Allerdings bestehe beim Freizeit- und Kulturangebot (Note 2,8) sowie Gastronomie- (Schulnote 3,1) noch deutlich Luft nach oben. Dies wurde auch bereits in den früheren Umfragen bemängelt. „Gerade im Bereich Gastronomie ist in Neheim aktuell Einiges in Bewegung“, wusste Tatjana Schefers, Stadtmarketingmanagerin, zu berichten. „So hat es seit der Umfrage bereits einige Neueröffnungen gegeben beziehungsweise wird es in Kürze geben. Dieses Angebot muss zukünftig stärker vermarktet werden.“
Ein weiterer Arbeitsauftrag wird aus den eher mittelmäßigen Bewertungen hinsichtlich Sitz- und Verweilmöglichkeiten, Grünflächen, Sauberkeit und Sicherheit abgeleitet: „Diese Thema ist bei der Verwaltung bekannt“, berichtete Schefers und verwies auf das Förderprogramm für Innenstädte, wodurch für Neheim für 2023 und 2024 insgesamt 250.000 Euro unter anderem für Sitzgelegenheiten oder andere Gestaltungen zur Verfügung stehen. „So wollen wir Aufenthaltsqualität und -dauer steigern.“ Stephan Britten fasste zusammen: „Bei der Attraktivität geht es nicht mehr nur um den Einzelhandel.“
Bei der Verkehrsmittelwahl bleibt der PKW mit 54,2 Prozent trotz leichtem Bedeutungsrückgangs zu 2020 die Nummer 1, während das Fahrrad mit 6,3 Prozent weiterhin nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Nahezu verdoppelt hat sich der Anteil der Kunden, die nun vermehrt im Online-Handel einkaufen (22 Prozent) und die es deshalb deutlich seltener in die Innenstadt zieht. Dies sei auch auf die Corona-Zeit mit Lockdowns zurückzuführen.
Grundsätzlich sei in den Ergebnissen – auch aus den umliegenden Städten – festgestellt worden, dass sich die Gesamtnoten leicht verschlechtert hätten. „Die Unbeschwertheit und positive Stimmung ist noch nicht wieder da und das spiegelt sich auch in der Benotung wider“, sagte Britten unter anderem mit Blick auf den Krieg, Lieferkettenproblematik und Energiekosten. Dennoch seien die Gesamtnoten für Neheim ein positives Signal an die Akteure.
Aktives Neheim zeigte sich mit dem Ergebnissen sehr zufrieden: „Wir sind froh, dass wir wieder mitgemacht haben, weil wir so eine Entwicklung sehen, aus der man gute Schlüsse ziehen kann“, resümierte der Vorsitzende Herbert Scheidt. Dass so viele Besucher aus dem weiteren Umkreis kämen, sei absolut positiv und der richtige Weg. „Die Punkte die kritisiert werden, sind immer die gleichen“, sagte er auch hinsichtlich Erreichbarkeit, Busbahnhof und Verschönerung der Marktplatte. Gleichzeitig hoben die AN-Vertreter positiv hervor, dass auch in der Corona-Zeit einige neue Geschäfte in Neheim eröffnet hätten und es so gut wie keinen Leerstand gebe.