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Emus im Sauerland? Hier sind sie zu Hause

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Von: Claudia Metten

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Auf einem 7.000 Quadratmeter großen, eingezäunten Gelände kümmern sich die Briloner Emunulogen“ nunmehr seit einem Monat um ihre Emus. © Claudia Metten

Emus (Dromaius) im Aatal in Brilon. Wer denkt, die 50 Kilometer schnellen, flugunfähigen Laufvögel leben vor der Küste Süd-Australiens, der ist buchstäblich komplett auf dem Holzweg gelandet. Zehn junge Erwachsene aus Brilon haben nämlich die gefiederten Tiere, die bis zu 1,90 Meter groß, 45 Kilogramm schwer und durchschnittlich 15 bis 20 Jahre alt werden, ins Sauerland geholt, genauer gesagt ins Aatal.

Brilon – „In gemütlicher Runde haben wir abends zusammen gesessen. Da kam plötzlich die Idee: Wir könnten doch mal Emus kaufen. Nach dem ersten Treffen haben wir uns erneut zusammengesetzt und alles Weitere genau besprochen. Es musste ja geklärt werden, ob wir das gesetzlich dürfen, wie es versicherungstechnisch aussieht und was die Tierseuchenkasse dazu sagt“, so die Briloner „Emunolgen“.

Wo bekommt man Emus her?

Gesagt getan, alles wurde erfolgreich im Vorfeld in die Wege geleitet und „Dr. Google“ erteilte Auskunft, wo es überhaupt Emus zu kaufen gibt. Nachdem schließlich alles unter Dach und Fach war, fuhren vier „Emunlogen“ in die Pfalz, Nähe Mannheim, und holten die neun „bestellten“ Laufvögel im Alter von elf Monaten mit einem Pferdeanhänger ab.

„Wir sind morgens um fünf Uhr losgefahren und haben die Tiere vom Züchter abgeholt. Am Nachmittag waren wir gegen 16 Uhr mit den Emus zurück. Die Fahrt hat richtig gut geklappt, die Tiere waren ruhig und haben sich teilweise sogar hingelegt“, berichtet Jannis Becker über die ereignisreiche Fahrt.

Endlich im neuen Zuhause

Auf dem Hof von Familie Becker angekommen, wurden die vier Jungs von dem restlichen „Emunulogen-Team“ freudestrahlend in Empfang genommen. Die Aufregung war riesig, denn nun wurde aus dem Wunsch reale Wirklichkeit; die Emus waren endlich in ihrem neuen Zuhause angekommen.

„Anfangs waren die Laufvögel scheu, da sie erstmalig von ihrem Vater getrennt waren. Männliche Emus brüten und versorgen normalerweise ihren Nachwuchs 18 Monate. Unsere Tiere wurden früher von ihrem Vater getrennt, darum hatten wir sie zur Eingewöhnung erstmal eineinhalb Wochen im Stall“, ergänzt Elisa Bunse.

Schnell gewöhnten sich jedoch die gefiederten Tiere an ihre neuen „Eltern“, wurden zutraulich und heimisch. Auf einem 7.000 Quadratmeter großen, eingezäunten Gelände leben sie nunmehr seit einem Monat, feierten bereits Ende März ihren ersten Geburtstag im Briloner Aatal.

Was essen Emus?

„Emus ernähren sich normalerweise von Gras, unsere bekommen aber zusätzlich von uns Obst und Gemüse in mundgerechten Stücken. Frische Karotten lieben sie jedoch am Meisten, da gehen sie richtig steil drauf“, berichtet Joelle Bunse schmunzelnd.

Auf neun Holztafeln haben die „Emunulogen“ entlang des Zaunes alle Informationen über jeden Emu aufgelistet, inklusive Foto plus Namen. Über Volker Bernhard Wilhelm steht dort beispielsweise, dass er auch der Rudeloppa genannt wird und sein gekennzeichnetes Bein die Farbe pink trägt. Denn clever wie die „Emunologen“ sind, haben sie allen Laufvögeln nicht nur Namen gegeben, sondern auch ihre Beine in leuchtenden Farben markiert, um sie so besser zu unterscheiden.

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Auf Holztafeln haben die „Emunulogen“ entlang des Zaunes alle Informationen über jeden Emu aufgelistet, inklusive Foto plus Namen. © Claudia Metten

„Unsere Emus lieben es, wenn Besuch kommt. Viele Mütter kaufen für ihre Kinder zuerst ein leckeres Eis bei uns im Hofladen und gehen dann die Tiere besuchen. Für die Kleinen bedeutet das immer doppelten Spaß“, erzählt Jannis Becker, der sich besonders darauf freut, dass es im Selbstbedienungs-Hofladen demnächst neben hauseigenen Eiern, Nudeln und Kartoffeln auch handgroße, 700 Gramm schwere, blaue Emu-Eier zu kaufen gibt.

Unsere Emus sind einfach nur klasse. Mit zwei Jahren sind die Tiere ausgewachsen und geschlechtsreif. Dann wird es aufregend, denn mit einem Wurf können Emus bis zu 15 Eier legen.

Briloner „Emunulogen“

Zusammen mit den anderen ambitionierten „Emunologen“ hat der fleißige Landwirt den 50 Stundenkilometer schnellen Emus aber nicht nur ein großes Freilandgehege „eingerichtet“, sondern auch gleich eine eigene Badewanne eingelassen. Denn laut Aussage der bunten Truppe lieben alle neun Geschwister-Emus, im Wasser zu baden und sich artgerecht auf dem großen Gelände auszutoben.

„Unsere Emus sind einfach nur klasse. Mit zwei Jahren sind die Tiere ausgewachsen und geschlechtsreif. Dann wird es aufregend, denn mit einem Wurf können Emus bis zu 15 Eier legen“, so die Briloner „Emunulogen“.

Es bleibt also spannend, wie viele Vögel in den nächsten Jahren im Aatal in Brilon ihr Zuhause finden.

Instagram-Account

Auf ihrem Instagram-Account die.aatal.emus zeigen die zehn Briloner Tierliebhaber Videos und Fotos von ihren Emus und weisen zudem explizit daraufhin: „Füttern verboten! Unkontrolliertes Füttern kann für Tiere tödlich enden! Angucken und Spaß an den Exoten zu haben, ist natürlich erwünscht und erlaubt.“

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