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Rathaussanierung Arnsberg: Projektleitung informiert über nächste Schritte

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Von: Julius Kolossa

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Rathaussanierung Arnsberg Projektleitung
Informierten über den aktuellen Stand der Rathaussanierung: (v.li.) Projektleiter Michael Bartnik, Stellvertreterin Ingrid Rengier und Pressesprecher Frank Albrecht. © Julius Kolossa

„Es geht darum, diesen Rohbau in seinem Bestand nachhaltig zu nutzen.“ Michael Bartnik, Projektleiter für die Rathaussanierung, und die stellvertretende Projektleiterin Ingrid Rengier, gaben dem SauerlandKurier auf der Baustelle nach fast einem Jahr Bauzeit einen Überblick über das bis dahin Geschaffene.

Neheim-Hüsten Rückblick: „Im Januar 2022 wurden acht Gewerke mit der Kernsanierung des Altbaus beauftragt. Dieser bleibt bestehen mit seinen sieben Geschossen und einer Gesamthöhe von etwa 25 Metern“, berichtet Bartnik. „Abgerissen wurde bereits der Flachtrakt, an dessen Stelle ein Bürgerzentrum mit Tiefgarage und Ratssaal entstehen wird.“

Inzwischen läuft noch die Entsorgung (inklusive Abtransport) der Altlasten. Bei den Arbeiten kam auch ein alter Tank ans Tageslicht, der noch aus Beständen der einst hier ansässigen Lackfabrik stammte. Und das ist auch schon über 60 Jahre her – mit den ersten Bauarbeiten des Rathausneubaus wurde im Frühjahr 1965 begonnen; die Grundsteinlegung des Rathauses fand am 1. April 1966 statt, zum 25-jährigen Jubiläum des Zusammenschlusses von Neheim und Hüsten statt. Fertiggestellt wurde das Rathaus dann im Jahr 1968.

Dass bei der jetzigen Sanierung viele Altlasten zu Tage kommen, verwundert nicht. „Man hat damals genommen, was vorhanden war. Und das muss heute in großen Mengen entsorgt werden: Asbest, künstliche Mineralfasern und auch Bodenkleber.“ Dabei befände man sich im Zeitplan. Ingrid Rengier: „Wir hatten mit den Unternehmen einen Verzug um vier Wochen, der inzwischen aber wieder aufgeholt wurde.“ Beim alten Flachtrakt kamen 9600 Kubikmeter an Bauschutt und Erdreich zusammen, auf dem Bereich des Parkplatzes müssen weitere 450 Kubikmeter entsorgt werden.

„Im Februar werden alle diesbezüglichen Arbeiten abgeschlossen sein.“ Michael Bartnik wies auf die dann anstehenden Rohbauarbeiten hin. Zwei Kräne werden dafür aufgebaut, die für den neuen Flachtrakt, aber auch für den Hochtrakt eingesetzt werden. Für das neue Bürgerzentrum wurden bereits 4300 Kubikmeter neuer Schotter aufgetragen, sodass demnächst die Ver- und Entsorgungsleitungen verlegt werden. Danach wird die Bodenplatte gegossen. „Jeweils sechs Wochen werden für den Rohbau des Untergeschosses und des Obergeschosses veranschlagt.“ Damit einher gehe der Einbau eines gastronomischen Betriebes, der auch Nicht-Beschäftigten des Rathauses zur Verfügung stehen soll. Bartnik: „Noch haben wir dafür aber keinen Pächter.“

Dafür steht der weitere Zeitplan: Ende Juli soll der gesamte Bau des Flachtrakts fertiggestellt sein, parallel dazu finden im Hochtrakt die Arbeiten in den Stockwerken statt. Ein neues Treppenhaus entsteht, das Dach erhält eine Photovoltaik-Anlage für die Stromversorgung, während die Wärme von einer Wärmepumpe erzeugt wird. Der kernsanierte Rohbau wird modernsten Ansprüchen angepasst, während die Fundamentbereiche aufbetoniert werden. Das bisher aufkommende Grundwasser sei, so Bartnik, durch die immer noch im Boden befindlichen Schadstoffe verunreinigt, sodass das gesamte Wasser in den Baugruben ab- und in eine Reinigungsanlage eingepumpt werde. Unter anderem Aktivkohlefilter sorgen für sauberes Wasser, das dann in die Ruhr abgelassen wird. „Es werden wöchentliche Proben entnommen“, betonte Ingrid Rengier.

Während die Ausbauarbeiten stattfinden, sind zugleich die Dachdecker tätig. Michael Bartnik: „Ab Januar 2024 kann dann der Innenausbau vorgenommen werden, der bis Ende 2024 andauern wird. Und ab 2024 werden auch die Freianlagen gestaltet.“ Mit der Einweihung sei Anfang 2025 zu rechnen.

Die Gesamtkosten für die größte Baustelle in der Geschichte der Stadt Arnsberg wurden anfangs mit 47 Millionen Euro veranschlagt. Bei der inzwischen weiter voranschreitenden Kostensteigerung in allen Baugewerken müsse aber auch bei diesem Bau von steigenden Kosten ausgegangen werden. Im Rahmen der regelmäßigen Kostenfortschreibung werde die Politik im Februar über den aktuellen Stand informiert.

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