Geschichte auf der Spur: Dorothe Domke ist seit 20 Jahren Stadtführerin in Arnsberg

Dorothe Domke möchte Erinnerungen schaffen. Etwas, das den Menschen bleibt, die mit ihr eine Stadtführung durch Arnsberg gebucht haben. Orte, Gebäude oder auch die Geschichten dazu, sollen im Gedächtnis bleiben. Seit mittlerweile 20 Jahren ist sie – ebenso wie einige ihrer Kollegen – in Arnsberg im Auftrag des Verkehrsvereins als Stadtführerin unterwegs. Begonnen mit der Ausbildung hat sie 2002, als Arnsberg Stadtführer suchte.
Arnsberg – 40 Interessenten hatten sich damals gemeldet, am Ende blieben elf übrig, die sich schließlich zum Stadtführer ausbilden ließen. „Sechs Monate wurden wir ein- bis zweimal pro Woche unterrichtet und bekamen spannende Literatur empfohlen. Am Ende stand eine Prüfung und ein Zertifikat.“ Ab März 2003 konnte es losgehen. „Vor der ersten Stadtführung hatte ich fürchterliches Herzklopfen“, lacht Dorothe Domke. „Aber es ist alles gut gegangen und hat auch sofort großen Spaß gemacht.“
Seitdem hat sie unzählige Führungen Gruppen mit auf eine Reise in die Geschichte und Geschichten der Stadt genommen. Regelmäßige Fortbildungen gehören im Laufe der Zeit auch dazu. „Ich belege Seminare, von denen ich denke, dass sie mich weiterbringen können.“ So standen etwa die non verbale Kommunikation auf ihrem Programm oder das Seminar der Friedhofsführungen. „Das war wirklich das Spannendste was ich an Kursen erlebt habe. Von der Geschichte der Begräbnisarten über die Jahrhunderte erfahren zu können und zu verfolgen war hoch interessant.“
Sehr am Herzen liegen ihr die Führungen mit Kindern. Auch dazu gab es eine Fortbildung. Dorothe Domke lacht und erklärt: „Ich kann einfach mit Kindern. Das Schönste ist, wenn man spürt, die Kinder sind begeistert und stellen Fragen. Dass es gut war, merke ich daran, dass die Kinder mich am Schluss der Führung an die Hand nehmen wollen, um mir unbedingt noch etwas zu erzählen.“ Mit ihnen macht sie oft die „Schattenwelten“, Führungen, die Abends stattfinden.
An die Führungen zum „Sommernachtstraum“, eine (Ver)Führung durch die besonderen Gärten in Arnsberg, erinnert sie sich besonders gern. Auch in Neheim kann man sie antreffen. Zum Beispiel gestaltet sie am ersten Adventssamstag gemeinsam mit Monika Nückel eine besondere Führung durch Neheim, mit dem Schwerpunkt Musik. „Wenn ich auf meinen Touren auf die Menschen treffe, stelle ich mich auf diese Gruppe ein. Das bedeutet aber auch, dass ich im Kopf die Tour umstellen muss. Je nachdem, wer dabei ist, auch wie die körperliche Beweglichkeit der Gruppe ist, darauf gehe ich dann ein. Ich versuche für die Gäste immer eine bunte Mischung zu bieten, sodass für jeden etwas dabei ist. Dazu gehört auch, dass ich so wenig Geschichtszahlen wie möglich hineinbringe, die vergisst man ohnehin schnell wieder.“
Was sind die persönlichen Highlights der Stadtführerin in Arnsberg? „Die Stadtkapelle mit ihrer interessanten Geschichte und das Flüsterhäuschen. Von dort hat man den schönsten Blick auf Arnsberg“.
Stadtführungen
Regelmäßige Stadtführungen in Arnsberg werden von Mai bis Oktober alle 14 Tage samstags angeboten, in Neheim ebenfalls von Mai bis Oktober jeden ersten Samstag im Monat.
Weitere Informationen zum Stadtführungs-Angebot des Verkehrsvereins gibt es auch unter www.arnsberg-info.de