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Aufnahmestopp: Wildtierhilfe Sauerland vor dem Aus?  

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Von: Stefanie Nöcker

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Um zwölf Eichhörnchen kümmert sich Nicole Hielscher von der Wildtierhilfe Sauerland aktuell.
Zwölf Eichhörnchen haben bei Nicole Hielscher von der Wildtierhilfe Sauerland ein Zuhause gefunden. © Heike Block

„Es ist eine Herzensangelegenheit“, sagt Nicole Hielscher, Erste Vorsitzende der Wildtierhilfe Sauerland, wenn sie über die Arbeit mit den kleinen Tieren spricht. Die Wildtierexpertin ist seit Kindertagen rheumatisch erkrankt. Besonders die Tiere geben ihr großen Halt. Jetzt steht ihr Herzensprojekt, die Wildtierhilfe Sauerland, vor dem Aus.

Hochsauerland – Nicole Hielscher engagiert sich seit 1994 ehrenamtlich im Tierschutz – nimmt sich verletzten, verwaisten und kranken Tieren an.

24 Igel, drei Siebenschläfer und zwölf Eichhörnchen tummeln sich aktuell in den Außenvolieren in ihrem Garten in Eslohe-Bremke. Auch um Feldhasen und Wildkaninchen kümmert sich die vierfache Mutter. „Hinzu kommen mal hier und da ein Maulwurf oder eine Spitzmaus“, ergänzt sie.

Vorübergehender Aufnahmestopp

Mit der Aufnahme sei es jedoch nicht getan. „Morgens sammle ich die Futtertöpfe ein. Die müssen, ebenso wie die Unterbringungen, sauber gemacht werden. Abends gibt es frisches Futter und Wasser.“ Auch die Kuschelbeutel müssen ausgetauscht werden. Diese halten die noch in Aufzucht befindlichen Tiere warm. Eine Wärmeplatte von unten reiche da nicht aus. „In die Kuschelbeutel können sie – wie im Nest – reinkrabbeln. Sie haben dann Wärme von unten und oben“, erklärt die Wildtierexpertin. Das alles muss gewaschen werden. Mindestens einmal am Tag laufen in Hielschers Haushalt allein für die Wildtierhilfe Waschmaschine und Trockner. Die gestiegenen Gaspreise machen sich bemerkbar, genauso wie die gestiegenen Futterkosten. Rund drei Liter angerührte Aufzuchtsmilch, ein Kilo Insekten und rund drei Kilo Dosenfutter verfüttert Hielscher täglich an ihre jungen Tierchen. Das alles gehe ins Geld. „Und ist aktuell nicht mehr zu stemmen“, präzisiert Nicole Hielscher. Daher hat sie einen vorübergehenden Aufnahmestopp verhängt.

Nicole Hielscher kümmert sich um Wildtiere in Not.
Nicole Hielscher kümmert sich um Wildtiere in Not (für Vollbild oben rechts klicken). © Wildtierhilfe Sauerland

„Unsere Wildtiere werden vergessen“

Um die Wildtierhilfe Sauerland aufrechterhalten zu können, benötigt die Wildtierpflegerin finanzielle Unterstützung. „Es wird viel für Auslandstiere gemacht. Dafür wird Geld aufgebracht. Das kann natürlich auch jeder für sich selbst entscheiden. Aber wir haben so viel Elend hier im eigenen Land, hier in der Region. Unsere Wildtiere werden vergessen. Gerade jetzt, wo alles teurer wird, machen immer mehr Wildstationen dicht. Auch wir benötigen Geld.“

Passendes Grundstück gesucht

Ein weiteres Problem, das Nicole Hielscher vor Herausforderungen stellt: die Grundstückssuche. Seit mehr als vier Jahren ist sie auf der Suche nach dem passenden Grundstück – leider ohne Erfolg. Wichtig sei, dass es sich im Umkreis von 15 Kilometern befinde, da Hielscher noch kleine Kinder habe, und dass es langfristig genutzt werden könne. „Super wäre ein Landwirt, der sich verkleinert und bereit wäre, eine Weidefläche oder Stallungen abzugeben. Vielleicht findet sich da ja jemand.“

Unterstützung

Interessierte können direkt auf das Vereinskonto spenden: Wildtierhilfe Sauerland, IBAN DE84 4645 1012 0100 0349 25. Auf der Facebook-Seite facebook.com/WildtierhilfeSauerland/ gibt es weitere Möglichkeiten zum Spenden und aktuelle Infos.

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