Sachschäden und Geld kann man ersetzen, aber wenn Menschen gefährdet sind, hört es auf.
Die Schließung von SB-Standorten – bei zu großem Risiko für Menschen – wurde im Zuge der Schutzmaßnahmen ebenfalls nicht ausgeschlossen und ist nun nach dem erneuten Vorfall in die Tat umgesetzt worden. Betroffen davon ist unter anderem der gesprengte Geldautomat am Rewe-Markt in Schmallenberg, der nicht wieder in Betrieb genommen werde. Denn „Sachschäden und Geld kann man ersetzen, aber wenn Menschen gefährdet sind, hört es auf“, sagt Frank Segref, Pressesprecher der Volksbank Sauerland, in aller Deutlichkeit.
Die vermehrten Sprengstoff-Attacken gegen Geldautomaten sorgen jedenfalls auch bei unserem Lesern für Gesprächsstoff. So erreichte uns ein Vorschlag, Geldautomaten doch zukünftig an Polizeistationen zu errichten. So könne man die Täter gleich dingfest machen.
Allein im vergangenen Jahr habe es vier Geldautomaten-Angriffe im Hochsauerlandkreis – in Bestwig, Meschede, Voßwinkel und Medebach – gegeben. Nun also die Sprengung in Schmallenberg, die ein Anwohner am vergangenen Samstag um 2.44 Uhr über den Notruf bei der Polizei gemeldet hatte. Dabei habe er laut Polizei geschildert, wie drei Täter in einem dunklen BMW-Kombi vom Tatort an der Straße „Unterm Werth“ in Richtung Schmallenberg-Fleckenberg (B236) geflüchtet seien. Eine Fahndung nach dem Fahrzeug war erfolglos geblieben.
Nach ersten Ermittlungen wurde ein fünfstelliger Betrag erbeutet. Am Samstagmorgen war ein spezialisiertes Spurensicherungsteam aus Dortmund angereist, wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage von sauerlandkurier.de berichtete. Bei den Ermittlungen gehe es auch um mögliche Spuren zu ähnlich gelagerten Delikten in Nordrhein-Westfalen, wo das Landeskriminalamt im Jahr 2022 mehr als 150 Sprengangriffe verzeichnete. So wurden erst vor einigen Tagen mehrere Männer, die in Kierspe einen Geldautomaten gesprengt hatten, nach einer Verfolgungsjagd über 40 Kilometer mithilfe einer Wärmemildkamera eines Polizeihubschraubers gefasst. Es handelt sich bei den Tatverdächtigen um drei junge Männer aus den Niederlanden. „Wir haben das Phänomen, dass niederländische Tätergruppen nach Deutschland einreisen und über hochmotorisierte Fahrzeuge verfügen“, so Polizeipressesprecher Sebastian Held zu den Sprengungen von Geldautomaten in Deutschland. Ob ein Zusammenhang zwischen den Taten in Kierspe und in Schmallenberg besteht, konnte die Polizei allerdings nicht sagen.