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Die zwei Gesichter des Winters: So fordert die kalte Jahreszeit die Städte heraus 

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Von: Stefanie Nöcker

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Solche Schneemengen hatte der Arnsberger Winterdienst bis jetzt nicht zu bewältigen. © Felix Kästle/DPA

Wintertraum und Menschenandrang, aber auch warme Temperaturen – die kalte Jahreszeit zeigt in Sundern und Arnsberg ihre zwei Gesichter. Wie diese im Skigebiet Wildewiese, beim Winterdienst der Stadt Arnsberg und bei der Kreispolizeibehörde HSK aussehen, berichten die zuständigen Verantwortlichen.

Skigebiet

Arnsberg/Sundern - Zum Menschenandrang im Skigebiet Wildewiese erklärt Stephan Urny, Leiter des Fachbereiches Bürgerdienste, Soziales und Ordnung der Stadt Sundern: „Witterungsbedingt hat es nachgelassen.“ Am vergangenen Samstag sei es „ruhig“ gewesen und es seien nur wenige Besucher zu verzeichnen gewesen.

Sonntag habe es mehr Andrang gegeben, jedoch kein Vergleich zu den Vorwochen. Aufgrund der Straßenverhältnisse in den Vormittagsstunden und den örtlichen Verhältnissen in Wildwiese – nasskalt und nebelig – seien die Besucherzahlen überschaubar und Parkmöglichkeiten ebenfalls jederzeit vorhanden gewesen. Trotzdem hat die Stadt Sundern in Zusammenarbeit mit der Polizeiwache über den gesamten Tag mehrere Einsatzteams eingesetzt, um die Bestimmungen nach der Corona-Schutzverordnung und der verkehrlichen Situation zu überwachen. „Im Vergleich zu den vorherigen Wochenenden mussten wir die Zufahrt nach Wildewiese am vergangenen Wochenende zu keiner Zeit sperren“, betont Stephan Urny.

Eine Prognose für die nächste Zeit auszusprechen hänge von der Ausgangslage ab: „Es kommt darauf an, ob es sich um einen ’Hype’ handelte, der die Besucher dazu bewogen hat in den Schnee zu fahren, um Fotos für soziale Medien zu machen, Kindern Schnee zu bieten oder um Schnee einfach einmal zu erleben. Oder ob es sich um einen ,verstetigten‘ Schnee-Tagestourismus handelt, weil man Spaß daran gefunden hat, zu rodeln oder spazieren zu gehen und in Corona-Zeiten die eigenen vier Wände mal zu verlassen.“ Sollte Letzteres der Fall sein, geht Stephan Urny weiterhin davon aus, dass Wildewiese gut besucht sein, es aber keinen Massenansturm mehr geben werde.

Winterdienst

Mit derartigen Problemen muss sich die Stadt Arnsberg nicht auseinandersetzen, denn dort lag bis jetzt einfach wenig Schnee. So sind beim Winterdienst der Stadt kaum Räum- und Streufahrzeuge im Einsatz. „Das ist eine normale Situation für Januar. Im letzten Jahr zum Beispiel hatten wir im Januar auch Temperaturen um die sieben bis acht Grad. Das ist nichts Ungewöhnliches“, betont Pressesprecher Frank Albrecht von der Stadt Arnsberg. Der Schnee komme meistens dann, wenn man ihn nicht mehr haben möchte. Somit geht er davon aus, dass mehr gestreut wird wenn es nochmal kälter wird. Generell habe die Stadt noch rund 600 Tonnen Streusalz übrig und die Lager seien noch gut gefüllt.

Der Deutsche Wetterdienst gibt bei Schnee oder Eisglätte übrigens eine Meldung an die Stadt Arnsberg. „Dann wird die Stadt auch aktiv und es wird gestreut“, so Frank Albrecht.

Unfallstatistik

Trotz des gestreuten Salzes ereignen sich aber immer noch Unfälle. „Im vergangenen Winter kam es zu 209 Unfällen“, berichtet beispielsweise Pressesprecher Holger Glaremin von der Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis. Die Häufigkeit hänge aber auch mit den jeweiligen Witterungsbedingungen zusammen, wie der Blick auf weitere Jahre verrät. „Im Winter 2017/2018 gab es im HSK 589 Verkehrsunfälle auf ‘winterglatter’ Fahrbahn“, so Glaremin. Das wird auch durch die Zahlen des Deutschen Wetterdienstes belegt: Demnach bot der Winter 2017/2018 ein „eisiges Finale“. 2019/2020 hingegen war der „zweitwärmste Winter seit Aufzeichnungsbeginn 1881“.

Gerade bei Glatteis ist es wichtig, vorausschauend zu fahren und die Geschwindigkeit anzupassen.

Holger Glaremin

Grundsätzlich sei die häufigste Ursache für diese Unfälle im Endeffekt das Glatteis, erklärt Holger Glaremin. Hinzu käme, dass die Geschwindigkeit nicht den glatten Straßen angepasst sei.

HSK-Polizei Pressesprecher Holger Glaremin appelliert abschließend: „Gerade bei Glatteis ist es wichtig, vorausschauend zu fahren und die Geschwindigkeit anzupassen.“

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