Die große Sause muss in diesem Jahr somit erneut ausfallen. Die Hüstener KG bietet den Karnevalsfreunden dennoch eine kleine Alternative. „Wir haben uns für eine Neuauflage unseres aus dem letzten Jahr bekannten HüKaGe-Westheimer Pilseners entschieden, welches ab sofort wieder bestellt werden kann und geliefert wird. Auch ,Waldemars Pflaumenbaum’ wird es geben – allerdings nicht in 0,02 sondern in 0,7 Litern. Wir werden uns zudem gemeinsam mit Blau-Weiß Neheim an der Verteilung der Festzeitschriften beteiligen“, teilt Holluba mit.
Prunksitzung und Kinderkarneval können nicht stattfinden, sagt Gertrud Franke, Präsidentin der KG Blau-Weiß Neheim. Trotzdem erstellt die KG die Festschrift wie gewohnt, damit sich Mitglieder und Freunde an einem Rückblick auf die letzte Session erfreuen können. „Wenn möglich, wollen wir am Bacchusdienstag den Bacchus auf der Marktplatte in Neheim verbrennen. Unsere Garden sollen bei einem Vereinstag, voraussichtlich im Mai, die Möglichkeit erhalten, ihre Tänze zu zeigen“, ergänzt die Präsidentin der KG.
Trostlos, noch deprimierender als im vergangenen Jahr, aber nicht hoffnungslos: So beschreibt Gertrud Franke die Gemütslage. „Wir hoffen, dass wir in der nächsten Session 2022/2023 wieder normale Bedingungen für alle Aktivitäten aller Bereiche haben.“
In Arnsberg gebe es noch eine kleine Hoffnung für den Straßen- und Kneipenkarneval im Februar, berichtet Peter Hoffmann, Kanzler der Kleinen Arnsberger Karnevalsgesellschaft (Klakag). Doch auch hier werde es ohne strenge Corona-Regeln nicht gehen. Statt des Karnevalssonntagsumzugs „Lindwurm der Freude“, welcher genauso wie der Sitzungskarneval 2022 nicht wie geplant stattfinden wird, soll es ein alternatives „kleines Karnevalsfest“ im Freien geben. Die Verantwortlichen fällen allerdings frühestens Ende der ersten Februarwoche eine endgültige Entscheidung.
Nach jetziger Gesetzeslage können die Veranstaltungen der KG Flotte Kugel Sundern nicht stattfinden. Dazu zählen auch die Prunksitzung und der Kinderkarneval. „Daher ist unsere Gemütslage im zweiten Jahr ohne Karneval schlecht: Ich glaube, jeder Verein hat sehr unter Corona zu leiden. Es finden weniger Treffen, geschweige denn irgendwelche Veranstaltungen statt. Viele Menschen igeln sich zu Hause ein und das gesellschaftliche Leben findet kaum noch statt. Unsere Veranstaltungen waren komplett geplant, Künstler arrangiert, die Garden sind schon lange im Training – aber was nützt es? Aktionen können erst zeitnah, je nach Coronalage kurzfristig geplant werden“, zeigt sich der Erste Vorsitzende Bernd Zöllner enttäuscht.
Karnevalsverein Langscheid verteilt Wundertüten
Der Karnevalsverein Langscheid wird – da Kinderkarneval und Prunksitzung abgesagt sind – zu Weiberfastnacht Wundertüten für die Grundschul- und Kindergartenkinder verteilen. „Eine kleine Erinnerung an den Kinderkarneval, der an diesem Tag stattfinden würde. Weiter veröffentlichen wir ein paar Clips und Bilder in den sozialen Medien. Alles um zu zeigen: Wir sind noch da“, erläutert Präsidentin Helga Wortmann. „Nach zwei Jahren wäre es schön, mal wieder mit allen zusammenzukommen. Aber es ist wohl sehr unwahrscheinlich, dass dies möglich sein wird.“
Beim Elferrat Hövel ist die Gemütslage angespannt. „Es hat uns vor Ort schon verstimmt, dass die ,Großen’ in Köln und Düsseldorf der Landesregierung aus unserer Sicht viel zu früh vorgetragen haben, keinen Sitzungskarneval zu veranstalten. Daher erfolgten ja auch bereits schon zahlreiche Absagen im Raum Arnsberg und Sundern“, stellt der Präsident des Elferrats Hövel, Markus Allefeld, klar. Aus der Sicht des Elferrates sollte man die Entscheidung den vor Ort tätigen Akteuren überlassen. „Man kann doch von der Größe der Veranstaltungen den Kölner Gürzenich nicht mit einer Dorfschützenhalle vergleichen. Da wir in Hövel auf eigene Akteure setzen, konnten wir zunächst mit einer Absage noch warten“, so der Präsident. Doch nach Abwägung aller Pro- und Contra-Argumente entschieden sich die Verantwortlichen nun, die geplante Prunksitzung abzusagen.
Aber auch in diesem Jahr möchte der Elferrat für etwas Stimmung sorgen: „Wir haben uns überlegt, einige Programmpunkte per Video aufzuzeichnen und unserem Stammpublikum als kleines Schmankerl für das Wohnzimmer anzubieten.“ Über das genaue Prozedere wird der Elferrat noch beraten und informieren. Allefeld resümiert: „Leider kann es keine Feier mit der Unbeschwertheit der vergangenen Jahre sein. Man verspürt aber vor Ort schon die Sehnsucht der Bürger, endlich wieder gemeinsam Spaß haben zu können. Doch leider hat uns das Virus auch dieses Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht.“