Man müsse das richtige Maß finden und den Arnsberger Wald als Naturerholungsgebiet ausklammern. Zudem sei es wichtig, die Ängste und Sorgen der Bürger in der Gemeinde zu bedenken sowie auf gleiche Rahmenbedingungen in Sachen Abstandsregelung zu achten. In Deutschland sollten gleiche Vorgaben vorherrschen.
Matthias Scheidt von den Grünen wandte ein, dass eine Flaute herrsche und ein neues Verfahren im besten Fall 2024 abgeschlossen würde. „So lange wird es keine Windkraft in Bestwig geben. Wir reagieren nicht ordentlich auf den Klimawandel. Wir brauchen dringend Erneuerbare Energien, dazu gehört Windkraft.“
Den Arnsberger Wald freizuhalten sei Verhinderungspolitik, gerade auch im Hinblick auf den Ukraine-Krieg. Alle Bereiche sollten geprüft werden, der rechtliche Rahmen würde sich nunmal im Landes- und Bundesrecht ständig ändern. „Die Planung hätte schon vor einigen Jahren passieren müssen, die passenden Punkte wurden verschlafen.“
Alexander Brockhoff konterte darauf nur, man könne nicht mit 50 Windkraftanlagen in der Gemeinde Bestwig die ganze Welt retten. Mit den Flächen im Süden und Westen stehe ein substantieller Raum zur Verfügung. Man wolle nicht die ganze Gemeinde mit Windkraftanlagen „vollpflastern“, damit die Nachbarkommunen sagen: „Wir brauchen keine Windkraftanlagen mehr. Bestwig hat die ganze Welt gerettet.“
Mehrheitlich, mit einer Gegenstimme von Matthias Scheidt, wurde der Beschluss anschließend abgesegnet. Genauso entschied der Rat im Hinblick auf den Genehmigungsantrag der Firma MW-Energie zur Errichtung und zum Betrieb einer Windenergieanlage mit einer Gesamthöhe von 246,6 Meter in der Gemarkung Nuttlar. Der Antrag wurde für ein Jahr zurückgestellt.
Im Anschluss der Sitzung dankte Ralf Péus, Bürgermeister der Gemeinde Bestwig, Klaus Kohlmann für seinen jahrzehntelangen Einsatz in der Gemeinde Bestwig. „Eine Ära geht zu Ende. Am 1. September geht Klaus Kohlmann in Altersteilzeit. Nach 46 Jahren und 30 Tagen endet seine Musterlaufbahn im öffentlichen Dienst. Dreiviertel seiner Dienstzeit hat er in einer gehobenen Position gearbeitet; mit großer Weitsicht, enormer Sachkompetenz, Erfahrung und Vorsicht die Geschicke im Rathaus geleitet. Wir wünschen ihm viel Spaß den Ruhestand zu üben.“