1. SauerlandKurier
  2. HSK
  3. Marsberg

Escape Room im Marsberger Museum: Geheimnisvollen Codes auf der Spur

Erstellt:

Von: Kristin Sens

Kommentare

Escaperoom Marsberg
Fragende Blicke und Stirnrunzeln aber auch viel Spaß im Escape Room: Die Obermarsberger Barbara, Juliane, Josefine und Michael Juckenath sowie Merle Kedziora und Christof Wiegelmann steckten die Köpfe zusammen, um die rätselhaften Briefe mit Hilfe der Ausstellung zu lösen. © Sens, Kristin

Vier verschlossene Truhen stehen auf einem Tisch, daneben versiegelte Briefe, altertümliche Schlüssel und eine große Sanduhr – drumherum stehen sechs Personen, mit fragenden und nachdenklichen Gesichtern: Werden sie alle Rätsel des Escape Rooms lösen – und wenn ja, wie schnell?

Marsberg - Die Gruppe befindet sich mitten in der Ausstellung „Mit Schwert und Kreuz – Karl der Große, Sachsen und die Eresburg“, welche das Museum der Stadt Marsberg anlässlich des Jubiläums 1250 Jahre Obermarsberg zusammengestellt hat.

Wir wollten zum Ende der Ausstellung nochmal einen besonderen Anreiz schaffen.

Museumsleiter Heiner Duppelfeld

„Wir wollten zum Ende der Ausstellung nochmal einen besonderen Anreiz schaffen“, erklärt Museumsleiter Heiner Duppelfeld. Entworfen haben den Escape Room Christine Zeitler und Tina Ohrbach. „Ich wollte etwas für die jüngeren Besucher machen“, sagt Zeitler, die durch das Jubiläumsjahr in das Museumsteam gekommen ist und in Paderborn in einer Spielwarenabteilung arbeitet. Es sei eine spontane Idee gewesen, erinnert sie sich: „Als ich zufällig bei mir zu Hause ein Sherlock-Holmes-Buch und das Ausstellungsbuch nebeneinander liegen sah, dachte ich, das könnten wir doch auch für das Museum machen.“

Briefe, Truhen und Utensilien

Sie holte eine Arbeitskollegin mit ins Boot und setzte sich mit ihr ein ganzes Wochenende zusammen, bis das Szenario stand. In nur drei Wochen setzten sie dieses dann in die Tat um: Die Briefe mit den Rätselaufgaben mussten geschrieben sowie die Truhen und alle Utensilien beschafft werden. Es sei anstrengend gewesen, habe aber auch Spaß gemacht.

Durch ihre Arbeit in der Spielwarenabteilung kannte sie die Paderborner Spieletester. Sie nahm mit ihnen Kontakt auf und lud sie ein, ihren Escape Room auszuprobieren. Die fanden es klasse. Nachdem sie in den sozialen Medien ordentlich Werbung gemacht hatte, kamen schnell die ersten Anfragen. Ende November ging es los, im Dezember haben sich bislang über zehn Gruppen der Herausforderung gestellt und alle hatten offensichtlich großen Spaß dabei, wie die Einträge im Gästebuch zeigen.

Wer hat alles mitgemacht?

Mitgemacht haben ganze Familien, Freundeskreise, „Mädelstruppen“ und auch eine Seniorengruppe. Der älteste Teilnehmer sei über 80 gewesen, so Zeitler. Die meisten seien aus Marsberg und hätten sich sehr gefreut, dass mal etwas in der Nähe ist und sie nicht so weit fahren mussten. Aber auch aus Wünnenberg oder Paderborn kamen Gruppen.

Die Ausstellung schließt zwar am 18. Dezember, der morgige Sonntag ist also die letzte Gelegenheit sie zu besuchen, aber den Escape Room kann man weiterhin buchen. Die ersten Anmeldungen seien bereits für Januar eingegangen, freut sich Zeitler. So mancher hat damit ein originelles Weihnachtsgeschenk entdeckt. „Wir haben das Spiel bewusst so konzipiert, dass es auch mit unseren eigenen Sachen gut funktioniert“, erklärt Zeitler.

Pläne für Erweiterung

Und sie verrät: „Wir haben bereits Pläne für Erweiterungen oder neue Räume.“ Der Plan des Museums-Teams, mit dem Spiel die Besucher dazu zu bringen, sich mit den Inhalten intensiver auseinander zu setzen, „mit wachen Augen“ durch die Ausstellung zu gehen, ist aufgegangen. Zeitler berichtet davon, dass eine Gruppe Tage später noch einmal angerufen habe, weil sie sich über eine Jahreszahl uneins gewesen sei.

Die Gruppe aus Obermarsberg hat inzwischen alle Schlösser knacken können und die Rätsel gelöst. Einige von ihnen haben vorher schon eine Führung durch die Ausstellung besucht, andere bringen etwas Erfahrung mit Exit Games oder Escape Rooms mit, das habe sehr geholfen, erzählen sie. „Das war sehr professionell gemacht – und es war nett, das als Familie zusammen zu machen“, sagen sie abschließend.

Anmeldung

Buchungen sind unter: https://museum-der-stadt-marsberg.de/angebote/ oder Tel. 0160/99512085 (WhatsApp) möglich.

Auch interessant

Kommentare