Ungewöhnlich sei, dass sich der Einzelhandel auf drei Ortsteile konzentriere, von denen zwei sehr nah beieinander liegen – in der Tat sind es ja nur wenige hundert Meter vom Rewe und dem Baumarkt in Bremen hinüber zum Einkaufszentrum in Parsit. Der Ortsteil liege jedoch außerhalb des eigentlichen Zentrums von Bremen, was Erweiterungen rein rechtlich nicht eben begünstige.
Und das, obwohl die neun in Parsit ansässigen Einzelhandelsbetriebe rund 40 Prozent der in Ense vorhandenen Verkaufsfläche auf sich vereinen. Sinnvoll wäre es, beide Areale im Raum dazwischen zu verbinden. Den Löwenanteil machen, wen wundert es, die Lebensmittel aus, und wer sich nicht ausschließlich bei kik und NKD oder über die Wochenangebote von Aldi und Penny einkleidet, muss für neue Bekleidung entweder die Gemeindegrenzen hinter sich lassen oder online bestellen.
Darüber hinaus stehe Ense in einem ausgeprägten Wettbewerb mit der Umgegend, was die Entwicklungspotenziale im Einzelhandel zusätzlich einschränke, während umgekehrt von außen kaum jemand nach Ense komme, um hier einzukaufen. Lehnerdt: „Insgesamt betrachtet, bietet die lokale Einzelhandelsstruktur zwar grundsätzlich eine wohnortnahe Basisversorgung, lässt jedoch auch umfangreiche Lücken im Angebot erkennen, die mit entsprechend hohen Kaufkraftabflüssen korrespondieren.“
50 Prozent der Enser Verkaufsfläche und 58 Prozent der Kaufkraft entfallen auf Lebensmittel, 17 Prozent der Fläche und sieben Prozent des Umsatzes auf Bau- und Gartenbedarf, Blumen, Zoo, was dem neuen Sonderpreis-Baumarkt zu verdanken sei.
Der Entwurf des Einzelhandelskonzeptes soll nun für die Beteiligung der Öffentlichkeit freigegeben werden. Diese erfolgt in Form einer Bekanntmachung.