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Sonderausstellung im Briloner Heimatmuseum zeigt Mobilität im Sauerland

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Von: Manfred Eigner

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Laden zu einer Zeitreise der Mobiltät im Sauerland ein: Museumsleiter Carsten Schlömer (vorne links) und die fachkundigen Unterstützer der Sonderausstellung.
Laden zu einer Zeitreise der Mobiltät im Sauerland ein: Museumsleiter Carsten Schlömer (vorne links) und die fachkundigen Unterstützer der Sonderausstellung. © Manfred Eigner

Historische Wege, zahlreiche Fotos und Modelle sowie ein buntes Rahmenprogramm: Das Museum Haus Hövener spannt in einer besonderen Ausstellung noch bis zum 22. August einen breiten Bogen über die Mobilität im Sauerland.

Brilon/Hochsauerland – „Diese Ausstellung handelt nicht nur von Mobilität und dem Bewegen – nein sie soll selbst die Besucher bewegen, und zwar innerlich. Es werden Dinge gezeigt, an die man sich erinnert“, schwärmt Museumsleiter Carsten Schlömer: „Das erste Auto, der erste Urlaub, besondere Erlebnisse. Jeder Besucher wird damit eigene Geschichten verbinden können. Und das ist genau so etwas, was wir im Museum Haus Hövener schon seit Jahren als Ziel haben.“

Kanister, Öldosen und Werkzeug, denen man die Vergangenheit ansieht, werden ausgestellt. Für die unterschiedlichen Exponate sorgten Rudi Heppe aus Radlinghausen und Georg Jacoby aus Fürstenberg. Von Verkehrsunfällen zeugen in einem anderen Raum verschiedene Fotos. In Collagen werden Autos mit ihren Besitzern auch bei Sonntagsausflügen gezeigt. Besondere Fotos zeigen den Adenauer-Mercedes und den 600er Mercedes des Bundeskanzlers Ludwig Erhard in Brilon auf dem Marktplatz, von Fritz Heitzig fotografiert. Feuerwehrautos und andere Spezialfahrzeuge sind abgebildet.

Wie war das eigentlich mit den Fahrschulen und den Führerscheinen? Auch dazu gibt es Informationen. Fahrschüler mussten sich mit Bremsen und Lichtanlagen auseinandersetzen. Dazu werden Modelle aus Fahrschulen gezeigt. In einem Raum geht es um die Präsentation des ersten Volkswagens auf dem Briloner Marktplatz. Ungläubig schauen die Menschen in das Heck, den Motorraum. Einige Briloner Autofirmen stellen ihre Firmengeschichten dar. Mit Werbeschildern wird an verschiedene Reifenproduzenten erinnert.

Auch Fahrräder gehören zu den Exponaten. Ältere Briloner erinnern sich noch daran, dass Landwirte mit angehängten Milchkannen zu ihren Kühen zum Melken fuhren.

Winfried Dickel, Heimatbundvorsitzender

„Wussten Sie eigentlich, dass schon vor 1900 Briloner und Bestwiger Radfahrer einen Club gründeten und 1916 das Radfahren zum Vergnügen verboten war?“, weiß Heimatbundvorsitzender Winfried Dickel zu berichten: „Deshalb gehören auch Fahrräder zu den Exponaten. Ältere Briloner erinnern sich noch daran, dass Landwirte mit angehängten Milchkannen zu ihren Kühen zum Melken fuhren.“ Solch ein Fahrrad mit Milchkannen wird ebenso ausgestellt wie die Saxonette von Großmanns und ein Motorroller. In jedem der Sonderausstellungsräume läuft ein Film. Im ersten Raum steht die Seifenkiste, mit der Klaus Schreckenberg 1957 an den Deutschen Seifenkistenmeisterschaften in Duisburg teilnahm und Platz 20 belegte. Ein historischer Film führt dazu in die Seifenkistenzeit zurück.

Beiprogramm mit Stadtrundfahrten und Radtour

An verschiedenen Sonntagen bietet das Museum Stadtrundfahrten mit 2 PS und dem Planwagen für getestete, genesene oder geimpfte Personen an. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, müssen vorher Fahrkarten im Museum Haus Hövener gelöst werden. Die genauen Termine werden in der Presse noch bekannt gegeben. Alle Kinder, die ein Bobbycar, einen Trampeltrecker mit oder ohne Güllefass oder vielleicht noch ein Kettcar besitzen, sind für Sonntag, 18. Juli, eingeladen. Sie können ihr Fahrzeug schon morgens ab 11 Uhr im Museumsgarten ausstellen und nachmittags ab 15 Uhr in einem Parcours auf dem Marktplatz vorführen. Wer kein Fahrzeug hat, bekommt ein Bobbycar gestellt. Dafür hat die Firma S-Point Reifen-Pinke dem Museum solche Fahrzeuge geschenkt.

Das Museum Haus Hövener und der Briloner Heimatbund – Semper Idem laden im Rahmen der aktuellen Mobilitätsausstellung zum 17. Juli zu der ersten Radtour durch den Stadtgeschichtspark Brilon und die 16 Dörfer ein. Die Tour steht unter dem Thema „Von Kirchturm zu Kirchturm“. Die Radler starten um 14 Uhr in Brilon auf dem Marktplatz am Museum Haus Hövener. Die Strecke führt über Rösenbeck nach Madfeld. Dann geht es weiter über Radlinghausen und Thülen zurück nach Brilon. Änderungen der Streckenführung sind möglich.

Die Strecke beträgt rund 30 Kilometer. Am Teich in Radlinghausen ist eine etwas längere Rast mit Satteltaschenverpflegung geplant. In den jeweiligen Dörfern wird die Radlergruppe empfangen und erfährt etwas über das Dorf allgemein und die Kirche im Besonderen. Die Leitung der Tour haben Willi Otto und Winfried Dickel. Eine Anmeldung für die Radtour und die Planwagenfahrten ist erforderlich unter museum@haus-hoevener.de oder unter Tel. 02961/9639901.

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