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Earth Day: Drei Beispiele für „Wohne lieber grüner“

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Von: Rebecca Weber

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Blühwiese Arnsberg
Bienenfreundliche Blühwiesen entstehen mehr und mehr auch in der Stadt Arnsberg. © Rebecca Weber

eben und Arbeiten in zukunftsfähigen Orten und Umgebungen, das Bewusstsein für Umwelt und Klima sowie Nachhaltigkeitsgedanken sind heute aktueller denn je. Den Schutz des Planeten stellt seit vielen Jahren weltweit der „Tag der Erde“ (Earth Day) am 22. April in den Mittelpunkt. Das Leitthema in diesem Jahr lautet „Leben im Einklang mit der Natur – wohne lieber grüner“. Drei Perspektiven zeigen, wie das im Einzelnen aussehen kann. 

„Wohne lieber grüner“ – im Eigenheim

„Holz ist ein nachwachsender, Co2 neutraler Baustoff. Dieses Bewusstsein für nachhaltiges Bauen nimmt immer mehr zu“, erläutert Peter Hoff, Geschäftsführer der Zimmerei Holzbau Hoff GmbH in Endorf. Das Unternehmen fertigt unter anderem Neu- und Anbauten im Holzrahmenbau. „Auch im Bereich der Haustechnik – etwa mit Wärmepumpe und Photovoltaikanlage – wollen die Kunden das Nachhaltigste für sich herausholen.“ Allerdings nur bis zu einem bestimmen Preis: So sei die Nachfrage nach Energieeffizienzgebäuden zurückgegangen, seit das Förderprogramm der KFW im vergangenen Jahr plötzlich gestoppt wurde und die Anforderungen für das Nachfolgeprogramm erheblich verschärft wurden. Zudem würden Ökohäuser bei der Zimmerei Hoff nicht so stark nachgefragt, unter anderem weil sie im Bau teils aufwendiger, materialkostenintensiv und dementsprechend auch im Ganzen etwas kostenintensiver seien. „Obwohl das Raumklima hier beispielsweise durch natürliche Materialien wie Innenputz aus Lehm besonders gut ist“, macht Peter Hoff deutlich.

Was die künftige Entwicklung angeht, so spielt der Nachhaltigkeitsgedanke aber weiter eine Rolle. „Der Trend geht derzeit eher in Richtung weniger Quadratmeter und Aufstocken statt Neubauen auf der grünen Wiese.“ So werde beispielsweise an das Elternhaus angebaut, um auch Mehrgenerationenwohnen zu ermöglichen. „Zudem ist ein Wandel bei größeren Projekten und Mehrfamilienhäusern in Sicht. Auch diese werden mehr und mehr im Holzrahmenbau errichtet.“

„Wohne lieber grüner“ – im Garten

Bei der Gartengestaltung geht der Trend ganz klar in Richtung Stauden- und Mischpflanzung und weg vom bodendeckenden Dauergrün, berichtet Volker Hilgenhaus, Geschäftsführer der Hilgenhaus Grünbau GmbH aus Rumbeck. „Diese Bepflanzung ist absolut bienen- und insektenfreundlich. Im Sommer wimmelt es hier nur so von Tierchen und Insekten. Darüber hinaus hat man von März bis Oktober ein schönes Blühbild.“ Insgesamt beobachtet er, dass eine naturnahe Gestaltung heute für viele Gartenbesitzer eine große Bedeutung habe.

Zu den Innovation der Branche zählen sicherlich auch Dach- und Fassadenbegrünungen. „Eine Dachbegrünung zum Beispiel bietet eine sehr hohe Dämmung und hält zugleich Regenwasser zurück, weil Pflanzen und Substrat das Wasser zunächst zwischenspeichern.“ Und der Nachhaltigkeitsgedanke spiegele sich in den Gärten auch an anderen Stellen wider, etwa bei der energiesparenden LED-Beleuchtung besonderer Formgehölze oder der smarten Steuerung des Bewässerungsmanagements mit Regenwasser.

„Wohne lieber grüner“ – in der Stadt

Auch für die Kommunen haben Grünflächen mittlerweile einen hohen Stellenwert, die Zeit der grauen „Betonwüsten“ ist eindeutig vorbei. Laut Stadt Arnsberg habe sich dies insbesondere in den vergangenen 15 bis 20 Jahren entwickelt – und die Bedeutung werde künftig weiter zunehmen. Zum einen im Hinblick auf Klimaveränderungen, aber auch, weil multifunktionale Grün- und Freiflächen als Treffpunkte für alle Altersgruppen geschätzt würden, erläutert die Verwaltung. Als erfolgreiche Projekte werden unter anderem der Solepark in Hüsten mit interaktiven Spielgeräten genannt. Hier seien weitere Aufwertung mit Skatepark und Kletterpark in der Planung. Zudem werde Wert auf naturnahen Ausbau und Neubau der KiTa-Außengelände gelegt.

„Arnsberg berücksichtigt bei der Um- und Neugestaltung des öffentlichen Raumes das Naturgartenprinzip. Das bedeutet unter anderem, es kommen möglichst heimische Pflanzen zum Einsatz, Wildstauden und Aussaaten mit Regio-Saatgut. Bevorzugt werden Pflanzen gewählt, die mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen und zudem insektenfreundlich sind“, erläutert Pressesprecher Frank Albrecht. Darüber hinaus würden Grünflächen sukzessive in naturnahe Blühflächen umgewandelt. „Dies geschieht durch extensives Mähen mit der Umwandlung in Blumenwiesen. Hierfür hat die Stadt Arnsberg 2022 auch eine Auszeichnung, das Label „StadtGrün naturnah“ in Gold, erhalten.“ Besondere Maßnahmen in diesem Bereich seien beispielsweise der Natur-Erlebnis-Raum im Arnsberger Eichholz oder eine Biodiversitätsfläche von 1000 Quadratmetern auf der Riggenweide Hüsten.

Auch auf städtischer Seite sind innovative Maßnahmen wie Dachbegrünungen Thema. Hierzu heißt es: „„Bei Neubaumaßnahmen denken wir Gründächer mit. Ein vorhandenes Dach lässt sich nicht ohne Weiteres in ein Gründach umwandeln (Statik, Kosten). Gründächer sind auch nur bis zu einer gewissen Dachneigung sinnvoll möglich.“

Der Tag der Erde

Seit 1970 findet jedes Jahr der Tag der Erde (Earth Day) statt. Der Aktionstag, der vor allem an Universitäten und Schulen begangen wird, geht auf eine Idee des US-Senators Gaylord Nelson zurück.

Künstler wie Michael Jackson (Earth Song) oder John Denver (Earth Day Every Day) verarbeiteten den Tag musikalisch.

Weitere Informationen unter https://earthday.de/

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