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Nothilfe nach Wirbelsturm: Bergkloster Bestwig sammelt Spenden für Mosambik

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Junge Ordensschwestern nähen Tücher, die für viele Zwecke verwendet werden: zum Wärmen, als Kleidungsstück oder zum Abdichten von Rissen in Häuserwänden.
Junge Ordensschwestern nähen Tücher, die für viele Zwecke verwendet werden: zum Wärmen, als Kleidungsstück oder zum Abdichten von Rissen in Häuserwänden. © SMMP/Leila de Souza

Die Folgen des Zyklons Freddy in Mosambik, einem der stärksten und lang andauerndsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen über dem Indischen Ozean, beschäftigen die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel im Bergkloster Bestwig.

Bestwig – „In Mosambik hat unsere Ordensgemeinschaft mittlerweile sechs Standorte. Der größte davon in Metarica und auch ein weiterer in der Bezirksstadt Cuamba, liegen beide im Katastrophengebiet“, erläutert Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow. Es gebe viele Todesopfer. Zahlreiche Familien seien obdachlos. Die Ordensschwestern leisten Soforthilfe, um Betroffene zu versorgen und vorübergehend unterzubringen. Im zweiten Schritt aber sei die nachhaltige Hilfe die wichtigste: neue, solide Häuser zu bauen.

Steinhäuser statt Lehmhütten

„Die wechselnden Dürren und Überschwemmungen in diesem Land haben schon in den vergangenen Jahren immer deutlich gemacht, wie stark diese Region Afrikas mittlerweile von dem Klimawandel betroffen ist“, erläuterte die Generaloberin erst vor wenigen Tagen bei der Frühjahrstagung vor leitenden Mitarbeitern der SMMP-Einrichtungen und Dienste im Bergkloster Bestwig. Dort ging es um das Thema Nachhaltigkeit.

Mit dem Bau von Häusern geben wir Familien in Mosambik und Brasilien nicht nur ein solides Zuhause, sondern wir schaffen damit zugleich Arbeitsplätze und gute Lernbedingungen für die Kinder und Jugendlichen, die unsere Schulen besuchen.

Generalsekretärin Schwester Theresia Lehmeier

Bei dieser Tagung zeigte Schwester Maria Thoma Bilder, die die Folgen der Katastrophe deutlich machen. Andere Fotos lassen aber auch erkennen, welch nachhaltige Arbeit die Ordensgemeinschaft in diesem Land seit 20 Jahren leistet. Dazu gehört das Projekt „Häuser ja – Hütten nein.“ Denn der Zyklon habe gezeigt, dass die Lehmhütten mit den Strohdächern dem Wind und den starken Niederschlägen nicht länger standhalten – „die Steinhäuser, die wir gemeinsam mit den Menschen dort bauen, aber sehr wohl.“ Generalsekretärin Schwester Theresia Lehmeier ergänzt: „Mit dem Bau von Häusern geben wir Familien in Mosambik und Brasilien nicht nur ein solides Zuhause, sondern wir schaffen damit zugleich Arbeitsplätze und gute Lernbedingungen für die Kinder und Jugendlichen, die unsere Schulen besuchen.“

Nahrungsmittel, Bettwäsche und Kleidung

Die Regionalverantwortliche der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Mosambik, Schwester Leila de Souza e Silva, sendet zurzeit regelmäßig Berichte. Die Bergkloster Stiftung SMMP hat bereits finanzielle Soforthilfe geleistet. „Weitere Spenden werden dringend benötigt“, weiß die Missionsprokuratorin der Gemeinschaft, Schwester Klara Maria Breuer, aus der Missionszentrale in Bestwig. Sie steht mit Schwester Leila im regelmäßigen Kontakt und übersetzt ihre Nachrichten.

Soforthilfe leisten die Schwestern vor allem in Form von Nahrungsmitteln, Plastikfolien, um Dächer abzudichten, Bettwäsche und Kleidung. Die jungen Ordensschwestern, die sich noch in ihrer Ausbildung befinden, nähen sogar Tücher zusammen, um größere Öffnungen im Mauerwerk notdürftig abzudecken. Andere kaufen und verteilen die Plastikfolien oder 20 Liter-Dosen Mais, um die Grundversorgung der betroffenen Familien sicherzustellen. Teilweise sind die Schwestern mit dem Moped unterwegs, um entlegene Gegenden zu erreichen.

 Auch viele Straßen sind durch die anhaltenden Regenfälle unpassierbar geworden. Manche Familien hatten tagelang nichts zu essen.

Schwester Leila

Am Barmherzigkeitssonntag, dem zweiten Sonntag nach Ostern, haben sich die Ordensschwestern aus Metarica in acht Gruppen auf den Weg gemacht, um obdachlose oder in Not geratene Familien zu besuchen. Schwester Leila berichtet von Hütten, „die komplett eingestürzt sind. Auch viele Straßen sind durch die anhaltenden Regenfälle unpassierbar geworden. Manche Familien hatten tagelang nichts zu essen.“

In Deutschland sei über diese verheerende Katastrophe in Mosambik, Malawi und Madagaskar kaum berichtet worden. Dokumentiert ist inzwischen der Tod von über 1200 Menschen. Die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich deutlich höher.

Spenden

Wer den Menschen in Mosambik schnell helfen will, kann eine Spende auf folgendes Konto der Bergkloster Stiftung SMMP überweisen: Bergkloster Stiftung SMMP, IBAN: DE59 4006 0265 0000 1003 00 (DKM Münster eG, BIC: GENODEM1DKM), Kennwort: „Soforthilfe Mosambik“

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