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Biker brechen zur „Safety-Tour“ auf – und betrachten Sauerländer Kurven mit kritischen Augen 

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Von: Jörg Leske

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Viele Biker schlossen sich der Tour der Motorradfreunde Sauerland an, um für ein friedvolles und verständnisvolles Miteinander zwischen Polizei, Anwohnern und Motorradfahrern „mit offenem Visier“ auf die Brennpunkte zu schauen.
Viele Biker schlossen sich der Tour der Motorradfreunde Sauerland an, um für ein friedvolles und verständnisvolles Miteinander zwischen Polizei, Anwohnern und Motorradfahrern „mit offenem Visier“ auf die Brennpunkte zu schauen. © Motorradfreunde Sauerland

Der Verein Motorradfreunde Sauerland lud Biker zur „Safety Tour“ ein. Das Motto lautete „Leis ist kein Scheiß – Fahre mit Verstand durch das Sauerland“. Die Motorradfahrer sollten auf Problemstrecken aufmerksam gemacht werden.

Hochsauerland – Unter dem Motto „Leis ist kein Scheiß – Fahre mit Verstand durch das Sauerland“ trafen sich auf Einladung des Vereins Motorradfreunde Sauerland rund 50 Biker zur „Safety-Tour“.

Ziel der Tour sei, so die Organisatoren, die Motorradfahrer auf Problemstrecken aufmerksam zu machen – sowohl für die eigene Sicherheit als auch um die Fahrer auf die Probleme der Lärmbelästigung für die Anwohner hinzuweisen. „Vielleicht lassen sich durch ruhigere und besonnenere Fahrweise ja weitere Streckensperrungen vermeiden“, so Vroni Neumann, Sprecherin für den HSK des Vereins Motorradfreunde Sauerland.

Tour durch das kurvenreiche Sauerland

An den vier Startpunkten Parkplatz Berghauser Bucht am Hennesee, Taucherbucht Möhnesee, Café AiRnah am Sorpesee und Bahnhof in Plettenberg starteten die Biker in lockerer Atmosphäre in Gruppen zu einer gemeinsamen Tour durch das kurvenreiche Sauerland – immer unter dem Motto „Leis ist kein Scheiß – Fahre mit Verstand durch das Sauerland“.

Die vier Gruppen, die durch Tourguides des Vereins angeführt wurden, fuhren dabei gezielt Motorrad-Hotspots, Unfallschwerpunkte und von Sperrung bedrohte Streckenabschnitte an. Die Idee der Motorradfreunde Sauerland ist, sportlich ambitionierten Fahrern, die manche Streckenabschnitte als Test- oder Rennstrecke benutzen, sowie Fahrern mit manipulierten Auspuffanlagen mit „offenem Visier“ und ohne erhobenen Zeigefinger zu begegnen und an deren Vernunft zu appellieren.

Motorradfreunde Sauerland pflegen gute Kontakte

Die Motorradfreunde Sauerland pflegen mittlerweile sehr gute Kontakte zu den örtlichen Behörden wie Polizei, Ordnungsamt, Bürgermeistern verschiedener Städte und Gemeinden sowie der Politik. Weiterhin ist der Verein, der dem Dachverband „Moto“ angehört, im Gespräch mit betroffenen Anwohnern, um hier im Dialog lösungsorientierte Ansätze zu suchen.

Wir möchten heute zeigen, dass unsere Motorräder auch leise durch die kleinen Ortschaften fahren können.

Tourguide Richard Sommer

Tourguide Richard Sommer wies die Teilnehmer vor der Abfahrt auf die Absichten hin: „Wir möchten heute zeigen, dass unsere Motorräder auch leise durch die kleinen Ortschaften fahren können.“ Hochschalten, statt den Motor in der Nähe von Häusern hochzuziehen, ist die einzige Möglichkeit Akzeptanz zu schaffen.

Ziel der jeweils zwischen 150 und 200 Kilometer langen Strecken war die Tiroler Stub‘n in Neuenrade. Hier wurde bei einer gemeinsamen Stärkung noch das ein oder andere Benzingespräch geführt. Die Tourguides und Verantwortlichen für die Sternfahrt waren vom Vorstand Frank Tölle, Olaf Keul, Enrico Knecht, Uwe Hoh, Vroni Neumann sowie die Vereinsmitglieder Richard Sommer und Thomas Neef.

„Nicht alle über einen Kamm scheren“

Unterstützung bekam das Guide-Team noch von Dirk Garbers, von der Biker-Gruppe „Ruhrpott Power Tours“ (RPT), von denen ebenfalls einige Mitglieder zur Teilnahme aus dem Kreis Unna-Dortmund angereist waren. Die Forderung der Motorradfreunde ist klar: „Nicht alle über einen Kamm scheren und den ordentlichen Motorradfahrern den Spaß am Hobby lassen.“

Vroni Neumann, Sprecherin für den HSK, zog ein positives Fazit: „Es war eine gelungene Veranstaltung mit begeisterten Teilnehmern, die sich auch vom regnerischen Wetter nicht abhalten ließen, unsere wunderschönen Sauerländer Kurven mal mit kritischen Augen zu betrachten und zu „erFAHRen“.

„Rücksicht nehmen ist echt nicht schwer“

Und auch der Teilnehmer Knut Lewejohann, leidenschaftlicher Biker aus dem Ruhrgebiet, sagt: „Bisher war ich im Sauerland gern zügig unterwegs. Die tollen Kurvenstrecken verleiten halt auch dazu. Nach der heutigen Tour sehe ich die befahrenen Strecken mit etwas anderen Augen. Mit den Erklärungen der Tourguides und den Hintergrundinformationen an den einzelnen Abschnitten, wie zum Beispiel Hellefelder Höhe, ist nachvollziehbar, warum diese Teilstücke im Fokus stehen und Anwohner, wie beispielsweise am Sorpesee, genervt sind. Rücksicht nehmen ist echt nicht schwer und leise zu fahren bedeutet nicht weniger Spaß zu haben.“

Die Touren verliefen ohne Zwischenfälle und alle sind wieder gut – und nass – zu Hause angekommen. An das Organisations-Team wurde mehrfach der Wunsch zur Wiederholung herangetragen. Es gibt zwar erste Pläne dazu, ob diese in diesem oder erst im nächsten Jahr umgesetzt werden, lässt der Verein Motorradfreunde Sauerland jedoch vorerst noch offen.

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