Stadt Meschede macht auf wachsende Müllberge in der Innenstadt aufmerksam

Meschede – Es ist ein beeindruckender kleiner Berg, der sich angesammelt hat: Eine Woche lang hat das Team des Integrierten Baubetriebshofs (IBB) Abfälle aufgeschichtet, die bei der Reinigung der Mescheder Innenstadt zusammengekommen sind. „Gut zehn Kubikmeter werden es sein“, schätzt IBB-Leiter Marc Böhm, „und das Woche für Woche.“
Wobei: Ein Feiertag war in der „Sammel-Woche“ enthalten – „und auch die Schulen waren noch nicht wieder im Normalbetrieb“, sagt Willi Mertens, der gemeinsam mit seinen Kollegen Ferdinand Eickelmann und Klaus Gerwinat in der Mescheder Innenstadt in Sachen Sauberkeit unterwegs sind. Will heißen: Der wöchentliche Müllberg könnte durchaus noch wachsen. Das IBB-Team leert in den Morgenstunden die Abfallbehälter in der Innenstadt, „und natürlich nehmen wir auch den Abfall mit, der so herumliegt – zum Beispiel neben Sitzbänken“, erläutert Ferdinand Eickelmann.
Die Beobachtung des IBB-Teams: „Seit zwei bis drei Jahren nimmt die Abfallmenge in der Innenstadt immer weiter zu“, betont Ferdinand Eickelmann, „und seit Corona ist es noch einmal deutlich mehr geworden.“ Der Löwenanteil dabei: Verpackungsmaterialien. „Kaffeebecher, Einwegverpackungen, Pizzakartons – und manchmal ist auch Hausmüll mit dabei“, so Willi Mertens. Wahrscheinlich sehe der einzelne Besucher gar nicht, welche Mengen auf diese Weise insgesamt zusammenkommen: „Wir fangen morgens um 6 Uhr an und um 8 Uhr ist der Abfall weg – wenn die Leute aus dem Haus gehen, ist alles sauber.“
Abfallgebühren könnten steigen
In der Mescheder Innenstadt gibt es an vielen Stellen Abfallbehälter – und das sei auch bewusst so eingerichtet, unterstreicht Marc Böhm: „Wir wollen es den Menschen möglichst leicht machen, ihre Abfälle korrekt zu entsorgen.“ Insofern sei es auch völlig richtig, diese Mülleimer zu nutzen.
Auf der anderen Seite müsse man sich aber auch darüber im Klaren sein, dass solche – im wahrsten Sinn des Wortes – Müllberge Probleme mit sich bringen. Zum einen verursacht die sachgerechte Beseitigung Kosten - die dann per Abfallgebühr auf alle Gebührenzahlerinnen und –zahler umgelegt werden müssen. Und zum anderen seien steigende Müllmengen für die Umwelt eine Herausforderung – Marc Böhm: „Am besten ist es, wenn Müll erst gar nicht entsteht.“
Gerade im Bereich des Verpackungsmülls hat jeder Einzelne die Möglichkeit, Müll zu vermeiden: Der „coffee to go“ kann statt in den Einwegbecher in einen mitgebrachten Thermobecher gefüllt werden, Einkäufe müssen nicht noch separat in Plastikfolie gewickelt sein oder der Burger nicht in einem Pappkarton liegen, der meist direkt im Umfeld des Imbisses weggeworfen wird. Marc Böhm: „Wer Müll vermeidet, entlastet die Abfallgebühren und die Umwelt gleichzeitig.“ Das Team des IBB hofft deshalb, dass künftig Speisen wieder verstärkt im Lokal verzehrt und nicht mitgenommen werden. Ein Lob haben die „Stadtsoldaten“ zudem für die Menschen parat, die in Meschede mit ihrem Vierbeiner unterwegs sind – Ferdinand Eickelmann: „Seitdem es die Beutelspender gibt, sind Hundehaufen in der Innenstadt kein großes Thema mehr.“