Kostüme zu Silvester
Die verrücktesten Silvesterbräuche gab es nicht nur im 19. Jahrhundert (siehe Artikel rechts "Männer an den Herd"), auch heute feiern die Menschen noch ausgelassen den Jahreswechsel. Deutsche Bräuche wie Feuerwerk und Bleigießen sind allen bekannt. Doch wie begrüßen eigentlich ausländische Menschen das neue Jahr? Samih El-Habet, libanesischer Abstammung aus Giershagen und Lucie Giller aus Bredelar, deren Mann Portugiese ist, berichten.
In Portugal zum Beispiel, erzählt Lucie Giller, trägt man zum Jahreswechsel hellblaue Unterwäsche – egal, ob Männlein oder Weiblein. Ein Jahr haben sie und ihr Mann Antonio de Conceicao diesen Brauch mal mitgemacht, doch "nur als Gag". Wichtiger sind da schon die zwölf Rosinen, die man sich neben die Teller legt. Diese sollen Glück bringen, eine für jeden Monat des neuen Jahres.
Apropos Essen, hiervon gibt es in Portugal an Silvester reichlich: "Oft gibt es Gambas und süßen Reis mit Zimt", erzählt Lucie Giller. Diese Gerichte wird sie höchstwahrscheinlich auch in diesem Jahr essen, denn sie feiert mit ihrem Mann in dessen Geburtsort, dem portugiesischen Marinia Grande, mit vielen Bekannten Silvester.
Sieben Leute in einem Auto
Auch beim libanesischen Neujahrsfest stehen Familie, Freunde und Bekannte im Mittelpunkt. So sehr unterscheidet sich die Silvesternacht gar nicht von der deutschen: "Genau wie in Deutschland wird um Mitternacht das Feuerwerk abgeschossen. Man geht nach draußen und in Städten hupen viele Autos. Darin sind manchmal sechs, sieben Leute", erinnert sich Samih El-Habet schmunzelnd.
Anders als die Deutschen verkleiden sich die Libanesen und maskieren sich, "wie beim Karneval. Man kann anziehen, was man möchte." Gegessen wird zur Feier des Tages viel Fleisch und viel Gegrilltes. "Hauptsache, die Familie ist dabei", so El-Habet.