Neue barrierefreie Bahnsteige und Aufzüge: So wird der Bahnhof Brilon-Wald aufgewertet

Der Bahnhof in Brilon-Wald hat sich aufgrund der vielen Maßnahmen in den letzten Jahren vom ehemaligen Schandfleck zu einem echten Hingucker entwickelt. Renovierungen und eine gastronomische Nutzung geben dem geschichtsträchtigen Gebäude nun wieder den Wert, den es verdient. Mit der jetzt begonnenen Baumaßnahme zur Barrierefreiheit gewinnt der Bahnhof weiter an Attraktivität.
Brilon-Wald – „Ein Bahnhof ist auch ein Aushängeschild für eine Region“, hob Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, beim offiziellen Spatenstich am Dienstag hervor. „Eine moderne, barrierefrei ausgebaute Station senkt die Hemmschwelle zur Nutzung von Bus und Bahn und macht den ÖPNV kundenfreundlicher und für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich. Dies gilt insbesondere für die Station Brilon Wald, welche als Kreuzungsbahnhof zukünftig besser angefahren werden kann, es unterstützt die Pendler und hat positive Auswirkungen auf Wirtschaft und Umwelt der Region.“ Dazu führte der Minister weiter aus: „Es ist ein weiterer Schritt, die Verkehrswende zu praktizieren. Ein Bahnhof ohne Barrierefreiheit ist ein Hindernis. Wir wollen bis 2030 für 90 Prozent der Fahrgäste die Nutzung des Zuges barrierefrei anbieten.“
Dazu ergänzte Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der DB des Landes NRW: „Alleine im Rahmen der Modernisierungsoffensiven 1-3 baut die DB über 250 Bahnhöfe umfangreich um. Bei all unseren Planungen ist klar: Wir konzentrieren uns nicht nur auf die Metropolregionen, sondern gehen auch in die Fläche. So stellen wir sicher, dass alle Bürgerinnen und Bürger in NRW ein komfortables Angebot auf der Schiene nutzen können und einen Beitrag für den Klimaschutz leisten.“ Den besonderen Status des Brilon-Walder Bahnhofs hob Dr. Klaus Drathen, Verbandsvorsteher Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hervor: „Auch wenn es sich beim Bahnhof Brilon-Wald um eine mittelgroße Verkehrsstation handelt, so ist die verkehrliche Bedeutung für die Region doch erheblich. Als Umstiegsbahnhof von der Oberen Ruhrtalbahn auf die Verbindung von Brilon-Stadt nach Marburg wird die Station vor allem an Wochenenden und zu Clubreisezeiten sehr stark frequentiert. Deshalb begrüßen wir den barrierefreien Ausbau des Bahnhof ausdrücklich.“
Knotenpunkt im Sauerland
Den Stellenwert des bereits seit 150 Jahren bestehenden Bahnhofs unterstrich Jens Severin, Bahnhofsmanager der DB für den Raum Hagen mit den Worten: „Der Bahnhof Brilon-Wald ist ein kleiner, aber nicht unbedeutender Knotenpunkt im Sauerland. Gerade an Wochenenden und im Winter steigen die Reisendenzahlen deutlich an. Daher ist es umso wichtiger, dass der Bahnhof jetzt fit gemacht wird für die Zukunft. Mit dem neuen, barrierefreien Bahnhof stellen wir die Weichen für die Zukunft.“ Landrat Dr. Karl Schneider sieht in der anstehenden Schaffung der Barrierefreiheit einen weiteren Schritt im Zuge der laufenden und bereits fertiggestellten Bauvorhaben entlang der Strecke durch den Hochsauerlandkreis: „Man sieht auch hier und heute, dass die vielen Maßnahmen insgesamt gut voran kommen.“

Bevölkerung mit einbeziehen
Dr. Christof Bartsch, Bürgermeister der Stadt Brilon führte an: „Auch wenn für Brilon-Wald neben der Tunnelerneuerung ein weiteres Großbauprojekt sicher nicht ganz ohne Belastungen ansteht, freuen wir uns, dass es jetzt mit der MOF III-Maßnahme (Modernisierungsoffensive für Bahnhöfe) losgeht. Am Ende werden wir hier am Bahnhof ein attraktives ,Einfallstor’ zu unserer Stadt haben, das in seiner Gestaltung den Reisenden aus nah und fern ein herzliches Willkommen zum Ausdruck bringt; und das exakt in dem Teil unseres Stadtgebiets, das den Tourismusschwerpunkt darstellt.“ Dann richtete er einen wichtigen Appell an die Verantwortlichen: „Wichtig ist es, die Bevölkerung, in diesem Fall besonders die Brilon-Walder, mitzunehmen und immer über die Maßnahmen am Laufenden zu halten.“
Investition: mehr als acht Millionen Euro
Für die neuen Bahnsteige und Aufzüge für den Bahnhof Brilon-Wald sind Investitionen von mehr als acht Millionen Euro veranschlagt. Baufachleute der DB erneuern dabei die beiden Bahnsteige an den Gleisen 3/5 und 7/9. Beide Bahnsteige erhalten eine Höhe von 76 Zentimetern, um einen barrierefreien Zustieg in die Züge der Linien RE 17 und RE 57 (beide DB Regio) zu ermöglichen. Da die Züge der DB-Kurhessenbahn (RB 97) eine andere Fahrzeughöhe haben, sind an Gleis 9 Oberbauarbeiten notwendig: Schiene, Schwellen und Schotter müssen um circa 20 Zentimeter angehoben werden, um einen höhengleichen Ein- und Ausstieg in die Züge der Linie RB 97 zu ermöglichen. Die Verkehrsstation erhält neue Hinweisschilder, Wetterschutzhäuser sowie neue Sitzbänke, Vitrinen und weitere Ausstattungen.
Neue Überführung
Um einen komfortablen und barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen zu ermöglichen, baut die Deutsche Bahn ab 2024 eine neue Personenüberführung am südlichen Ende des Bahnhofs. Diese Überführung ist über zwei neue Aufzüge sowie über Treppen erreichbar. Die bisherige Personenunterführung ist daher nicht mehr notwendig und wird verfüllt. Diese Variante ist gemeinsam mit der Stadt Brilon abgestimmt worden.
Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass die Modernisierung des Bahnhofs Brilon-Wald im Sommer 2025 abgeschlossen sein wird.
Fahrplanänderungen
Während der Bauarbeiten gibt es vom 4. Mai bis 25. August Änderungen. Der RE 17 von Bestwig nach Brilon-Wald wird im Schienenersatzverkehr durch Busse ersetzt. Der RE 57 von Dortmund nach Brilon-Stadt endet in Bigge und wird durch eine Busverbindung über Olsberg, Brilon-Wald nach Brilon-Stadt weitergeführt