PuLau Reiste feiert ausgelassenen Straßenkarneval

Reiste. Op der leeven Herrjott en Pappnas hätt?“ – Das fragten sich die Verantwortlichen von PuLau Reiste am Rosenmontagmorgen direkt nach dem Wachwerden wohl auch. Pünktlich zur fünften Jahreszeit fielen nicht nur die Temperaturen wieder in den Keller, auch wurden Sturmböen für den 22. Rosenmontagsumzug in Reiste angekündigt. Wer erinnert sich nicht noch mit Schrecken an das Jahr 2016 zurück, als an dem großen Tag für alle Jecken, noch unter der Amtszeit von Thomas Trippe, wortwörtlich der Wind geritten wurde. Während in den Nachbargemeinden die Züge der Reihe nach den Sturmwarnungen zum Opfer fielen, zogen Cobbenrode und Reiste ihre Rosenmontagszüge durch und wurden mit Windstille belohnt. Das gleiche Bild bot sich auch in diesem Jahr.
Viele Städte und Gemeinden starteten aufgrund der aktuellen Wetterprognosen erst später oder sagten ihren Rosenmontagszug ganz ab. Am Ablauf hatte sich trotz des Regens, der bis 14 Uhr mit Blitz und Donner durch das Sauerland peitschte, nichts geändert: Um 14.11 Uhr setzte sich der Lindwurm an der Schützenhalle in Bewegung und der Regen hielt inne. Insgesamt hatten sich 6 Großwagen und 12 Fußgruppen für den knapp 1,5 Kilometer langen Rundkurs durch Reiste angemeldet.
Völlig unbeeindruckt von dem Wetter und voller Tatendrang zog es Jung und Alt an die B55 in Reiste, um Prinz Jan aus dem blauen Hause die Ehre zu erweisen, welcher auf seinem bunt geschmückten, Kopf stehenden Haus, thronend durch das Spalier aus Indianern, Piraten oder Clowns fuhr.
In diesem Jahr schwappte die Lust auf Rosenmontagszug auch in das benachbarte Salwey. Zum ersten Mal und sofort mit einem Großwagen dabei waren die „Jungen Wilden Salweyer“. Mit einer Musik- und Lichtanlage sowie einer Nebelmaschine an Bord hatten die jungen Damen und Herren sichtlich Spaß am Verteilen von Kamelle und Co.
Andy Bar lässt es krachen
Zum ersten Mal nach 20-jähriger Tradition wurde auch das Sicherheitskonzept in Reiste etwas modifiziert. Nachdem in den vergangenen Jahren nur Rasenmähertrecker für die Fortbewegung der Wagen zugelassen waren, wurde aber in Hinsicht auf die Sicherheit aller Zuschauer und Zugteilnehmer auf diese ab sofort verzichtet. Ab 2019 sind große Zugmaschinen, welche eine Breite von 1,25 Meter überschreiten, zugelassen. Diese Änderung, so Stefan Teutenberg, sei für die Sicherheit in den kommenden Jahren unumgänglich. „Und vielleicht“, so fügt er hinzu, „können wir damit einige neue Gruppen und Großwagen nach Reise locken. Es wäre schön, wenn wir unseren Rosenmontagsumzug in den kommenden Jahren mit noch mehr Fußgruppen und Großwagen unserem treuen Publikum präsentieren könnten.“
Nach dem Umzug zog es die Jecken dann wieder in die Schützenhalle, wo die Reister Mini´s und die Bremker Garde, mit männlicher Verstärkung, die Partyhungrigen in Stimmung brachten. Mit viel Spannung wurde auch ein Newcomer der Ballermannszene erwartet. Der „Senkrechtstarter 2018“ der Partyszene, Andy Bar, präsentierte unter anderem seine aktuelle Single „Mein Herz schlägt für den Ballermann“. Damit sang er sich nicht nur in die Herzen der Ballermann-Fans, sondern auch in die TopTen der offiziellen Ballermann-Charts im Mai 2018. Das Sauerländer Publikum blieb sich und der ursprünglichen Version aus dem Hause ZOFF „Sauerland“ treu. Andy Bar bedanke sich bei allen mit Party-T-Shirts frisch vom Ballermann und Autogrammen. Bis spät in den Abend feierten die unzähligen Jecken in der Halle oder in der eigens eingerichteten Ü30-Lounge.
Reiste vom Winde verweht? „Wir haben noch mal Glück gehabt, dass sich der Regen pünktlich zum Zug gen Ostern verabschiedete, sagte ein sichtlich erleichterter Daniel Kenter. Vorsitzender des PuLau Reiste e.V.