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Ungetrübter Badespaß? Auswirkungen der Inflation und Pandemie auf die Freibadsaison

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Von: Daniela Weber, Stefanie Schümmer

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Waldfreibad Freibad Gudenhagen
Ab ins kühle Nass: Die Freibäder wie hier das Waldfreibad in Gudenhagen starten in die Saison. © Waldfreibad Brilon

Die Freibadsaison beginnt. Aufgrund der Corona-Pandemie und der aktuellen Inflation haben manche Freibäder in Deutschland allerdings Probleme. 

Verbreitungsgebiet - Der SauerlandKurier hat bei den Freibädern im Verbreitungsgebiet nachgefragt, wie die Situation vor Saisonstart aussieht und wie die Vorbereitungen laufen.

Die Energiepreise sind durch den Ukraine-Krieg gestiegen. Hat dies Auswirkungen auf den Badebetrieb?

„Wie jeder andere bekommen auch wir die steigenden Energiepreise zu spüren, aber dies wird in dieser Saison keine Auswirkungen auf unseren Badebetrieb haben“, berichtet Andre Vorst vom Grevensteiner Freibad, das am vergangenen Sonntag in die Saison gestartet ist. Auch die anderen befragten Freibäder sehen für die anstehende Saison noch keine Veränderungen. „Obwohl wir höhere Kosten im Betrieb haben (ca. + 20 Prozent), versuchen wir alle Kosten stabil zu halten“, so Rüdiger Sürig vom Badcelona in Alme und ergänzt: „Nicht nur der Ukraine-Krieg, auch die Erhöhung des Mindestlohns durch die Politik für unsere hauptamtlichen Kräfte sollte hier mal erwähnt werden.“ Der Betreiberverein des Almer Freibades visiert den kommenden Mittwoch, 1. Juni, für die Eröffnung an. Ob es dabei bleibt, ist allerdings wetterabhängig und abhängig davon, wie sich das weitere Pandemie-Geschehen entwickelt. Zurzeit sind viele Ehrenämtler aus der Vorbereitung in Quarantäne“, so Sürig.

Ist eine Senkung der Wassertemperaturen, die einige Freibäder in Deutschland in Erwägung ziehen, notwendig?

Bei den befragten Freibädern ist eine Temperatursenkung aktuell nicht erforderlich. Das hat unterschiedliche Gründe. Das Waldfreibad in Gudenhagen, das für Pfingstsamstag, 4. Juni, seine Saisoneröffnung plant, ist gar nicht beheizt. Das Grevensteiner Freibad ist durch eine Solaranlage auf dem Dach so gut aufgestellt, dass nur mäßig geheizt werden muss. Andre Vorst: „Vorausgesetzt ist natürlich schönes Wetter, aber das brauchen wir schließlich auch, damit die Gäste kommen.“ Auch das Badcelona in Alme ist durch sein einzigartiges Fernwärmeheizsystem energiemäßig unabhängig. „Wir sind Deutschlands einziges Dampfmaschinen-beheiztes Freibad. So halten wir konstant eine Wassertemperatur von ca. 26 Grad“, erklärt Rüdiger Sürig. Beim Freibad in Meschede, das bereits in die Saison gestartet ist, bleiben die Wassertemperaturen ebenfalls unverändert.

Müssen Sie eventuell die gestiegenen Betriebskosten auf die Eintrittspreise umlegen?

Die meisten befragten Freibäder versuchen, ihre Preise stabil zu halten. Der Freibad Grevenstein e.V. hat bei seiner Generalversammlung im März bekannt gegeben, dass er zehn Jahre die Eintrittspreise stabil halten konnte und nach dieser langen Zeit eine moderate Preisanpassung vorgenommen werden müsse. „Damals war noch nicht bekannt, wie sich der Ukraine-Konflikt entwickelt und was er für Auswirkungen für uns alle haben wird. Dies ist also eher eine Reaktion auf zehn Jahre Inflation als eine kurzfristige Entscheidung“, erklärt Andre Vorst.

Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns beklagen viele Freibäder in Deutschland fehlendes Fachpersonal. Wie sieht das bei Ihnen aus?

Aktuell sind alle befragten Freibäder personell gut aufgestellt. Das Badcelona in Alme konnte sogar bei den Badeaufsichten sowie beim anderen Fachpersonal neue Leute hinzugewinnen. Auch der Freibad in Grevenstein e.V. ist momentan zuversichtlich, mit dem vorhandenen Personal in eine ungestörte Saison gehen zu können. „Unsere Kernöffnungszeiten werden wir in absehbarer Zeit wieder auf Vorkrisen-Niveau anheben. Anfangs werden wir an den Werktagen noch etwas reduziert öffnen“, erläutert Andre Vorst. Die Stadt Brilon als Betreiberin des Waldfreibades in Gudenhagen kann die beschriebene Entwicklung jedoch bestätigen. „Die Gewinnung von Fachpersonal gestaltet sich immer schwieriger – dies auch unabhängig von Corona“, so die Stadt. 

Öffnungszeiten:

Badcelona in Alme: Während der Schulzeit montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr, in den Sommerferien von 11 bis 19 Uhr. Am Wochenende und an Feiertagen ist von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Bei Schlechtwetter (Regen, Außentemperatur unter 20 Grad) gibt es eine Kernöffnungszeit von 16 bis 19 Uhr. Zweimal pro Woche werden Frühschwimmen-Termine angeboten - die Tage stehen noch nicht fest.

Freibad in Grevenstein: Montags bis freitags von 17 bis 19 Uhr, samstags von 15 bis 19 Uhr, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 19 Uhr. Während der Sommerferien in NRW: Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 19 Uhr, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 19 Uhr. Bei schlechter Witterung gilt: Montag bis Samstag von 17 bis 19 Uhr, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 12 Uhr

Freibad in Meschede: Montag: 11 bis 20 Uhr, Dienstag bis Freitag: 6 bis 7.30 Uhr und 10 bis 20 Uhr, Samstag: 9 bis 16 Uhr (bei sehr guter Witterung bis 18 Uhr), Sonntag: 9 bis 18 Uhr

Waldfreibad in Gudenhagen: Das Bad ist von Montag bis Sonntag jeweils von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Zusätzlich zu diesen Öffnungszeiten besteht für Frühaufsteher montags bis freitags die Möglichkeit bereits ab 6.30 Uhr zum Frühschwimmen zu gehen.

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