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In 7 Minuten zur neuen Liebe: Senioren finden ihr Glück beim Speed-Dating

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Von: Rebecca Weber

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Speed-Dating Senioren Arnsberg
Genießen jeden gemeinsamen Tag: Rosemarie Milde und Klaus Arndt lernten sich beim Speed-Dating in Arnsberg kennen. © Rebecca Weber

„Dass man in diesem Alter so eine Liebe erleben kann, das ist super“, sagt Klaus Arndt, während er seine Lebensgefährtin liebevoll anblickt. Der 84-Jährige und die 78-jährige Rosemarie Milde haben sich vor ein paar Jahren beim „Speed-Dating“ für Menschen ab 50 Jahren im Arnsberger Bürgerbahnhof kennen- und schon kurze Zeit später lieben gelernt. 

Arnsberg - Seit Amors Pfeil sie getroffen hat genießen sie jeden gemeinsamen Tag.

„Meine Frau hat damals immer gesagt ‘Es ist nicht gut wenn du alleine bist, such dir eine Freundin wenn ich nicht mehr da bin’“, schildert Klaus Arndt, der seine schwer erkrankte Ehefrau über viele Jahre gepflegt hatte. Doch jemanden kennen zu lernen erwies sich zunächst als gar nicht so einfach. Nach einem ersten Kontakt mit einer Partnervermittlung wurde der Mescheder schließlich über die Zeitung auf das Speed-Dating in Arnsberg aufmerksam. Gesagt, getan. „Da stand ich dann am Stehtisch, während die anderen Teilnehmer eintrafen, man guckt ja erstmal.“ Bei ihm funkte es dann auf den ersten Blick: „Als sie zur Tür reinkam habe ich direkt gedacht: ‘Das ist sie. Da lässt du nicht mehr locker.’“

Auch Rosemarie Milde hatte ihren Ehemann bis zu seinem Tod über viele Jahre gepflegt. Dass sie danach nochmal mit einem Mann zusammen ziehen würde, hatte sie eigentlich nicht gedacht. So war sie auch ohne große Erwartungen und mehr aus Neugier zum Speed-Dating gegangen. „Es gibt sieben Tische, an denen sich Mann und Frau gegenüber sitzen. Nach sieben Minuten wird gewechselt. Auf einem Block kann man sich Notizen machen, oder auch notieren, wenn man wirklich Interesse an jemandem hat“, beschreibt die Rentnerin. Normalerweise stellt die Organisatorin dann bei Übereinstimmungen im Anschluss den Kontakt her, doch Klaus Arndt war schneller. Noch am gleichen Tag steckte er Rosemarie Milde seine Telefonnummer zu. „Die Chemie stimmte, er ist mir auch in Erinnerung geblieben, aber ich war erst etwas skeptisch“, blickt sie zurück. Die Erinnerung aus seiner Sicht klingt etwas anders: „Eine Woche habe ich erstmal nichts von ihr gehört. Aber dann hat sie sich wohl doch überlegt, dass das etwas sein könnte und angerufen“, sagt er mit einem verschmitzten Grinsen.

Eine Rose für Rosemarie

Beim ersten Date eine Woche später führte er sie zum Kaffee aus, zum Abschluss gab es eine Rose für seine Rosemarie. „Danach haben wir uns immer mal am Wochenende getroffen und uns gegenseitig besucht. Wir entdeckten viele Gemeinsamkeiten und Übereinstimmungen. Irgendwann wurden die gemeinsamen Zeiträume immer länger, bis wir die ganze Woche entweder in Meschede oder in Arnsberg zusammen waren“, erinnert sich Rosemarie Milde. Letztes Jahr entschieden sie dann, gemeinsam in Arnsberg zu leben und zogen zusammen.

„Die Liebe ist auch im Alter schön“

In der liebevoll dekorierten Wohnung sind an vielen Stellen Bilder gemeinsamer Reisen und Erinnerungen zu finden und auch für die Zukunft haben die beiden noch viel vor. „Es ist schön, dass man nicht alleine ist, ob man mal ein Wehwehchen hat oder etwas zusammen unternimmt. Wir erzählen auch viel von unseren früheren Partnern. Wir können uns alles sagen“, beschreibt das Paar seine innige Verbindung. Beide sind glücklich, dass sie sich gefunden haben: „Die Liebe ist auch im Alter schön. Man genießt sie noch mehr wenn man älter wird, weil man weiß, dass man nicht mehr so viel Zeit hat“, beschreibt Rosemarie Milde. „Deswegen sagen wir uns beide immer, Mensch wir haben es doch schön, wir müssen jeden Tag genießen und es uns so schön machen wie möglich.“

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