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Einsatz in Südafrika: Sauerländer will sozial schwächeren Kindern helfen

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Von: Marco Twente

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Roman Lefarth geht für zehn Monate nach Gqueberba in Südafrika.
Roman Lefarth geht für zehn Monate nach Gqueberba in Südafrika. © privat

Ob Turnen, Fußball, Kraftsport oder Taekwondo – Sport war schon seit frühester Kindheit seine Leidenschaft. Nun möchte Roman Lefarth diese Passion auch sozial schwächeren Menschen ermöglichen und damit zugleich einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten. Deshalb geht der Medeloner im Rahmen eines sportbezogenen Bundesfreiwilligendienstes für zehn Monate nach Gqueberba in Südafrika, um Kindern und Jugendlichen zu einem gesünderen und aktiveren Lebensstil zu verhelfen.

Medelon – Ein bisschen aufgeregt sei er schon, berichtet der 18-jährige Sauerländer, der gerade sein Abi in Verbindung mit einer Ausbildung zum staatlich geprüften Freizeitsportleiter am Berufskolleg Olsberg „gebaut“ hat.

Am 1. September ist es soweit, dann startet der Flieger Richtung Südafrika in die Millionenstadt Gqueberba (ehemals Port Elizabeth). „Das ist ein völlig neuer Lebensabschnitt“, weiß Lefarth, der später einmal eine Laufbahn in der Osteopathie (Alternativmedizin) anstrebt. Denn nicht nur der Sport interessiert ihn, sondern auch Ernährung und die Physiologie. „Der Sport fasziniert mich einerseits, da er den Körper und die Psyche fit hält. Andererseits bietet er die Möglichkeit, den Teamgeist sowie die Kooperations- und Kommunikationsfähigkeiten auszubauen. Zusätzlich kann das Verantwortungs- und Selbstbewusstsein sowie das emotionale Wohlbefinden gestärkt werden“, so der Medeloner.

Genau das möchte der Sportler Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 17 Jahren in Südafrika vermitteln: „Dort leben viele Kinder und Jugendliche unterhalb der Armutsgrenze. Für diese ist der Zugang zu Sport, wie wir ihn beispielsweise vom Schulsport kennen, keine Selbstverständlichkeit, seitdem es 1994 aus dem Unterrichtsplan gestrichen wurde.“ In Zeiten der Pandemie habe es junge Menschen noch schwerer getroffen.

„Jeder Geldbetrag, sei er noch so klein, bringt mich ein Stück näher an mein Ziel.“ 

Roman Lefarth will sozial schwachen Kindern und Jugendlichen in Südafrika helfen

Daher möchte er den Kindern und Jugendlichen mit seiner Erfahrung aus Freizeitsport und beruflicher Ausbildung „etwas zurückgeben“ und „mit Sport Leben verändern“. Besonders wichtig ist ihm dabei die Tatsache, dass im Sport kein Teilnehmer privilegiert ist – egal welcher Herkunft oder Hautfarbe. „Dieser Effekt hat mich bereits während meiner Praktika und sportlichen Aktivitäten begeistert“. So habe Sport eine enorme Bedeutung für das soziale Miteinander jenseits von Privilegien und sozialer Herkunft, so Lefarth, der sich über verschiedene Aufbauseminare auf das Abenteuer vorbereitet.

Im Einsatz ist er für United Through Sport, die mit der Wohltätigkeitsorganisation Open Door International e.V. kooperieren. Über die Organisation laufen auch die Aufbauseminare, in denen die Teilnehmer im Juni/Juli auf ihre Aufgabe vorbereitet werden. Im Mittelpunkt stehen dabei, so Lefarth, drei Stufen: die „normale“ sportliche Aktivität mit gleichzeitiger Förderung unter anderem der Psyche/Körper oder Teamfähigkeit. Zweiter Punkt sei die Förderung von Bildung durch Sport (Unterstützung zum Beispiel durch Sportstipendien). Zugleich werde Lefarth Nachhilfe in Mathe und Englisch an Schulen, ebenso wie Aufbaukurse zu Themen wie Aufklärung, HIV oder Gewalt geben. „Also Themen, die normalerweise nicht angesprochen werden.“

Mit seiner Tätigkeit trage er zu einem Programm von United Through Sport bei, das jährlich rund 18.000 Kinder und Jugendliche in verschiedenen Entwicklungsländern erreiche, um sozial schwächere Menschen in verschiedenen Bereichen zu fördern.

Auf das Projekt sei Lefarth über die Internetseite von weltwärts (entwicklungspolitischer Freiwilligendienst) gestoßen. Für Südafrika habe er sich entschieden, weil er sich erhofft, neue Orte, Menschen und Mentalitäten kennenzulernen, um sein kulturelles Verständnis auszubauen und seinen Horizont zu erweitern. Untergebracht werde er an den jeweiligen Einsatzorten: Grundschulen oder Freien Schulen.

Bereits jetzt blickt Roman Lefarth gespannt auf seine Zeit in Südafrika. Ein bisschen Angst vor Gewalt und Corona habe er schon, die Freude überwiege jedoch. Immerhin hat der Sauerländer ein Ziel vor Augen: „Mit Sport Leben zu verändern.“

Bitte um Spenden: Das Projekt wird zu 75 Prozent vom Bund getragen, die restlichen 25 Prozent muss der Teilnehmer aufbringen. Daher bittet Roman Lefarth die Bevölkerung um Unterstützung, um sein Ziel zu verwirklichen: „Jeder Geldbetrag, sei er noch so klein, bringt mich ein Stück näher an mein Ziel.“ Kontoinhaber: Open Door International e.V., IBAN: DE36 3705 0198 1933 0764 89, BIC: COLSDE33XXX, Sparkasse Köln Bonn, Verwendungszweck: Spende weltwärts Einwerber: Roman Lefarth

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