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Windkraft-Pläne: Bestwiger Gemeinderat kritisiert Vorhaben in Antfeld

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Durchaus kritisch sehen die Mitglieder des Bestwiger Gemeinderates das Vorhaben der Firma juwi, bei Antfeld einen Windpark mit vier Windrädern zu bauen.
Durchaus kritisch sehen die Mitglieder des Bestwiger Gemeinderates das Vorhaben der Firma juwi, bei Antfeld einen Windpark mit vier Windrädern zu bauen. © Markus Klümper

Durchaus kritisch sehen die Mitglieder des Bestwiger Gemeinderates das Vorhaben der Firma juwi, bei Antfeld einen Windpark mit vier Windrädern zu bauen, die jeweils eine Gesamthöhe von 240 Metern haben. 

Bestwig/Antfeld – Allerdings: „Wir können eine Stellungnahme abgeben – verhindern können wir das Projekt nicht“, brachte es der Nuttlarer Ortsvorsteher Markus Sommer auf den Punkt.

Hintergrund: Der Projektentwickler juwi hat beim Hochsauerlandkreis – auf Basis des Bundesimmissionschutzgesetzes – einen Antrag auf den Bau des Windparks bei Antfeld gestellt.

„Sehr, sehr kritisch“

Die Gemeinde Bestwig als „Nachbar“ hat die Möglichkeit, dazu eine Stellungnahme abzugeben. „Sehr, sehr kritisch“ stehe die SPD-Fraktion dem Projekt gegenüber, formulierte Fraktionsgeschäftsführer Michael Menke. Bisher habe Nuttlar „mit Natur punkten können“ – nach dem Weiterbau der A46 und der Borkenkäferplage würde nun der geplante Windpark „die letzte Aussicht auf den Suhrenberg“ nehmen.

Michael Menke appellierte, das so genannte „Ersatzgeld“, das der Projektierer des Windparks für den Eingriff in das Landschaftsbild an den HSK zu zahlen habe, vorwiegend in Nuttlar eingesetzt werden solle. Jörg Stralka, Leiter des Bau- und Umweltamtes, wies darauf hin, dass dieses Ersatzgeld von seiner Zielrichtung insbesondere für die Stadt Olsberg bestimmt sei, auf deren Gebiet der Windpark auch errichtet werden soll.

Zur Erhöhung des Erholungswertes

Gleichwohl wurde aufgrund der besonderen Betroffenheit verwaltungsseitig als Stellungnahme vorgeschlagen, einen Teil des Ersatzgeldes in der Gemeinde Bestwig zur Erhöhung des Erholungswertes zu verwenden.

Auch Nuttlars Ortsvorsteher Markus Sommer (CDU) betonte, dass das Vorhaben in der Bevölkerung „sehr kritisch gesehen“ werde – „zu Recht“. Allerdings: „Wahrscheinlich müssen wir diese Kröte schlucken“, prognostizierte Markus Sommer – schließlich müsse „der Strom irgendwo herkommen, wenn man die Atomkraft nicht will“.

Weiterbau der B7 keinesfalls beeinträchtigen

Markus Sommer regte an, in die gemeindliche Stellungnahme aufzunehmen, dass die Anlagen den Weiterbau der B7 keinesfalls beeinträchtigen dürfen – „das wäre fatal“.

Verständnis für den kritischen Blick der Öffentlichkeit äußerte auch Grünen-Fraktionschef Matthias Scheidt. Allerdings dürfte die optische Beeinträchtigung „kein Ausschlusskriterium sein, wenn alle anderen rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind.“

„Am Ende nichts verhindern und beschleunigen können“

Bürgermeister Ralf Péus unterstrich, dass die Gemeinde Bestwig für das Vorhaben nicht die Genehmigungsbehörde sei: „Wir werden am Ende nichts verhindern und auch nichts beschleunigen können.”

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