Nach der NRW-Landtagswahl 2022 im HSK: Nichts geht über die Listenplätze

Die Direktmandate waren bei der Landtagswahl 2022 im HSK eine klare Sache für die CDU. Zwei andere Kandidaten durften leise auf einen Umweg nach Düsseldorf über die Zweitstimmen hoffen - am Ende vergeblich.
Hochsauerlandkreis (HSK) - Allen voran Frank Neuhaus aus dem Wahlkreis HSK I für Arnsberg, Eslohe, Schmallenberg und Sundern konnte sich Hoffnungen machen, über seinen Listenplatz 25 in den Landtag nach Düsseldorf zu kommen. Doch das enttäuschende Wahlergebnis der Sozialdemokraten wirkte sich auch negativ auf Neuhaus‘ Chancen aus. Am Ende war mit Listenplatz 25 nichts zu holen; es schaffen nur die SPD-Kandidaten mit einschließlich zum Landeslisten-14. nach Düsseldorf.
Ebenfalls mit leiser Aussicht auf einen Platz im Düsseldorfer Landtag ist Jürgen Antoni aus dem Wahlkreis HSK I für die AfD ins Rennen gegangen. Aber auch hier ist es nichts geworden. Antoni lag auf Listenplatz 25, die Landesliste zog aber nur bis Platz 12.
So bleibt es also dabei, dass „nur“ die jeweiligen Direktkandidaten der CDU, Klaus Kaiser und Matthias Kerkhoff, für die beiden Wahlkreise HSK I und HSK II in den Landtag in Düsseldorf einziehen.
Landtagswahl NRW 2022 im HSK: Blick auf die Ergebnisse in den Städten und Gemeinden im HSK I
Ein Blick auf die Zahlen aus den Städten und Gemeinden im HSK zeigt, wie unterschiedlich die Ergebnisse zum Teil waren.
Im HSK I waren es vor allem die Stadt Schmallenberg und die Gemeinde Eslohe, in denen Klaus Kaiser für die CDU klar dominierte. Mit jeweils knapp 57 Prozent der Stimmen lag er deutlich vor Frank Neuhaus, der hier nur jeweils rund 18 Prozent holte. Ganz anders war das in Neuhaus‘ Heimatstadt Arnsberg, wo es beinahe ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Kandidaten wurde. Neuhaus kam hier mit 34,2, Kaiser mit 39,5 Prozent über die Ziellinie. In Sundern lagen die beiden weiter auseinander (46,4 zu 24,7 Prozent).
Sundern war derweil die Stadt, in der Helle Sönnecken für die Grünen ihr bestes Ergebnis holte (12,7 Prozent), während in Eslohe nur 8,2 Prozent der Stimmen auf sie entfielen.
Für Hubertus Wiethoff (FDP) lief es dagegen in Eslohe mit 9,7 Prozent sehr gut, dagegen in Arnsberg mit nur 4,3 Prozent wiederum nur sehr mäßig. Jürgen Antoni (AfD) holte mit jeweils rund 6 Prozent die meisten Stimmen in Arnsberg und Sundern, in Eslohe dagegen kam er nur auf 3,6 Prozent. Bei den weiteren Kandidaten Idiz Greiwe (Die Partei) und Hans Klein (Freie Wähler) ergaben sich keine Auffälligkeiten.
Bei den Wahlbeteiligungen erzielte die Gemeinde Eslohe mit 65,7 Prozent nicht nur im HSK I, sondern im gesamten Hochsauerlandkreis den besten Wert und die Stadt Arnsberg nicht nur für den HSK I, sondern ebenfalls für den gesamten HSK den schlechtesten Wert mit 54,2 Prozent.
Landtagswahl NRW 2022 im HSK: Blick auf die Ergebnisse in den Städten und Gemeinden im HSK II
Der Blick in den HSK II zeigt ein bemerkenswertes Ergebnis vor allem in Medebach. Hier stellte Matthias Kerkhoff (CDU) mit 65,4 Prozent alles in den Schatten - unter anderem SPD-Mann Hubertus Weber (12,7 Prozent) oder Bastian Grunwald (6,9 Prozent). Ähnlich deutlich wurde es sonst nur in Hallenberg, wo Kerkhoff bei 61,8 Prozent und Weber bei 12,6 Prozent landeten.
Am stärksten dagegen war Weber mit jeweils knapp 30 Prozent Stimmenanteil in Marsberg und in Brilon, wo Kerkhoff aber dennoch auf rund 46 bzw. rund 47 Prozent kam.
Bastian Grunwald von den Grünen kratzte zwei Mal an der Zehn-Prozent-Marke - in Meschede und in Marsberg-, konnte sie aber nirgendwo überschreiten, wenngleich die Grünen in beiden Städten bei den Zweitstimmen jeweils auf 11 Prozent kam.
Für die FDP war das beste Ergebnis in Hallenberg zu holen. Hier landete Dr. Jobst Heinrich Köhne am Ende bei 9,5 Prozent der Stimmen - das reichte für Platz drei vor Nils Hartwig (AfD, 6,4 Prozent) und Bastian Grunwald (Grüne, 5,4 Prozent). In allen anderen Städten und Gemeinden rang er mit Hartwig um die Plätze 4 und 5. Hartwig kam übrigend mit besagten 6,4 Prozent ebenfalls in Hallenberg zu seinem besten Ergebnis.
Jörg Hunold (Freie Wähler) setzte seinen Glanzpunkt in Medebach, wo er mit 4,6 Prozent sogar noch vor Dr. Köhne und Hartwig und hinter Grunwald der viertstärkste Kandidat wurde.
Bei den Wahlbeteiligungen schaffte es im HSK II die Stadt Olsberg mit 61,2 Prozent auf Platz 1 und die Stadt Marsberg mit nur 54,9 Prozent auf den letzten Platz.
Alle Ergebnisse der Landtagswahl 2022 im HSK und die Entwicklungen am Wahlabend sind in diesem Ticker verfügbar.