Volkslieder, Pop und Tanz: Ukrainische Gruppe Radany gastiert in der Christuskirche

Die Gruppe Radany, gibt am Sonntag, 2. April, um 17 Uhr in der Christuskirche in Neheim ein Konzert. Die Musiker kommen aus dem ukrainischen Luhansk. Sie gehörten vor dem Krieg dem Philharmonischen Orchester unter der Leitung des Österreichers Kurt Schmidt an und waren weit über die ukrainischen Grenzen hinaus berühmt.
Neheim – Hintergrund: Aus dem Orchester heraus bildete sich 2015 in Donezk ein Ensemble vom 15 Musikern, die mit Instrumentalisten, Sängern und Tänzern ebenfalls bald sehr bekannt und beliebt waren. Als der Krieg kam, flohen sieben der Musiker aus der Ukraine. „Wir hätten auf unserer Flucht in Russland bleiben können und dort eine Anstellung als Musiker bekommen, aber das war keine Option für uns“, erklärt Anton Moralishvili, Manager und Organisator der Gruppe.
Wir wollen unter anderem mit unseren Konzerten Geld dafür sammeln, dass sie wieder Instrumente bekommen und spielen können. Sie haben zwar ihre privaten Instrumente, aber die eignen sich nicht so gut für professionelle Konzerte.
Die sieben Männer wollten weiter nach Europa. Die verbliebenen acht Musiker haben in der Ukraine ihre Musikinstrumente und auch die Kostüme verloren. Der Krieg hat ihnen somit, wie so vielen anderen, ihre Lebensgrundlage genommen. „Wir wollen unter anderem mit unseren Konzerten Geld dafür sammeln, dass sie wieder Instrumente bekommen und spielen können. Sie haben zwar ihre privaten Instrumente, aber die eignen sich nicht so gut für professionelle Konzerte“, sagt Anton Moralishvili.
Gruppe fördert ukrainisches Liedgut
Diejenigen, die es bis nach Deutschland geschafft haben, haben zum Teil ihre Familien mitnehmen können. Der Manager hat seine zehnjährige Tochter mit nach Deutschland gebracht. Alle Mitglieder haben inzwischen eine eigene Wohnung. Das Ensemble, das am Sonntag spielen wird, hat das ukrainische Liedgut stets gefördert und entwickelt dies auch immer weiter.
In der Christuskirche werden dem hoffentlich zahlreichen Publikum Gesang, Volkslieder, Popmusik, aber auch deutsche Lieder und Tanz auf hohem Niveau geboten. Anton Moralishvili selbst hat 20 Jahre lang getanzt. Seit zwei Jahren zeigt er nun sein Können bei Radany.
Was wünscht sich die Gruppe?
Die Mitglieder der Gruppe Radany, die hier in Deutschland in verschiedenen Städten wohnen, möchten die Musikerkollegen, die noch in der Ukraine leben, gerne hierher holen. „Es gibt eine Möglichkeit dafür“, übersetzt Dolmetscherin Olga Dyck die Worte von Anton Moralishvili.
„Es müssen auf einem Konto hier in Deutschland 5000 Euro hinterlegt werden. Die werden eingefroren. Es kann niemand an das Geld heran. Die Männer dürfen dann ausreisen und bekommen einen Arbeitsvertrag. Kommen sie nach einer gewissen Zeit nicht zurück in die Ukraine, geht das Geld an die Staatskasse der Ukraine.“
Infos zum Konzert
Das Konzert ist am kommenden Sonntag, 2. April, um 17 Uhr in der Christuskirche. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Es wird um Spenden gebeten.