Ist der Wolf zurück im HSK? Landesamt bestätigt Sichtungen im Raum Medebach

Anfang März gab es im Raum Medebach mehrere vermeintliche Wolfssichtungen. Jetzt steht fest: Es war tatsächlich ein Wolf. Das bestätigte nun das zuständige Landesamt. Was ein Förster aus der Region dazu sagt.
Medebach – Anfang März dieses Jahres ging in der Region ein Video viral: Es zeigt einen vermeintlichen Wolf, der sich unmittelbar am Wegesrand aufhält und dann in aller Seelenruhe einige Meter in den Wald läuft. Drei Forstwirte waren früh am Morgen bei Medebach-Medelon mit dem Auto auf dem Weg zur Arbeit, als ihnen das Tier begegnete. Erst als das Auto anhielt, suchte das Tier endgültig das Weite. Mittlerweile steht fest: Ja, es war ein Wolf. Das bestätigte das zuständige Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv).
„Meine Mitarbeiter haben den Wolf zuerst nur ganz kurz gesehen. Im Anschluss riefen sie mich sofort an. Im Schnee konnten wir das Fährtenbild noch erkennen. Da war der Wolf jedoch schon längst wieder weg“, blickt Sebastian Kuhlmann vom Forstbetriebsbezirk Glindfeld im Gespräch mit dem SauerlandKurier zurück. „Einige Minuten später, als ich selbst schon nicht mehr vor Ort war, sind meine Mitarbeiter weitergefahren – und sind dem Tier nochmal begegnet. Da haben sie den Wolf vor die Kamera bekommen und das Video aufgenommen, das im Anschluss überall kursierte. Das war im Prinzip unsere komplette Wolfsbegegnung.“
Weitere Beobachtung vor Dreislar
Ungefähr 500 Meter vor Dreislar wurde nicht mal eine Stunde später eine ähnliche Beobachtung gemacht: Ein Wolf soll sich auf der Kreisstraße zwischen Medelon und Dreislar bewegt haben.
Für Förster Sebastian Kuhlmann stand sofort fest: Es war definitiv ein Wolf und es war auch definitiv ein und derselbe. „Medelon und Dreislar liegen Luftlinie drei, vier Kilometer auseinander. Also war es eigentlich klar“, erläutert Kuhlmann.
Es gibt häufig diese ganze Stimmungsmache gegen Wölfe. Für mich ist es eine ganz sachliche Feststellung – nicht mehr und nicht weniger.
Bedenken, dass der Wolf in die Region zurückkehrt, hat er nicht: „Das Tier ist bei uns hier eigentlich nur durchgezogen. Es gibt häufig diese ganze Stimmungsmache gegen Wölfe. Für mich ist es eine ganz sachliche Feststellung – nicht mehr und nicht weniger.“
Zahl der Wolfsnachweise
Das Lanuv weist auf seiner Internetseite die Zahl der Wolfsnachweise aus. In diesem Jahr waren es bis zum 1. Mai 39, zuletzt in Kierspe im Märkischen Kreis. Zudem tauchten Wölfe unter anderem in den Kreisen Euskirchen, Coesfeld und Viersen, in der Stadt Mönchengladbach – und eben im Hochsauerlandkreis in Medebach auf. 2022 waren es 161, im Jahr davor 188 Nachweise.