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Wo bleiben im Advent die Lichter aus? Diese zwei Kommunen verzichten auf die Weihnachtsbeleuchtung

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Von: Daniela Weber, Stefanie Schümmer

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Weihnachtsbeleuchtung Olsberg Weihnachten
Dieses Jahr bleiben die Lichter aus: In Olsberg wird es aufgrund des Krieges und der daraus resultierenden Energiekrise keine Weihnachtsbeleuchtung geben. © Andreas Weller, http://www.andreas-weller.com

Ortschaften im weihnachtlichen Lichterglanz – wird es diese Einstimmung auf die Festtage in diesem Jahr geben? Angesichts des Krieges in der Ukraine und der daraus resultierenden Energieknappheit planen einige Kommunen, die Weihnachtsbeleuchtung zu reduzieren oder gar ganz darauf zu verzichten. Wie sieht es in unserem Verbreitungsgebiet aus?

So haben die Kommunen entschieden:

Olsberg

„Angesichts des Krieges in der Ukraine, der Energieknappheit, aber auch aus Gründen des Klimaschutzes verzichten wir in diesem Jahr auf unsere Weihnachtsbeleuchtung“, teilt die Fachwelt Olsberg ihren Entschluss mit. Das sei keine leichte Entscheidung gewesen. „Über 6000 Euro plus Stromkosten raushauen, erschien uns nicht angebracht – und uns gefiel der Gedanke der Umwelthilfe an sich“, so die Begründung. Dennoch „spare“ sich die Fachwelt die Gelder für die kostenintensive Auf- und Abhängung nicht, sondern wandele diese größtenteils um – „ein Teil der Gelder wird an den Warenkorb vor Ort weitergegeben, ein weiterer Teil fließt in Gewinne und Gutscheine für unsere Weihnachtsverlosung“, so die Fachwelt. Und ganz dunkel soll Olsberg in der Adventszeit auch nicht bleiben: „Der Ort selber wird – so momentan der Stand der Dinge – anderweitig ,stiller’ beleuchtet, weil wir das einfach in dieser momentanen Lage passender finden. Krieg, Energiekrise, Existenzängste – da kann es auch ruhig mal etwas besinnlicher zugehen.“ Die Fachwelt Olsberg werde sich um eine stimmungsvolle Ausleuchtung des Ortes bemühen.

Bestwig

Auch in der Gemeinde Bestwig wird es in diesem Jahr keine illuminierten Straßenzüge geben. „Wir haben uns entschieden, die Weihnachtsbeleuchtung nicht aufzuhängen. In dieser Zeit ist es schwierig, solche Entscheidungen zu treffen, da es immer von einer Seite Kritik geben wird. So sparen wir aber die Energiekosten und die Kosten für das Aufhängen“, betont Olaf Badelt, Erster Vorsitzender der Werbegemeinschaft Bestwig.

Brilon

Im Gegensatz zu Bestwig und Olsberg wird es in der Briloner Innenstadt eine Weihnachtsbeleuchtung geben – allerdings mit einer „etwas verkürzten Leuchtzeit“, so Christian Leiße, Vorsitzender des Gewerbevereins „Prima Brilon“, der erst vor fünf Jahren gemeinsam mit der Stadt in eine moderne LED-Weihnachtsbeleuchtung investiert hat. „Die Energiekosten sind daher vertretbar“, erklärt Christian Leiße. „Wir werden aber nach Wochentagen und den Fußgängerfrequenzen in der Innenstadt entscheiden, wann eine Beleuchtung überhaupt sinnvoll ist.“ Auch den beleuchteten Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz soll es geben. Prima Brilon wolle in dieser schwierigen Zeit ein positives Zeichen setzen: „Gerade für die Psyche wollen wir es den Besuchern und uns in der Weihnachtszeit nett machen. Wir laden dazu ein, ins weihnachtlich beleuchtete Brilon zu kommen.“

Bevor die Weihnachtszeit beginnt, steht allerdings erst das Event „Brilon bei Nacht“ am 31. Oktober an. Auch hier möchte der Gewerbeverein weiterhin auf das besondere Flair durch die Beleuchtung setzen. „In der Dämmerung werden wie gewohnt die Fassaden der Häuser und Geschäfte in der Innenstadt mit bunten Leuchten illuminiert“, so Christian Leiße. „Der Strom für den Abend kostet gerade einmal um die 10 Euro.“

Meschede

Ebenfalls in Meschede setzen Stadtmarketing und Werbegemeinschaft auf eine „abgespeckte“ Variante. Geplant sei, drei Weihnachtsbäume mit LED-Beleuchtung am Kaiser-Otto-Platz in Meschede, in Eversberg sowie in Freienohl aufzustellen und diese – entsprechend der Energieeinsparverordnung – bis 22 Uhr zu beleuchten, erklärt Pressesprecher Jörg Fröhling. Ein kleines Highlight wartet vom 1. bis 3. Dezember auf alle Mescheder: „Es wird einen Adventstreff geben, zu dem zusätzliche Beleuchtungselemente vorgesehen sind, die ebenfalls bis 22 Uhr eingeschaltet bleiben können.“

Marsberg

Auch in Marsberg ist eine Entscheidung gefallen: Der Gewerbeverein, das Stadtmarketing und die Stadtverwaltung haben sich für eine Weihnachtsbeleuchtung entschieden – allerdings ebenfalls zu reduzierten Zeiten. „Die Lichter werden nur eingeschaltet, wenn davon auszugehen ist, dass Menschen auf den Straßen sind“, erläutert Bürgermeister Thomas Schröder. Das entspreche der Empfehlung des Städte- und Gemeindebundes. Zudem sei auch in Marsberg die Weihnachtsbeleuchtung zum größten Teil auf LED-Technik umgestellt worden. Der Bilsteinturm, der in der Adventszeit rot verpackt und als überdimensionale Adventskerze zum Leuchten gebracht wird, bleibe jedoch in diesem Jahr voraussichtlich aus. „Eventuell leuchtet der Bilstein beim Weihnachtsmarkt“, so der Bürgermeister. Während des Marsberger Weihnachtsmarktes werde auch die Innenstadt wie gewohnt leuchten.

Willingen

In Willingen befasst sich der Gemeindevorstand mit dem Thema „Weihnachtsbeleuchtung“ und „Energieeinsparung“, hat aber noch keine abschließende Entscheidung getroffen. „Das Thema soll in den nächsten Tagen und Wochen weiter bearbeitet und diskutiert werden. Die Entscheidung wird hierüber kurzfristig im November gefällt“, so die Gemeinde.

Fest steht, dass bei „Willingen im Lichterglanz“ an Allerheiligen aufgrund der Energiekrise auf die Beleuchtung der Fassaden verzichtet wird. Der Wirtschaftsförderungsverein „Aktives Willingen“ möchte jedoch mit Kerzen entlang der Einkaufsmeile für eine herbstliches Einkaufserlebnis sorgen.

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