In der seit 173 Jahren bestehenden Pilger-Tradition schwankte die Zahl zwischen einer Handvoll und rund 100 Mitgehenden, weiß Organisator Gereon Fritz aus Brilon. „Die durchschnittliche Zahl der Teilnehmenden lag zuletzt bei 60 bis 80 Frauen und Männern jeden Alters. Viele kommen auch aus Nachbargemeinden und auch unterwegs schließen sich Pilger unserer Gruppe an.“
Nach einem Gottesdienst in der Nikolai-Kirche in Brilon am Freitag vor Beginn des Libori-Festes um 23.30 Uhr machen sich jährlich die Pilger auf den Weg nach Paderborn. Er führt sie über Alme, Bad Wünnenberg, Fürstenberg, Haaren, Neuböddeken, Niederntudorf, Kirchborchen, Nordborchen nach Paderborn. „Auf dem Pilgerweg wird viel gesungen, gebetet und meditiert“, erläutert Gereon Fritz, der selbst schon mehr als 20 Mal den Pilgerweg gegangen ist. Beim Einzug in den Paderborner Dom auf dem Weg in die Krypta werde wie selbstverständlich von den Pilgern das Libori-Lied gesungen.
„Ich freue mich sehr, dass sich die Briloner Pilger in diesem Jahr wieder auf den Weg nach Paderborn gemacht haben und die lange Tradition fortführen und lebendig halten“, erklärte Dompastor Dr. Nils Petrat. Durch den viele Menschen verbindenden Pilgerweg aus dem Sauerland nach Paderborn werde das diesjährige Leitwort des Libori-Festes „grenzenlos Libori“ erfahrbar.
Birgit Elias und Hubert Hüser aus Brilon gehen seit 20 Jahren den Pilgerweg zum Grab des heiligen Liborius. Beide betonen die besondere Atmosphäre auf dem Pilgerweg, das Wandern in der Nacht, die Gebete und Lieder, auch das Beten des Rosenkranzes vermittelt eine eigene Gestimmtheit. Birgit Elias hat in diesem Jahr Texte vorbereitet und vorgetragen. Hubert Hüser ist der „spirituelle Geist und die innere Einkehr“ wichtig. Andreas Rensing aus Nordborchen ist am Freitagabend nach Brilon gefahren, um jetzt das zweite Mal mitzugehen. Er ist stolz, den 46 Kilometer langen Weg geschafft zu haben. Für ihn ist die Gruppe der Pilger eine wichtige Motivation. „Die Meditationen, das Singen und Beten waren für mich nicht ausschlaggebend, sie gehören dazu und ich mache gerne mit.“