Hellohquelle in Titmaringhausen geht ans Trinkwassernetz

Titmaringhausen. Der Ortsteil Titmaringhausen wird durch die neu erschlossene Trinkwasserquelle „Hellohquelle“ seit Mitte Oktober versorgt. Vorangegangen waren eine Machbarkeitsstudie im Jahr 2012, Probemessungen der provisorisch geöffneten Quelle im Jahr 2013 und der Beschluss in den politischen Gremien zur Neuerschließung der Quelle im Jahr 2014. Die konkrete bauliche Umsetzung erfolgte anschließend ab dem Frühjahr 2015.
Die neue Quelle wird neben dem benötigten Trinkwasser für den Ortsteil Titmaringhausen auch zur Versorgung der übrigen Ortsteile der Grafschaft beitragen. Hierfür wurde neben der Quelle ebenfalls der im Jahr 1927 erbaute Hochbehälter Titmaringhausen saniert beziehungsweise mit einer neuen Vorkammer versehen.
Nach Abbruch der alten Vorkammer wurde der alte Wasserbehälter mittels PE-Platten neu ausgekleidet. Ebenfalls erfolgte neben der vollständigen Erneuerung der Rohrleitungstechnik auch eine Erneuerung der Elektroinstallation, der Mess- und Regeltechnik sowie der Einbau einer Lüftungsanlage. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten ist der Hochbehälter Titmaringhausen auf dem Stand eines Neubaus.
Im Zuge der Quellsanierung wurden in Handarbeit die wasserführenden Schichten freigelegt und mit einer neuen Staumauer nebst Beton- und Tonabdichtung eingefasst. Ebenfalls erneuert wurde der Quellsammelschacht, wo erstmalig für den Bereich der Hansestadt Medebach ein PE-Fertigteil als Sammelschacht eingebaut wurde.
Hervorragende Wasserqualität
Die Planung und Ausführung der Maßnahmen erfolgten in enger Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde und dem Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises, die das Gesamtprojekt positiv begleitet haben.
Zur Onlineüberwachung des gewonnenen Rohwassers wurden Sonden für die Messung des PH-Wertes, der Trübung und der Leitfähigkeit eingebaut. Diese Daten werden ständig an das zentrale Prozessleitsystem des Wasserwerkes übersandt und unterliegen einer automatisierten Überwachung, die bei Störfällen die Rufbereitschaft des Wasserwerkes informiert. Neben der Überwachung des Quellwassers dient die automatisierte Beigabe von Chlor als Barriere und zum Schutz vor einer, wenn auch unwahrscheinlichen, Verkeimung des Trinkwassers.
Nach Feststellung der Wasserqualität, die als hervorragend eingestuft wurde, wurde die Quelle zur Netzeinspeisung freigegeben.
Die wesentliche Planung und Ausführung sämtlicher Gewerke wurde durch den Bauingenieur (FH) Matthias Koch und Wassermeister Valeri Helfrich von den Stadtwerken Medebach AöR aufgestellt und überwacht.
"Maßnahme ist ein Meilenstein"
Bürgermeister Grosche bescheinigt allen Beteiligten die nachhaltige Ausführung des Gesamtprojektes. Diese Maßnahme stelle einen Meilenstein auf dem Weg zur Erhöhung des ortsnahen Eigenwassergewinnungspotenzials dar und sei beispielhaft dafür, was mit Hartnäckigkeit und kreativen Ideen alles erreicht werden kann.
Insbesondere gelte der Dank den Flächeneigentümern der Quelle, Christoph Frese, und des Hochbehälterstandortes, Christel Große, die durch den Abschluss von langlaufenden Pachtverträgen die wasserwirtschaftliche Erschließung erst ermöglicht hätten.
Im Übrigen, so heißt es seitens der Stadtwerke, wurden in den letzten Jahren erhebliche Investitionen, insbesondere in die Sanierung von Hochbehältern, durch die Stadtwerke Medebach getätigt. Die Gewinnung, Speicherung und Verteilung von Trinkwasser gehöre zu den unverzichtbaren Lebensadern, die das Zusammenleben in einer Stadt erst möglich macht.
Die Tief- und Hochbauarbeiten sowohl an der Quellfassung als auch am Hochbehälter Titmaringhausen wurden durch die Bauunternehmung Knoche ausgeführt. Die Behälterinnensanierung erfolgte durch die Spezialfirma BKU, Lampertheim. Die Edelstahlarbeiten erledigte die Firma Paul Köster, Medebach. Die Elektro- und Rohrleitungsarbeiten wurden durch die Mitarbeiter der Stadtwerke Medebach ausgeführt.