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Monika Loerchner aus Ramsbeck schreibt Bücher, die im Sauerland spielen

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Von: Claudia Metten

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Autorin mit Heimatverbundenheit: Monika Loerchner stellt ihre Bücher häufig bei Lesungen vor. © Claudia Metten

Monika Loerchner holt ein weißes Buch aus ihrem Regal. Der Titel „Menschen und andere seltsame Wesen“, in großen roten Buchstaben geschrieben, springt einem dabei direkt ins Auge. Es ist das neueste Werk der 39-jährigen Ramsbeckerin, das die Autorin aus Leidenschaft zusammen mit dem Schriftsteller Nikodem Skrobisz herausgebracht hat. Sie lächelt, während sie durch das Buch blättert, Seite für Seite. Es ist nicht das erste Buch der sympathischen Schriftstellerin, deren Romane und Geschichten häufig im Sauerland spielen.

Ramsbeck - Monika Loerchner hat in ihrem Leben schon rund 50.000 Bücher gelesen, es können auch ein paar mehr sein. So genau weiß die Ramsbeckerin das selbst nicht mehr. Doch wie fing ihre Passion für Bücher eigentlich an? „Mein Vater sagte, dass ich bereits mit fünf Jahren lesen und schreiben konnte. Seitdem verschlinge ich Bücher. Während meiner Schul- und Studienzeit habe ich fast täglich ein Buch gelesen und mir schon früh Geschichten ausgedacht“, berichtet die Autorin vom Beginn ihrer großen Leidenschaft.

Der Weg zur Schriftstellerin

„Als kleines Mädchen habe ich ‚Abschreibbücher’ für meine Eltern gebastelt. Als ich dann in der Grundschule meinen ersten Aufsatz schreiben sollte, war das eine echte Offenbarung für mich. Von da an war es um mich Geschehen“, erinnert sie sich mit einem Grinsen im Gesicht an ihre ersten Schreibversuche. Mit vielen Geschichten und Aufsätzen ging es weiter bis zum ersten Gedicht, das Monika Loerchner mit zwölf Jahren schrieb.

Während die Ramsbeckerin weiter vom Beginn ihrer Passion erzählt, lächelt sie. Man hat das Gefühl, als würde sie sich gerne einen Stift schnappen und ihre neuesten Ideen zu Papier bringen. Die Schriftstellerin hat während ihrer Schul- und Studienzeit viele Gedichte und Phantasiegeschichten geschrieben. Anfangs nur für Freunde, dann später in einem Blog, der immer mehr Leser in seinen Bann zog. Nebenbei las Monika Loerchner auch weiterhin sehr viel. Die Stadtbücherei in Meschede war während ihrer Schulzeit wie ihr zweites Zuhause.

„In der Stadtbücherei habe ich sehr viel Zeit verbracht und alles kreuz und quer gelesen. Krimis, Phantasie- und Horrorgeschichten, aber auch Sachbücher, Reiseberichte, Biografien, Liebesgeschichten und Comics“, so die Sauerländerin weiter. Dass Deutsch eines ihrer Lieblingsfächer in der Schule war, ist also wenig überraschend.

Studium in Marburg

Nach dem Abitur am Städtischen Gymnasium in Meschede ging es zum Studium nach Marburg, wo sie an der Phillips-Universität im Hauptfach „Vergleichende Religionswissenschaft“ und in den Nebenfächern „Friedens- und Konfliktforschung“ sowie Rechtswissenschaften studierte. Nach dem Studium und einer Weiterbildung zur Projektmanagerin zog Monika Loerchner zurück ins Sauerland, genauer gesagt nach Ramsbeck.

Dort erfolgte 2008 die Hochzeit, ein Jahr später wurde der erste Sohn Myles geboren. Aus beruflichen Gründen stand 2012 der nächste Umzug nach Warstein an. Der zweite Sohn Sam wurde 2013 geboren und die Familie war komplett. „Während dieser Zeit habe ich viel in meinem Blog geschrieben, mit meinen Phantasiegeschichten an Schreibwettbewerben teilgenommen und gute Plätze belegt“, so die Schriftstellerin. „2016 erfuhr ich dann durch einen Leser vom Meet and Greet auf der Leipziger Buchmesse. Ich wusste immer, dass es schwierig ist, Verleger zu kontaktieren. Das war meine Chance. Die Leseprobe musste für das Meet and Greet also fertig werden.“

Der Weg zum ersten Verlag

Das erste Buch ihrer Hexenherz-Reihe „Hexenherz - Eisiger Zorn“ entstand und begeisterte auf der Leipziger Buchmesse. Gleich drei Verleger wollten die junge Schriftstellerin aus dem Sauerland unter Vertrag nehmen. „Ich habe mich für acabus in Hamburg entschieden und das Buch mit insgesamt 420 Seiten zu Ende geschrieben. 2017 erschien es dann im Handel, genau ein Jahr nach dem Meet and Greet“, ergänzt sie voller Stolz.

Monika Loerchner ließ ihrer Passion nach der Veröffentlichung weiter freien Lauf: „Ich hatte Blut geleckt.“ Ergeizig schrieb sie den zweiten und dritten Teil der Trilogie. Weitere, ganz unterschiedliche Bücher folgten Jahr für Jahr. Alle haben jedoch eins gemeinsam, die Verbundenheit zur Heimat: Die Heldin ihrer Hexenherz-Reihe stammt aus Schmallenberg, vieles spielt in Marburg, wo sie sieben Jahre lang gelebt hat. In „Glühender Hass“ lässt sie ihre Protagonisten durch das Bibertal und an der Hünenburg vorbeiziehen, „Die Tote in der Tränenburg“ spielt wiederum in Ramsbeck.

Bezug zum Sauerland

„Auch in meinem neusten Buch finden sich Bezüge zum Sauerland. Das ist mir sehr wichtig, es gibt hier so viele inspirierende Orte und Landschaften“, verrät die temperamentvolle 39-Jährige. Monika Loerchner lässt in ihren Phantasiegeschichten die Protagonisten viel erleben, seien es die schönen Dinge des Lebens, Absurditäten oder auch überaus spannende Szenarien. Sie verarbeitet in den Büchern und Geschichten Erlebnisse und Fragen die für sie wichtig sind, unterschiedliche Identitäten, Freundschaften, aber auch Themen, die berühren und zum Nachdenken anregen.

Bis tief in die Nacht sitzt Loerchner teilweise am Schreibtisch und schreibt ihre Geschichten, an den Wochenenden verbringt sie viel Zeit auf Buchmessen oder liest vor Publikum aus ihren Werken. Ein straffes Zeitmanagement prägt ihren Alltag. Sie sagt selbst, ihr Mann hat es nicht leicht mit ihr bei dem Pensum, denn jedes Jahr ein neues Buch, Familie, Beruf und der „normale“ Tagesstress verlangen so einiges ab.

Mein Mann kennt mich nicht anders, weiß, dass ich ehrgeizig bin und am Ende eines Buches teilweise nächtelang durchschreibe. Er unterstützt mich und kümmert sich liebevoll um die Kinder, wenn ich auf Buchmessen bin.

Monika Loerchner

„Mein Mann kennt mich nicht anders, weiß, dass ich ehrgeizig bin und am Ende eines Buches teilweise nächtelang durchschreibe. Er unterstützt mich und kümmert sich liebevoll um die Kinder, wenn ich auf Buchmessen bin“, so die Autorin, die noch viele weitere Ideen für neue Bücher im Kopf hat. „Ein großer Dank an meinen Mann und meine Söhne für ihr Verständnis und ihre Rücksichtnahme“, sagt die sympathische Ramsbeckerin abschließend.

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