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„Das ist kein Angebot - das ist eine Frechheit“: Mitarbeiter im öffentlichen Dienst wollen besseres Tarifangebot

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Von: Kristin Sens

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Trotz Schneetreibens versammelten sich rund 60 Mitarbeiter von LWL und Stadt, in der Mitte Verdi-Sekretärin Julia Schymik, um ihre Unzufriedenheit über den Stand der Tarifverhandlungen kundzutun.
Trotz Schneetreibens versammelten sich rund 60 Mitarbeiter von LWL und Stadt, in der Mitte Verdi-Sekretärin Julia Schymik, um ihre Unzufriedenheit über den Stand der Tarifverhandlungen kundzutun. © Kristin Sens

Zu einem Warnstreik hatte die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten der LWL-Einrichtungen sowie die Mitarbeiter der Stadtverwaltung in Marsberg aufgerufen, nachdem die Arbeitgeberseite in der zweiten Tarifrunde ein Angebot vorgelegt hatte, welches die Gewerkschaftssekretärin Julia Schymik als eine „Frechheit“ bezeichnete.

Marsberg – Rund 60 Mitarbeiter von LWL und Stadtverwaltung waren dem Aufruf gefolgt und versammelten sich Montagmittag auf dem ehemaligen Marktplatz, gegenüber des LWL-Haupteingangs am Weist. Bis 16 Uhr legten sie die Arbeit nieder und machten ihrem Unmut mit Ratschen, Klappern und Trillerpfeifen Luft. Auch ehemalige Kolleginnen kamen aus Solidarität.

Es sei schwierig, in der Pflege einen Streik zu organisieren, schließlich müssten die Patienten ja weiter versorgt werden, erklärte eine LWL-Mitarbeiterin. Die Gewerkschaftlerin räumte ein, dass es in Marsberg keine hohe Streikkultur gebe. Daher sei die Zahl der Teilnehmer an der Kundgebung schon ermutigend.

10,5 Prozent mehr Gehalt, beziehungsweise mindestens 500 Euro mehr hatte Verdi für eine Laufzeit von 12 Monaten gefordert. „Zugegeben, das ist eine hohe Forderung, aber ist sie nicht auch gerechtfertigt? In jeder Krise haltet ihr das Land am Laufen – und Krisen gab es seit der letzten Tarifrunde reichlich“, rief Schymik in die Runde. Der „Corona-Applaus“ ist verklungen, aber eine entsprechende monetäre Anerkennung stehe immer noch aus, sind die Gewerkschaftler überzeugt.

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