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Hüstener Kirmes offiziell eröffnet – Freude, aber auch gemischte Gefühle bei Schausteller

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Von: Andre Geißler

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Freuen sich über die Eröffnung: Ingo Beckschäfer (Vorsitzender der Hüstener Kirmesgesellschaft), Carl-Julius Cronenberg (FDP-Bundestagsabgeordneter) und Bürgermeister Ralf Paul Bittner.
Freuen sich über die Eröffnung: Ingo Beckschäfer (Vorsitzender der Hüstener Kirmesgesellschaft), Carl-Julius Cronenberg (FDP-Bundestagsabgeordneter) und Bürgermeister Ralf Paul Bittner. © Andre Geißler

In Hüsten herrscht wieder Ausnahmezustand: Die Hüstener Kirmes 2022 wurde nach dreijähriger Pause gestern Abend traditionell mit dem Fassanstich im Festzelt eröffnet. Endlich dreht sich das Riesenrad wieder, endlich wird im Zelt und auf der ganzen Kirmes wieder gefeiert.

Hüsten – Eine brandneue Attraktion für die ganze Familie: „Mike´s Pitstop“, Deutschlands derzeit größtes „Fun-House“. Mit reichlich Vorfreude, aber auch gemischten Gefühlen äußerte sich Betreiber Mike Cornelius im Gespräch mit dem SauerlandKurier jetzt über die Investition in Millionenhöhe, zurückliegenden, schwierigen Corona-Zeiten und zu den aufgrund der Energiekrise weniger optimistisch stimmenden Prognosen für die kommenden Monate. Programm, Fahrgeschäfte, Tierschau und Öffnungszeiten: Alles Wichtige zur Hüstener Kirmes.

„Nach schweren Corona-Jahren kommt nun mit der Energiekrise wieder ein Faktor, der uns zum Stillstand zwingen könnte. Diese ständige Ungewissheit, wie es für uns Schausteller weitergeht, zehrt am Gemüt. Neben den finanziellen Einbußen ist für mich persönlich das monatelange Zuhause bleiben müssen das Allerschlimmste“, erklärte der aus einer großen Schausteller-Familie stammende, 43-jährige Mike Cornelius aus Osnabrück.

Präsentiert die neue Attraktion „Mike´s Pitstop“: Betreiber Mike Cornelius.
Präsentiert die neue Attraktion „Mike´s Pitstop“: Betreiber Mike Cornelius. © André Geißler

„Pessimismus – Nein danke“: Trotz aller Turbulenzen und aufgrund der Tatsache, vor Corona eine Reserve erwirtschaftet zu haben, hatte sich der dreifache Vater vor einem Jahr entschlossen, neu zu investieren und mit dem „Pitstop“ bei einem italienischen Premium-Hersteller ein sogenanntes „Fun-House“ in Auftrag zu geben, das von der Größe und Anzahl von Spaß bringenden „Hindernissen“ her in der obersten Liga mitspiele. „Wenn man in dieser Branche arbeitet, ist man immer bestrebt, den Kirmesbesuchern den allerletzten Schrei bieten zu können, alles eine Nummer größer haben zu wollen. Ich wollte immer schon mal mit den großen Jungs spielen“, so Cornelius mit einem Schmunzeln.

Nach der Premiere in Bruchhausen-Vilsen vor zwei Wochen, bei der die neue Attraktion traditionell den Segen eines Schausteller-Pfarrers erhielt, sei es jetzt in Hüsten erst der zweite Aufbau des etwa 70 Tonnen schweren Hindernis-Parcours. Seit Montag war Cornelius mit fünf Mitarbeitern eifrig am Werk, um das Objekt rechtzeitig zum Beginn der Kirmes fahr-, oder besser lauftüchtig zu bekommen. „Es ist wie ein großes Puzzle-Spiel aus tausenden von Teilen. Das dauert bei einer neuen Anlage selbstverständlich noch länger, weil die Routine fehlt und immer wieder neue Herausforderungen auf einen warten. Auch der Zeitdruck erfordert schon Nerven wie Drahtseile.“

Während Schausteller-Familien stets sehr viel Herzblut für ihren Berufszweig mitbrächten, sei es aber, wie schon in anderen Branchen, sehr schwer, gute Mitarbeiter zu finden. Dies sei ihm in diesem Jahr aber glücklicherweise gelungen. „Die Saison ist bisher recht positiv verlaufen. Hüsten ist erfahrungsgemäß stets ein verheißungsvoller Standort. Kaum eine Stadt lebt eine Kirmes so, wie es im Arnsberger Stadtteil der Fall ist.“

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