Lichter dürfen wieder leuchten: So wollen Kommunen auch zukünftig Energie sparen

Das Licht geht wieder an, wenn die Kirchen und Kommunen es so wollen. Die Energieeinsparverordnung ist ausgelaufen. Konkret bedeutet das: Ab sofort können öffentliche Einrichtungen auf alle Maßnahmen verzichten und ihre Gebäude, Denkmäler, Wahrzeichen und Kirchen nach Einbruch der Dunkelheit wieder anstrahlen sowie die Mindestraumtemperatur in öffentlichen Arbeitsstätten erhöhen.
Meschede – Der SauerlandKurier verschafft einen Überblick.
Werden die Gebäude und Denkmäler seit dem Ende der Energieeinsparverordnung wieder im vollen Umfang angestrahlt?
In den Städten Meschede und Olsberg sowie in der Gemeinde Bestwig werden Gebäude, die üblicherweise per so genannter „Sonderbeleuchtung“ angestrahlt werden – im Regelfall Kirchen und Denkmäler – seit wenigen Tagen wieder in der üblichen Form beleuchtet. In Marsberg wird der Bilsteinturm ab diesem Wochenende wieder beleuchtet.
Auch in Willingen wird nach Wegfall der Energiesparverordnung die Beleuchtung im öffentlichen Straßen- und Verkehrsraum wieder in der bisherigen Weise praktiziert. „Das Sparpotential war in unserer Gemeinde in diesem Bereich sowieso nur sehr eingeschränkt, weil wir wenig Effektbeleuchtung im öffentlichen Raum haben“, so Willingens Bürgermeister Thomas Trachte. In Brilon hingegen werden städtische Gebäude grundsätzlich nicht angestrahlt.
Das Sparpotential war in unserer Gemeinde in diesem Bereich sowieso nur sehr eingeschränkt, weil wir wenig Effektbeleuchtung im öffentlichen Raum haben.
Allerdings werden die Kirchen im gesamten Dekanat Hochsauerland-Ost (Bigge-Olsberg, Brilon, Marsberg, Medebach-Hallenberg und Winterberg) und Pastoralverbund Meschede Bestwig wieder beleuchtet.
Welche weiteren Maßnahmen zum Energiesparen laufen aus?
Für die kommunalen Gebäude – Schulen und Kindergärten waren ohnehin ausdrücklich von der Energieeinsparverordnung ausgenommen – gelten die bisherigen Regelungen nicht mehr.
Welche Energiesparmaßnahmen bleiben noch bestehen und warum?
Die Stadt Brilon wird versuchen, die getroffenen Energiesparmaßnahmen weiter anzuwenden. Damit kann das Ziel der Energieeinsparung weiter verfolgt werden. „Die Mitarbeiter wurden zur Energieeinsparung angehalten und sensibilisiert. So sollen die Heizkörper in den Büros im Regelfall auf eine konstante Gradzahl von maximal 19 Grad eingestellt werden. Zudem ist in Besprechungsräumen versucht worden, möglichst auf eine Beheizung zu verzichten, sofern eine Benutzung nicht vonnöten war. Diese Maßnahmen sind weiterhin sinnvoll“, so die Stadt Brilon.
Die Mitarbeiter wurden zur Energieeinsparung angehalten und sensibilisiert. So sollen die Heizkörper in den Büros im Regelfall auf eine konstante Gradzahl von maximal 19 Grad eingestellt werden. Zudem ist in Besprechungsräumen versucht worden, möglichst auf eine Beheizung zu verzichten, sofern eine Benutzung nicht vonnöten war. Diese Maßnahmen sind weiterhin sinnvoll.
Auch in Marsberg werden die Nutzer der städtischen Gebäude sowie Mitarbeiter der Stadt Marsberg gebeten, sich weiterhin ressourcenschonend und energiesparend zu verhalten und auch entsprechend zu handeln. Hier werde auf Vertrauen und Freiwilligkeit gesetzt.
In Willingen erfolgt die Beheizung von Räumen in öffentlichen Gebäuden ebenfalls mit der gebotenen Sparsamkeit. Allerdings können die Temperaturen bei Bedarf erhöht werden: „Die Zimmertemperatur in Arbeitsräumen war mit 19 Grad meiner Meinung nach sehr niedrig festgelegt; hier praktizieren wir in Zukunft etwas höhere Temperaturen zwischen 20 und 21 Grad“, betont Willingens Bürgermeister.
Die Kirchen dürfen wieder geheizt werden. Das wird in den Pastoralverbünden im ganzen Verbreitungsgebiet individuell und nach Bedarf entschieden.
Während der Krise wurden diese Temperaturen nochmal auf 8 Grad Grundtemperatur und 12 Grad während der Gottesdienste gesenkt. Hiermit haben wir nicht nur einen Beitrag zur Energieeinsparung geleistet, sondern auch unseren Gottesdienstbesuchern – insbesondere den Älteren und Erkrankten – einiges abverlangt. Dafür sprechen wir allen Mitchristen nochmals unseren herzlichen Dank aus.
Die 17 katholischen Kirchengemeinden im Pastoralen Raum Marsberg haben sich vergangenes Jahr gemeinschaftlich für die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen ausgesprochen, um einen Beitrag in der drohenden Energiekrise zu leisten. „In den Kirchen wurde auch schon vor der Energiekrise vergleichsweise wenig geheizt. Bei einer Mindesttemperatur von 10 Grad zur Vermeidung von Feuchtigkeit, Schimmel und anderen kältebedingten Schäden im Gebäude wurden lediglich zu den Gottesdienstzeiten die Temperaturen auf circa 15 Grad angehoben. Während der Krise wurden diese Temperaturen nochmal auf 8 Grad Grundtemperatur und 12 Grad während der Gottesdienste gesenkt. Hiermit haben wir nicht nur einen Beitrag zur Energieeinsparung geleistet, sondern auch unseren Gottesdienstbesuchern – insbesondere den Älteren und Erkrankten – einiges abverlangt. Dafür sprechen wir allen Mitchristen nochmals unseren herzlichen Dank aus. Mit Auslaufen der Energiesparverordnung sind wir zu Ostern auch hier zu den früheren Temperaturen zurückgekehrt. Eine fortlaufende Betrachtung von Energiesparmöglichkeiten auch für die künftigen Winter wird aber weiter Thema in den kirchlichen Gremien bleiben“,
Mit Blick auf die wärmeren Temperaturen spielen Temperaturbegrenzungen allerdings derzeit ohnehin keine wichtige Rolle mehr in den Kommunen, da die Heizperiode vor dem Abschluss steht. Welche Vorgaben in den Städten Meschede, Brilon, Marsberg und Olsberg sowie in den Gemeinde Bestwig und Willingen für den kommenden Herbst und Winter gelten werden, bleibt noch abzuwarten.
Welche Pläne zum Energiesparen werden sonst noch umgesetzt?
Insgesamt werden in der Gemeinde Willingen auch weiterhin große Anstrengungen unternommen, um Energie zu sparen. Insbesondere werde bei dem Neubau oder den Unterhaltungs- beziehungsweise Sanierungsmaßnahmen an öffentlichen Gebäuden auf Energieeffizienz und den möglichst weitgehenden Einsatz erneuerbarer Energien geachtet.
Die Energiesparverordnung war als Sofortmaßnahme zur Vermeidung von Versorgungsnotständen sicherlich sinnvoll; allerdings gehen die Anstrengungen und Überlegungen zum Energiesparen vor dem Hintergrund der Ressourcenknappheit, der Versorgungssicherheit und dem Klimaschutz in unserer Gemeinde auch in Zukunft viel weiter.
Willingen verstärke auch seine Bemühungen im Bereich des Klimaschutzes (Stichwort Klimaschutzkonzept). Dazu gehören zum Beispiel die Schaffung von klimaschützenden Bauvorschriften für private Gebäude durch entsprechende Festlegung in den Bebauungsplänen, Naturschutzmaßnahmen, Maßnahmen im Bereich des öffentlichen Verkehrsim Bereich der Ver- und Entsorgung.
„Die Energiesparverordnung war als Sofortmaßnahme zur Vermeidung von Versorgungsnotständen sicherlich sinnvoll; allerdings gehen die Anstrengungen und Überlegungen zum Energiesparen vor dem Hintergrund der Ressourcenknappheit, der Versorgungssicherheit und dem Klimaschutz in unserer Gemeinde auch in Zukunft viel weiter“, ergänzt Thomas Trachte.