Diese Entwicklung habe die Bürger im Arnsberger Stadtteil Holzen aufgerüttelt. Eine mögliche Trassenführung von Retringen quer durch die Oelinghauser Heide bis nach Stiepel und weiter nach Müschede rufe in der Bevölkerung deutlichen Widerstand hervor. „Besonders die Ausweisung der Planungstrasse durch eine noch sehr unberührte und ursprüngliche Naturlandschaft unmittelbar am Kloster Oelinghausen vorbei wird deutlich abgelehnt, zumal sich die Denkmalplfege des LWL bereits vor einigen Jahren für die Schutzwürdigkeit dieser „Historischen Klosterlandschaft Oelinghausen“ ausgesprochen hat und derzeit die zahlreichen Relikte und Denkmäler aus der Klosterzeit dokumentiert. Der Bau einer Autobahn/B 7 neu durch diese geschichtlich so wertvolle Landschaft würde einen Bereich zerstören, der wie kaum ein weiterer in Westfalen-Lippe noch so ursprüngliche Zusammenhänge der Natur- und Landschaftsentwicklung aufweist“, macht die Initiative deutlich.
Da ein größeres Treffen unter den Corona-Bedingungen nicht möglich ist, lädt die Bieber-Initiative in Holzen für Sonntag, 16. Januar, um 19 Uhr zu einem Online-Zoom-Meeting ein, zu dem sich interessierte Bürger über einen Zugangscode zuschalten können (Meeting ID: 859 7306 0492, Kenncode: 639950). Stefan Neuhaus von der GigA46 wird über den aktuellen Stand der Planung informieren. Weiter werde überlegt, welche weiteren Schritte unternommen werden können um den Weiterbau der Straßenbauprojekte zu stoppen.
Die Gruppeninitiative gegen den Bau der A 46 (GigA46) bittet derzeit die heimischen Bundestagsabgeordneten der Regierungsfraktionen um Darstellung, wie sie die Zielsetzung des Koalitionsvertrags gegenüber den Straßenbaubehörden durchsetzen werden.
„Ein neuer klimagerechter Bundesverkehrswegeplan ist die richtige und logische Konsequenz aus den gravierenden Mängeln des aktuellen Verkehrsplans – dazu zählt auch die A46. Denn er erfüllt wesentliche Umwelt-, Naturschutz- und Klimaschutzanforderungen nicht. Ein neuer Verkehrsplan macht aber nur Sinn, wenn bis dahin keine unumkehrbaren Fakten geschaffen werden. Es ist deshalb mehr als irritierend, dass Autobahn GmbH und Straßen.NRW trotzdem munter weitere Aufträge für die Planung der A46 vergeben. Zusätzlich ist das auch eine fahrlässige Ausgabe von Steuergeldern für Straßenprojekte, die sich in einem neuen Verkehrsplan aller Voraussicht nicht wiederfinden werden. Dazu sollen sich die Abgeordneten äußern“, so die Sprecher Stefan Neuhaus und Lothar Kemmerzell.
Weitere Informationen gibt es unter https://www.giga46.info
Mehrere vorbereitende Untersuchungen, seien bereits erfolgt. Die faunistische Bestandsanalyse sei größtenteils abgeschlossen und werde demnächst vorliegen. Im Dezember wurde ein Planungsbüro für die straßenplanerische Begleitung im Linienfindungsprozess beauftragt, heißt es von Straßen.NRW
Die nächste wichtige Aufgabe 2022 sei die Erstellung der Raumwiderstandskarte. Bereits vor Fertigstellung der Raumwiderstandskarte werde das Dialogforum im Rahmen einer Planungswerkstatt über erste Grobkorridore, also großflächige Räume, in denen Linien denkbar sein könnten, diskutieren und gleichzeitig erste Linienüberlegungen anstellen. Bislang sei noch keine Trasse gefunden, aber es werde dann Vorschläge geben, so der Landesbetrieb auf Kurier-Nachfrage.
Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie würden alle noch zu entwickelnden Linien nach objektiven Kriterien miteinander verglichen und bewertet, kündigt der Landesbetrieb außerdem an. Unter anderem nach den Aspekten: Umweltauswirkungen, also Mensch und Natur, verkehrlichem Nutzen und auch Kosten. Bis dahin stehe noch eine Vielzahl an Untersuchungsschritten an, beispielsweise die Lärmuntersuchungen.
Insgesamt umfasse der Untersuchungsraum inzwischen rund 140 Quadratkilometer.
Weitere Informationen unter www.46sieben.nrw.de