genannt. Hier seien weitere Aufwertung mit Skatepark und Kletterpark in der Planung. Zudem werde Wert auf naturnahen Ausbau und Neubau der KiTa-Außengelände gelegt.
„Arnsberg berücksichtigt bei der Um- und Neugestaltung des öffentlichen Raumes das Naturgartenprinzip. Das bedeutet unter anderem, es kommen möglichst heimische Pflanzen zum Einsatz, Wildstauden und Aussaaten mit Regio-Saatgut. Bevorzugt werden Pflanzen gewählt, die mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen und zudem insektenfreundlich sind“, erläutert Pressesprecher Frank Albrecht. Darüber hinaus würden Grünflächen sukzessive in naturnahe Blühflächen umgewandelt. „Dies geschieht durch extensives Mähen mit der Umwandlung in Blumenwiesen. Hierfür hat die Stadt Arnsberg 2022 auch eine Auszeichnung, das Label „StadtGrün naturnah“ in Gold, erhalten.“ Besondere Maßnahmen in diesem Bereich seien beispielsweise der Natur-Erlebnis-Raum im Arnsberger Eichholz oder eine Biodiversitätsfläche von 1000 Quadratmetern auf der Riggenweide Hüsten.
Auch auf städtischer Seite sind innovative Maßnahmen wie Dachbegrünungen Thema. Hierzu heißt es: „„Bei Neubaumaßnahmen denken wir Gründächer mit. Ein vorhandenes Dach lässt sich nicht ohne Weiteres in ein Gründach umwandeln (Statik, Kosten). Gründächer sind auch nur bis zu einer gewissen Dachneigung sinnvoll möglich.“
Seit 1970 findet jedes Jahr der Tag der Erde (Earth Day) statt. Der Aktionstag, der vor allem an Universitäten und Schulen begangen wird, geht auf eine Idee des US-Senators Gaylord Nelson zurück.
Künstler wie Michael Jackson (Earth Song) oder John Denver (Earth Day Every Day) verarbeiteten den Tag musikalisch.
Weitere Informationen unter https://earthday.de/