Sekundarschule abgelehnt

Das vorgezogene Anmeldeverfahren, dass die Stadt Meschede im Zeitraum vom 8. bis 13. Februar veranlasst hat, brachte ein klares Ergebnis gegen die Sekundarschule am August-Macke-Schulzentrum zutage.
Nur 32 Anmeldungen wurden für die Errichtung einer Sekundarschule abgegeben, erforderlich wäre eine Mindestgröße von 75 Anmeldungen gewesen.
„Das ist ein offenkundiges Ergebnis. Die Welt geht weiter, auch in der Bildungslandschaft. Die Eltern haben für sich eine andere Entscheidung getroffen, die wir respektieren“, bilanzierte Meschedes Bürgermeister Uli Hess das deutliche Resultat. Auch wenn man sich in Rat und Verwaltung ein anderes Ergebnis gewünscht hätte, „werden wir mit den nun geschaffenen Tatsachen arbeiten und unsere weitere Schulorganisation darauf einstellen“, so Hess. Informationsabende für Eltern und Lehrer hätten zwar im Vorfeld sensibilisiert, aufgeklärt und die Vorteile einer Sekundarschule deutlich hervorgehoben, jedoch letztlich nicht ausgereicht, sich für die neue Schulform zu entscheiden. Eine weitere Ursache für den fehlenden Rückhalt liege sicherlich auch darin begründet, dass in Meschede kein ähnlicher Druck wie etwa in der Gemeinde Bestwig dahinterstecke, da es nicht um die Sicherung des Standortes als solchen gehe.
Nach wie vor sei man aber davon überzeugt, dass eine Sekundarschule am August-Macke-Schulzentrum ein hervorragendes pädagogisches Angebot bieten würde und die Sekundarschule die Antwort auf den demografischen Wandel sei, betonte Hess.
Eltern sorgen sich um „Experimentierkind“
„Eltern sträuben sich gegen den gebundenen Ganztag und wollen ihr Kind nicht als Experimentierkind sehen. Es ändert sich daher nichts, das dreigliedrige Schulsystem bleibt bestehen. Mittelfristig wird die Schulform weitergeführt, es gibt keine Existenzängste“, so Gisela Bartsch, Leiterin des Fachbereichs Generation, Bildung und Freizeit. Uli Hess betonte, dass wenn die Eltern der aktuellen Viertklässler nun für ihre Kinder eine andere Entscheidung getroffen haben, dies ein Votum sei, das man als Schulträger akzeptieren müsse. Gleichzeitig offenbare das Verfahren, das das Land NRW zur Gründung einer Sekundarschule vorschreibe, aber auch ein Spannungsfeld. Ein Elternjahrgang entscheidet über die langfristige Schulorganisation einer Kommune. Dies bedeute bei der Schulorganisation ein Demokratie- und Mitwirkungsdefizit, gab der Bürgermeister zu Bedenken.
„Die Stadt Meschede stellt sich nun der Herausforderung, die schulische Zukunft im Rahmen der bestehenden Schulorganisation zu gestalten. Wir werden weiterhin das Gespräch mit dem Stadtrat, der Bezirksregierung Arnsberg und den heimischen Schulen suchen. Schulentwicklung kann nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen“, so Uli Hess. (Von Claudia Metten, meschede@sauerlandkurier.de)