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Politik kritisiert den Bauhof

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Von: Philip Maack, Uta Müller

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Gehölzschnitt auf Wirtschaftswegen in Ense
Gehölzschnitt auf Wirtschaftswegen. Wo hört Wegesicherungspflicht auf und wo fängt Naturschutz an, darüber scheiden sich die Gemüter in Ense. © Uta Müller

Gehölzschnitt auf Wirtschaftswegen. Wo hört Wegesicherungspflicht auf und wo fängt Naturschutz an, darüber scheiden sich die Gemüter in Ense.

Ense - Ihrem Ärger haben die Mitglieder des Ausschusses für Planung, Bau und Verkehr jetzt Luft gemacht. Stein des Anstoßes war der Schnitt des Straßenbegleitgrüns durch den Bauhof der Gemeinde.

Andreas Vetter von der Bürgergemeinschaft (BG) beklagte: „Da wird ein alleinstehender Busch einfach weggemäht. Nicht gestutzt, weggemäht.“ Auch Anwohner hätten sich bei ihm deswegen beschwert. In vielen Ortsteilen sei es ebenfalls schon zu solchen Vorfällen gekommen. „Das ist ohne Sinn und Verstand“, wetterte Vetter.

Michael Heierhoff (SPD) pflichtete ihm bei. In diesem Jahr sei der viel zu radikale Schnitt extrem auffällig. „Da fühlt man sich veräppelt“, meinte er. Dieses Problem sei schon länger ein Thema in der Gemeinde. „Aber drüber reden hilft ja offensichtlich nicht mehr. Vielleicht tut das ja ein Beschluss dazu.“

Für die Grünen schaltete sich Udo Müller ein. Auch er war nicht glücklich über das Vorgehen des Bauhofs. „Das hat ja auch etwas mit Biodiversität zu tun“, merkte er an. „Wenn man alles wegschneidet, nimmt man den Vögeln ohne Not den Schutz.“ Die Verwaltung kündigte an, mit dem Bauhof über die Problematik zu sprechen.

Wo hört Verkehrssicherungspflicht auf und fängt Naturschutz an? Darüber scheiden sich die Gemüter in Ense seit einiger Zeit. Bereits beim Dorfrundgang in Volbringen war die Bitte an Bürgermeister Rainer Busemann herangetragen worden, mehr Sensibilität walten zu lassen. Jetzt habe man seitens der Gemeinde genau dies nicht getan, so der Vorwurf Vetters. „Alle Fraktionen sahen das genauso. „Wir werfen Kreis und Straßenbetrieb diese Vorgehensweise vor, und wir sind selber nicht besser“, führt er aus. Geredet würde viel über Klima-, Insekten- und Artenschutz – und „jetzt geht man da so brachial dran“.

Eine Stellungnahme der Verwaltung gab es trotz Nachfrage bislang nicht.

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