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Grünes Licht für Fördermittel – doch nicht überall herrscht Freude 

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Von: Rebecca Weber

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Lehrschwimmbecken Herdringen Sanierung
Schwimmen ist im Lehrschwimmbecken Herdringen wegen des hohen Sanierungsbedarfs schon seit geraumer Zeit nicht mehr möglich. © Stadt Arnsberg

Die umfassende Sanierung des Lehrschwimmbeckens und der Turnhalle in Herdringen soll mit 6 Millionen Euro gefördert werden. Der Haushaltsausschuss hat in dieser Woche einem Förderantrag der Stadt Arnsberg grünes Licht gegeben. Die Reaktionen darauf sind allerdings gemischt.

Arnsberg - Mit Hilfe des Bundesprogramms sollen kommunale Einrichtungen für Sport, Jugend und Kultur saniert werden. Das Herdringer Lehrschwimmbecken ist eines von wenigen Sanierungsprojekten bundesweit, die die Höchstsumme an Fördermitteln in Aussicht gestellt bekommen. Aber: Auch für das dringend sanierungsbedürftige Lehrschwimmbecken (LSB) in Voßwinkel hatte die Stadt einen entsprechenden Antrag gestellt. Vorangegangen waren lange politische Diskussionen und schließlich eine Mehrheit für eine dezentrale Lösung, sprich Sanierung der bisherigen Lehrschwimmbecken anstatt zentralem Neubau.

„Das ist eine großartige Unterstützung für den dezentralen Schwimmbadweg der Stadt Arnsberg. Es war zu erwarten, dass nicht beide Projekte gefördert werden können, insbesondere da Fördersummen begrenzt sind. Aber so kann der Weg für die Dörfer und die Stadtgesellschaft mit einer tatkräftigen Unterstützung weiter gehen“, bewerten CDU und Grüne die Nachrichten aus Berlin. Man werde weiter kämpfen für weitere Fördermittel für das Lehrschwimmbecken in Voßwinkel, hoben Jochem Hunecke (CDU) und Verena Verspohl (Bündnis 90/Grüne) hervor.

Positiv bewerteten auch die heimischen Bundestagsabgeordneten die Entscheidung des Ausschusses für das Projekt: „Das ist eine gute Nachricht für die Stadt Arnsberg, insbesondere natürlich für Herdringen“, sagt Dirk Wiese (SPD), und ergänzt, dass das Förderprogramm aufgrund einer Vielzahl an Anträgen zigfach überzeichnet gewesen sei. Auch Friedrich Merz (CDU) freut sich über die „bedeutende finanzielle Unterstützung des Bundes für ein wichtiges Projekt vor Ort“. Carl-Julius Cronenberg (FDP) spricht von einem „starken und wichtigen Zeichen für ganz Arnsberg“.

Das sieht der Arnsberger Bürgermeister Ralf Paul Bittner allerdings etwas anders: „Fördermittel zu bekommen ist grundsätzlich erstmal gut. Heißt es ja, dass Verwaltung und Politik überzeugen konnten. Dennoch muss ich Wasser in den Wein schütten. Als Verwaltung war uns im Sinne einer bestmöglichen gesamtstädtischen Lösung immer daran gelegen, möglichst schnell möglichst viel Wasserfläche zu schaffen. Für die Vereine, die Schulen und die Kinder.“ Mit dem jetzt startenden hochwertigen Projekt in Herdringen würden nun sämtliche geplanten Haushaltsmittel für eine gesamtstädtische Lösung aufgezehrt. „Mehr noch: Es fehlen bereits jetzt 1,7 Millionen nur für Herdringen. Selbst bei einer Förderung des LSB Voßwinkel im nächsten Jahr fehlt dort dann der Eigenanteil von circa 7 Millionen sowie weitere etwa 3 Millionen für die Sanierung des LSB an der Sauerstraße. Somit in Summe circa 11,7 Millionen. Das bei den Haushaltsprognosen in diesen Zeiten und ohne Beschluss des Rates für erforderliche Einnahmeverbesserungen. Da fällt mir das Feiern leider schwer. Aber für Herdringen sind das zunächst gute Nachrichten.“

Wie geht es nun konkret weiter? Die in Aussicht gestellten Fördermittel sind nicht gleichzusetzen mit einer finalen Förderzusage, erläutert die Stadtverwaltung. Sie könne nun aber das Projekt Sanierung Turnhalle und LSB Herdringen fortsetzen und im kommenden Jahr einen Förderantrag mit allen dazu gehörigen Planungen und Berechnungen einreichen. Eine Förderzusage wird im Laufe des kommenden Jahres erwartet. Zudem müsse der Rat die zusätzlich benötigten Mittel durch Beschluss bereit stellen.

Auch die Stadt Sundern hatte sich um Fördermittel für das städtische Hallenbad beworben. „Für mögliche andere Projektanträge“, so Dirk Wiese, „besteht die Hoffnung, dass im nächsten Jahr eine Förderung möglich werden könnte, da wir das Bundesprogramm im Haushalt 2023 aufgestockt haben“.

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