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Wasserhochbehälter untersucht

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Gunther Kotthoff vom Heimatbund demonstriert die Schwimmer-Technik, die verwendet wurde, um den Wasserstand zu regulieren.  Foto: Andre Sonntag
Gunther Kotthoff vom Heimatbund demonstriert die Schwimmer-Technik, die verwendet wurde, um den Wasserstand zu regulieren. Foto: Andre Sonntag

Um den historischen Wasserhochbehälter an der Mescheder Hochstraße aus dem Jahr 1895 begehbar zu machen (wir berichteten), überprüfte jetzt der Student Thomas Bartz von der Universität Bochum mit seinem Betreuerteam das Denkmal mit einem 3D-Laser-Scanner, um Erkenntnisse über die Bausubstanz zu erhalten.

Etwa vier Stunden lang musste mit dem Laser gescannt werden, bis insgesamt eine Milliarde Bildpunkte aufgenommen worden waren, um später ein dreidimensionales Ebenbild des Behälters, welches dann Aufschluss über die Baufälligkeit des Gebäudes geben kann, am PC zu erzeugen.

"Bis die 30 verschiedenen Standorte ausgewertet und zusammengefügt sind, werden jedoch drei bis sechs Monate vergehen", verriet Gunter Kotthoff vom Heimatbund. "Nach der Auswertung und den ermittelten Ergebnissen werden wir uns über das weitere Vorgehen Gedanken machen", so der Vermessungsingenieur im Ruhestand weiter.

Betritt man den historischen Wasserhochbehälter, hat man den Eindruck, man befindet sich in einer Tropfsteinhöhle. Etliche Stalaktiten mit Längen von bis zu 40 Zentimetern hängen von der 3,65 Meter hohen Gewölbedecke herab. Wasserspuren an den Wänden kennzeichnen den Wasserhöchststand von etwa 2,92 Meter, der zur Zeiten der Nutzung erreicht worden war. Rund 380 Kubikmeter Wasser konnte in dem Behälter gespeichert werden, um Versorgungsspitzen abzufangen. "Wir gehen davon aus, dass der Behälter seit 10 bis 15 Jahren nicht mehr genutzt worden ist - genau wissen wir es momentan aber noch nicht", so Kotthoff. Was man aber aus Überlieferungen genau weiß, ist, dass der Wasserhochbehälter bereits bei seiner Inbetriebnahme am 24. Juli 1895 für Schlagzeilen in Meschede sorgte. Die Mescheder Bevölkerung stempelte den Behälter damals schon als "Windei" ab, da es nämlich drei Tage dauerte, bis das erste Wasser durch eine verstopfte Wasserleitung bedingt in das Bassin plätscherte.

Wunsch des Heimatbundes und der Stadtheimatpflegerin Dr. Ottilie Knepper-Babilon ist es, den Wasserhochbehälter als Besucherinformationszentrum zum Thema "Wasser" nutzbar zu machen.

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