Felix Klauke aus Bödefeld füllt seinen Bogen aus, beantwortet neben den Kontaktdaten Fragen zu seinem Gesundheitszustand. Er muss ankreuzen, ob er beispielsweise regelmäßig Medikamente einnimmt, unter Vorerkrankungen oder einem persönlichen Risiko für bestimmte Infektionskrankheiten leidet bzw. wo er seine Urlaube verbringt. Diese detaillierten Angaben dienen dazu, um herauszufinden, ob er Blut oder Plasma spenden darf.
„Ich spende seit 15 Jahren regelmäßig Blut. Das mache ich drei- bis viermal pro Jahr, berichtete der 47-jährige Bödefelder. „Ich war irgendwann mal dabei. Das wurde dann zur Routine, weil Blut gebraucht wird.“
Genauso wie Felix Klauke sehen das auch die anderen Spender. Sie sind sich einig, dass besonders in Zeiten der Pandemie die Blutspende eine Achterbahnfahrt gewesen sei, da zahlreiche Termine aufgrund von Corona abgesagt werden mussten. Und dabei sind genau diese Termine lebensnotwendig, denn täglich werden in Deutschland rund 15.000 Blutspenden für Operationen, Krebstherapien sowie zur Behandlung von Unfallopfern benötigt.
„Blutkonserven sind derzeit knapp, es ist weit weniger gespendet worden, als benötigt wird“, berichtete Stephan David Küpper, Pressesprecher des DRK-Blutspendedienstes. „Infektionskrankheiten, Atemwegserkrankungen sowie der Grippewelle schlagen drastisch zu in der ohnehin schon kleinen Gruppe der regelmäßigen Blutspender. Die Ausfälle an Stamm-Blutspendern werden nicht durch Neuspender kompensiert.“
Und genau darum sei in Zeiten der Blutknappheit jeder Piks wichtig, damit die Kliniken mit dem roten Lebenssaft versorgt werden können. Selbst Blutplasma, das in Krankenhäusern nicht mehr verwendet werden könne, gehe in die Pharmaindustrie, wo es zur Herstellung von Medikamenten genutzt wird. Ein Kreislauf, der „flüssig“ als auch in Medikamentenform letztendlich Leben retten kann.
„Es ist ein schönes Gefühl zu helfen, vor allem mit dem Wissen, dass jede Blutspende gebraucht wird. Ich bin inzwischen das zehnte Mal vor Ort“, ergänzte Jessica Osebold aus Brabecke. Ich fühle mich nach jeder Spende super, physisch als auch psychisch, da ich etwas Gutes getan habe.“
Auch Bendedikt Brieden aus Westernbödefeld betonte die Wichtigkeit der Blutspende, insbesondere den einfachen Weg, um anderen Menschen zu helfen. Denn bereits ein Aderlass könne das Leben von drei Menschen retten.
„Ich spende seit meiner Studienzeit fünf- bis sechsmal Blut pro Jahr. An der Uni in Paderborn wurde Werbung vom DRK gemacht. Die kamen zu uns auf den Campus, seitdem bin ich dabei. Es ist ein einfacher Weg anderen Menschen zu helfen und Leben zu retten. Die Spende kostet mich nur eine Stunde, einen Liter Blut und einen Piks“, so Bendedikt Brieden.
Auch Monika Scholz aus Bödefeld stellte den Piks mit der großen Wirkung in den Vordergrund. Sie betonte, wie wichtig gerade in der jetzigen Zeit die Blutspende sei, da der rote Lebenssaft überall fehle. Gleichzeitig lobte die Bödefelderin die feste Terminvergabe und sehr gute Organisation des DRK.
„Sollte ich selbst einmal in die Lage kommen Blut zu brauchen, wäre ich dankbar eine Blutspende zu erhalten“, brachte Monika Scholz es auf den Punkt. „Der Piks tut nicht weh und hilft anderen Menschen.“
Bereits eine Woche zuvor waren die Organisatoren der Blutspenden aus dem Stadtverband Schmallenberg, Michael Poggel und Vanessa Schmidt, mit ihrem ehrenamtlichen Team in Kirchrarbach zu Gast. Nach dem Termin zogen sie positive Bilanz: „Wir konnten nicht nur die Anzahl der Spender halten, sondern sogar Neuspender hinzugewinnen.“
Ergänzend dazu resümierte DRK-Pressereferent Stephan Jorewitz jedoch: „Das reicht leider nicht. Wir benötigen täglich 3.500 Blutspenden. Es werden derzeit Operationen nachgeholt, die durch Corona verschoben werden mussten. Zusätzlich passieren im Moment mehr Unfälle, bei denen Blutkonserven gebraucht werden. Da diese nur eine kurze Haltbarkeitszeit haben, leben wir von der Hand in den Mund.“
Der Blutspendedienst appelliert darum an die gesamte Bevölkerung, unbedingt die Blutspendetermine aufzusuchen.
zur Blutspende sowie Terminvergaben werden unter www.blutspende.de angeboten. Alle Termine sowie eventuelle Änderungen, aktuelle Maßnahmen und Infos rund um das Thema Blutspende sind unter Tel. 0800/11 949 11 zwischen 8 und 17 Uhr abrufbar.
Blut spenden kann jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 68 Jahren mit einem Mindestkörpergewicht von 50 Kilogramm. Frau können viermal in 12 Monaten Blut spenden, Männer sogar sechsmal innerhalb 12 Monaten. Für Erstspender liegt die Altersgrenze bei 60 Jahren. Zwischen zwei Blutspenden muss ein Abstand von mindestens acht Wochen liegen. Voraussetzung für die Blutspende ist: Der Spender muss gesund sein.