Auch in Brilon finden vom 30. September bis 30. November Ausstellungen und Veranstaltungen statt, die sich in die Fülle der bundesweiten Aktionen einreihen. Beim Pressegespräch im Bürgerzentrum Kolpinghaus Brilon wurde jetzt das Programm für den Themenmonat „Mentsh! – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ vom Kulturbüro „Brilon Kultour“ und den beteiligten Institutionen vorgestellt.
Seit 1700 Jahren leben nachweislich Jüdinnen und Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Vor etwa 400 Jahren siedelten sich die ersten Juden in Brilon und auch vorrangig in Alme, Madfeld und Messinghausen an.
Da die Zeitzeugen langsam aussterben, ist es wichtig, dass wir Zeugen der Zeugen bleiben.
Für Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch steht die Erinnerung an die jüdische Gemeinde in Brilon und deren Mitglieder im Vordergrund. Die Schrecken des Nationalsozialismus und das unermessliche Leid, das über die jüdischen Mitbürger hereinbrach, darf nicht vergessen werden und ist Teil einer Erinnerungskultur. „Da die Zeitzeugen langsam aussterben, ist es wichtig, dass wir Zeugen der Zeugen bleiben“, betonte Dr. Bartsch. „ Die antisemitischen Aktionen, die immer wieder stattfinden, zeigen die Fragilität all dessen, was wir tun. Sie sind nicht nur Angriffe auf die Opfer, sondern auch auf den Frieden und die Demokratie.“
30. September, Beginn 19 Uhr, Bürgersaal Rathaus: „Raus aus den Schubladen – Rein in die Köpfe“: Das verdeutschte Jiddische in Schrift und Bild mit Frank Schablewski
30. September bis 30. November: Ausstellung „Jüdische Gesichter Brilons“ an den Fenstern des Bürgerzentrums Kolpinghaus Brilon
30. September bis 30. November: Ausstellung „Jiddismen – deutsche Worte mit jüdischen Wurzeln“ in den Fenstern des Rathauses und in der Stadt
1. bis 15. Oktober: Kunststück der Woche im Lädchen: „Thomas Mann“ von Milein Cosman
28. Oktober bis 22. November: Ausstellung „Jüdische Gesichter Brilons“ im Rathausfoyer
3. November, Beginn 10 Uhr, Bürgerzentrum Kolpinghaus Brilon: Junges Theater „Anne Frank“ mit dem Theater „Artisanen“
7. November, Beginn 17 Uhr, Evangelische Stadtkirche: Männerchor 1868 Brilon: Konzert „gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“
9. bis 30. November: Ausstellung im Foyer Museum Haus Hövener: „Jüdisches Leben in Brilon und den Ortschaften ab 1800“
9. November, Beginn 19 Uhr: „Weg des Gedenkens“ veranstaltet von der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde und dem Jugendparlament
12. bis 26. November: Kunststück der Woche im Lädchen: Lithographie von Joseph Abraham Friedländer
13. November: Living Museum von 10 bis 13 Uhr auf und um den Marktplatz, Schüler und Schülerinnen der Heinrich-Lübke Schule zeigen Gesichter
30. November, Beginn 19 Uhr, Evangelische Stadtkirche Brilon: Konzert für Viola und Orgel mit Musik jüdischer Komponisten
Der Besuch aller Ausstellungen und Veranstaltungen ist kostenfrei. Karten für das Theaterstück und das Abschlusskonzert können bei Brilon Kultour unter Tel. 02961/969950 oder per E-Mail an kultur@brilon.de erworben werden.
Der Briloner Heimatbund Semper Idem bietet zudem noch folgende Veranstaltungen an:
Weitere Infos im Internet: www.brilon-kultur.de