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Darum ist jetzt der Platz vor der Schützenhalle nach Karl Friedrich Hein benannt

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Von: Kristin Sens

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Karl Friedrich Hein Platz Obermarsberg
Bürgermeister Thomas Schröder und Stiftungsvorsitzende Annemijn Eschauzier enthüllten im Beisein von Großneffe Sigurd Born und Schützenoberst Sturmius Wegener (v.l.) eine Bronzetafel, die an den Stifter und Mäzen Karl Friedrich Hein erinnert. © Kristin Sens

„Es ist besonders schön, dass nun der Platz direkt vor der von ihm gespendeten Schützenhalle seinen Namen trägt“, freute sich Neffe Sigurd Born bei der Einweihung des Karl Friedrich Hein-Platzes in Obermarsberg.

Obermarsberg - Dass sein Großonkel Karl Friedrich Hein, der so viel für Marsberg und Obermarsberg getan hat, hier eine Würdigung erfahren sollte, war Sigurd Born schon lange ein Anliegen. Vor fünf Jahren, so erzählte er, habe er sich an die Stadt gewandt, ob man nicht eine Straße nach ihm benennen könne. Die Stadt habe auch postwendend geantwortet, ihm aber mitgeteilt, dass es in Obermarsberg keinen freien Platz mehr gebe.

Das Wort „Platz“ war das richtige Stichwort für Born. Er brachte in Erfahrung, wem der Platz vor der Schützenhalle gehört und nahm Kontakt mit der Schützenbruderschaft St. Peter und Paul auf. Relativ schnell habe er eine Zusage bekommen. Eigentlich sollte die Einweihung vor zwei Jahren anlässlich des 90-jährigen Jubiläums der Schützenhalle erfolgen, aber Corona vereitelte dies. „Wir haben aber die Zeit zur Verschönerung des Platzes genutzt“, so Born. So sind zwischenzeitlich Poller, Pflanzkübel und Bänke aufgestellt worden.

Sein federführender Ansprechpartner bei der Stadt Marsberg war der damalige Bürgermeister Klaus Hülsenbeck. Daher übernahm es auch der frühere Bürgermeister, ein Grußwort zu sprechen. „Das ist mir eine ganz besondere Freude und Ehre. Denn erst durch die Unterstützung von Karl Friedrich Hein und seiner Familie sind in Marsberg und Obermarsberg zahlreiche Projekte möglich geworden. Auch als ehemaliger Bürgermeister freue ich mich über die dauerhafte Verbindung“, so Hülsenbeck.

„Obermarsberg hatte eine ganz besondere Bedeutung für Karl Friedrich Hein. Mit diesem Platz wird diese Beziehung weiter verankert“, bestätigte die Vorsitzende der von ihm gegründeten Stiftung, Annemijn Eschauzier.

Wer war Karl Friedrich Hein?

Karl Friedrich Hein war 1867 in Herne am Rhein geboren. Als Mitarbeiter einer Handelsvereinigung für Steinkohle gelangte er nach Utrecht, wo er lange Zeit wohnte. Auch wenn er dort schnell zu beruflichem Erfolg und Wohlstand kam, habe er immer ein schlichtes Leben geführt, erzählte Eschauzier. „Status hatte für ihn keine Bedeutung. Werte waren ihm wichtiger.“

Bereits Johann Bernhard Hein, Karl Friedrichs Vater, habe das Kloster in Obermarsberg kaufen wollen. Als sich 2017 die Gelegenheit ergab, erwarben die Söhne Karl Friedrich und Otto das Stift, welches heute noch der Familie für regelmäßige Zusammenkünfte und als Feriendomizil dient. 1930 förderte Hein den Bau der Schützenhalle in Obermarsberg, daraufhin wurde er zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. 1938 übertrug Hein sein Vermögen einer Stiftung, die seitdem etliche kulturhistorische Projekte, wie die Sanierung des Wasserturms oder das Kloster Bredelar, unterstützt hat.

Seinem Großneffen Sigurd Born, der in Marsberg aufgewachsen ist und zur Schule ging, ist es vor allem zu verdanken, dass die Verbindung zwischen Utrecht und Obermarsberg nicht abreißt. Auch aus eigenen Mitteln unterstützt Born, der inzwischen in Hamburg lebt, Vorhaben vor Ort, wie zum Beispiel Anschaffungen des Museums. Er habe seinem „Öhme“ keine bessere Ehre erweisen können, als sich für diesen Platz einzusetzen, versicherte Eschauzier.

„Passender kann es doch gar nicht sein, als dass dieser neu gestaltete Platz nach Karl Friedrich Hein benannt wird“, freute sich auch Bürgermeister Thomas Schröder. Nachdem Pastor Christian Elbracht dem Platz seinen Segen gegeben hatte, wurden gemeinsam durch den Bürgermeister und die Stiftungsvorsitzende ein Bronzerelief mit dem Konterfei des Stifters an der Schützenhalle enthüllt. Zusammen mit dem Straßenschild hält es nun die Erinnerung an Karl Friedrich Hein wach.

Der Schützenverein Obermarsberg nutzte die gesellige Zusammenkunft im Anschluss für einige Ehrungen. Am Abend folgten ein großer Zapfenstreich und ein Festball.

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