Unterwegs für die spanische Berufsausbildung

Spanische Delegation informierte sich über das duale System
Arnsberg. (SK)
Eine Delegation von Berufsbildungsexperten der spanischen Landesregierung Valencia besichtigte jetzt das Berufsbildungszentrum (bbz) der Handwerkskammer Südwestfalen, um sich vor Ort ein Bild von der dualen Ausbildung zu machen. Der Besuch fand im Rahmen eines Projektes statt, das von der Zentralstelle für Weiterbildung im Handwerk (ZWH) begleitet wird.Ziel der einwöchigen Informationsreise, bei der die Gruppe verschiedene Berufsbildungszentren, Berufskollegs und Betriebe kennen lernte, sei es, so José Luis Colomina Bayón vom Bundesministerium für Bildung der Region Valencia, beide Berufsausbildungssysteme zu vergleichen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Situation in Spanien zu verbessern. Als einen wesentlichen Unterschied stellte der Direktor für Ausbildung in der Wirtschaftskammer Castellón, Vicente Sala Moya, die Bereitschaft der deutschen Betriebe heraus, sich in der Ausbildung zu engagieren. Im Gegensatz zu Deutschland laufe die Berufsausbildung in Spanien überwiegend schulisch ab, betriebliche Praxis lernt der Berufsnachwuchs nur bei Praktika kennen. Daher sprachen sich die beiden Bildungsexperten dafür aus, dass auch in ihrem Heimatland die Ausbildung mehr in die Unternehmen integriert werden müsse.
Beim Rundgang durch verschiedene Fachbereiche — von besonderem Interesse waren die Werkstätten für Sanitär, Heizung und Klima, für Automatisierungstechnik sowie das Kfz-Zentrum — informierte sich die Gruppe, die sich überwiegend aus Berufsschullehrern und Ausbildern zusammensetzte, über Methodik und Didaktik der Wissensvermittlung, Prüfungsaufgaben und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Der praxisorientierte Unterricht an modernen technischen Geräten und Maschinen, mit denen Abläufe gleich der betrieblichen Realität immer wieder trainiert werden können, regte zu Diskussionen an.